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WIdO: Hohes Potenzial zur Ambulantisierung in Leistungsgruppen

Etwa 60 Prozent der heute vollstationär versorgten Fälle haben Potenzial für eine ambulante Behandlung. Das geht aus einer empirischen Modellrechnung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK ((WIdO) hervor.

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Zwei von drei Fällen sind potenziell ambulant

Etwa 60 Prozent der heute vollstationär versorgten Fälle haben Potenzial für eine ambulante Behandlung. Das geht aus einer empirischen Modellrechnung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK ((WIdO) hervor, bei der das Institut erstmals mehrere vorhandene Ansätze zur Ambulantisierung hierarchisiert in einer Gesamtanalyse gemeinsam betrachtet hat. Die Studie quantifiziert entsprechende Potenziale für die einzelnen Krankenhaus-Leistungsgruppen vor dem Hintergrund der anstehenden Krankenhausreform und diskutiert, welche Leistungen künftig überhaupt stationär erbracht werden sollen.

Mehr als acht Millionen Fälle identifiziert

Ziel der Analyse war es, verschiedene Ansätze zur Ambulantisierung quantifizierbar zu machen und zu einer Gesamtanalyse auf Ebene der Leistungsgruppen zusammenzuführen. Das Autorenteam hat auf Basis von Abrechnungsdaten AOK-Versicherter im Jahr 2024 für jeden stationären Fall die mögliche Zuordnung zu einem der betrachteten Ambulantisierungsansätze geprüft – so etwa zu einem der Hybrid-DRG-Kataloge der Jahre 2024 bis 2026, dem aktuellen Katalog ambulant durchführbarer Operationen und stationsersetzende Eingriffe in Krankenhäusern (AOP-Katalog) oder einem anderen Ansatz. Um das Gesamtpotenzial zu berechnen, wurde jeder abgerechnete Krankenhausfall nur genau einem der sechs verwendeten Ansätze zugeordnet. Das entspricht hochgerechnet mehr als acht Millionen GKV-Fällen.

Hohes ambulantes Potenzial bei Herzkatheter-Behandlungen

In der Analyse der Leistungsgruppen zeigten sich große Unterschiede im Ambulantisierungspotenzial: Während in der Leistungsgruppe für Herzkatheter-Behandlungen (Ablationen) und elektrophysiologische Untersuchungen (EPU) mehr als 80 Prozent der Behandlungen ambulant behandelt werden könnten, geht das Potenzial im Falle der Leistungsgruppe zur Schlaganfall-Behandlung in sogenannten Stroke-Units gegen Null. Bezogen auf die Belegungstage und die Ausgaben für die Behandlung liegt das Potenzial zur Ambulantisierung laut der WIdO-Analyse etwa ein Drittel niedriger als bei den Fallzahlen. Es bewegt sich aber mit ungefähr 40 Prozent weiterhin in einer relevanten Größenordnung. 

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