MINDESTMENGEN UNTER DRUCK
Mindestmengen: Mehr Schutz für die Kleinsten
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) will die Versorgung von Neugeborenen und Kindern verbessern. Um bestimmte komplexe Operationen bei seltenen neurologischen Erkrankungen und Fehlbildungen des Darms durchführen zu können, sollen Kliniken bei diesen Eingriffen künftig bestimmte Fallzahlen vorweisen müssen. Die Mindestmengenregelungen bewirken, dass die Leistungen an weniger Standorten gebündelt werden, Kliniken sich stärker spezialisieren und die Qualität der Versorgung steigt. Doch das wirkungsvolle Instrument steht politisch unter Druck.


„Ein schwerer Vertrauensbruch“
G-BA-Patientenvertreter Wolf-Dietrich Trenner über die Bedeutung der Patientenbelange in der deutschen Politik, die Akzeptanz von Mindestmengen und die Rolle der Bundesländer in der aktuellen Klage gegen den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA)

Wie die Fallzahlvorgaben des G-BA wirksam werden
Das Verfahren zur Entwicklung von Mindestmengen berücksichtigt auch die Rahmenbedingungen der Versorgung.
34%
aller Frühgeborenen, die zwischen 2014 und 2018 vor der 28. Schwangerschaftswoche in Thüringen oder Sachsen auf die Welt kamen, starben in wohnortnahen Geburtskliniken – in regionalen Perinatalzentren waren es nur 13,3 Prozent.
Quelle: Deutsches Ärzteblatt (30. Oktober 2025)- Destatis meldet neuen Beschäftigungsrekord in Krankenhäusern
- Asklepios startet mit stationärer Behandlung in Pflegeheimen
“Mindestmengen sind ein unerlässlicher Beitrag zur Qualitätssicherung.”Katja Kohfeld, Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, zur Eröffnung der 16. Qualitätskonferenz des G-BA in Berlin
Veranstaltungen
27. und 28. Januar 2026 – BMC-Kongress in Berlin
Lösungen, Strategien, Partnerschaften – der Startpunkt für das gesundheitspolitische Jahr 2026
30. und 31. Januar 2026 – Kongress Pflege in Berlin
Der Leitkongress für Führungskräfte in der Pflege
18. bis 21. Februar 2026 – Deutscher Krebskongress in Berlin
Plattform für interdisziplinären Austausch über sektorale, regionale und nationale Grenzen hinweg
Pressecho
In Husum wird neu gebaut
Das Klinikum Nordfriesland erhält am Standort Husum einen Krankenhausneubau. Gesundheitsstaatssekretär Olaf Tauras übergab einen Fördermittelbescheid über 1,1 Millionen Euro zur Finanzierung der vorbereitenden Planung. Damit werde ermöglicht, dass die Planungen weitergehen können, sagte Tauras bei der Übergabe des Bescheids: „Land und der Kreis stellen sich ihrer Verantwortung für die Krankenhausinfrastruktur.“ Der Geschäftsführer des Klinikums Nordfriesland, Stephan W. Unger, geht für das Projekt von rund drei Jahren Planungsdauer, fünf Jahren Bauzeit und Kosten von mindestens 200 Millionen Euro aus. Entstehen soll das Gebäude auf einer etwa sieben Hektar großen Fläche am Stadtrand.
Stern.de, 5. Dezember 2025
Millionenförderung für Klinikneubau
Das NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales hat dem Kreis Minden-Lübbecke und den Mühlenkreiskliniken (MKK) eine Förderung in Höhe von 178 Millionen Euro für geplante Klinikbauten bestätigt. Das teilte der Sprecher der kreiseigenen Mühlenkreiskliniken mit. Die Gelder dienten der Umsetzung der medizinstrategischen Planung und der Zusammenführung von fünf auf künftig drei Standorte. Gemeint sind Minden, Bad Oeynhausen und Espelkamp. Am künftigen Standort Espelkamp sollen die bisherigen Krankenhäuser Rahden und Lübbecke zusammengeführt werden. Das Krankenhaus in Rahden ist seit Anfang dieses Jahres außer Betrieb.
Neue Westfälische, 22. November 2025
Spatentisch für digitales Herzzentrum
Vertreter aus Wissenschaft und Politik feierten Ende Oktober den symbolischen Spatenstich am Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD). Auf dem Gelände der ehemaligen Kinderklinik des UKHD soll ein neues Herzzentrum als zentrale Anlaufstelle für Patienten jeden Alters und mit Herzerkrankungen aller Art entstehen – ein langer, fünfgeschossiger Neubau mit rund 22.500 Quadratmetern Nutzfläche. Die Baukosten für das zukunftsweisende Projekt belaufen sich auf rund 557 Millionen Euro. Davon steuert das Land rund 283 Millionen Euro bei, das Universitätsklinikum und die Universität Heidelberg 144 Millionen. Mit Spenden fördern außerdem die Dietmar-Hopp- und die Klaus-Tschira-Stiftung (100 bzw. 29 Millionen Euro) das Projekt.
Immobilienzeitung, 6. November 2025