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Level-1i: Potenzielles Multitalent für regionale Versorgungsaufgaben

Über die Rolle der künftigen sektorenübergreifenden Versorger in der Kliniklandschaft wird derzeit viel diskutiert. Seit vielen Jahren versucht die Politik, entsprechende Angebote zu etablieren. Es geht um weit mehr als um die medizinische Grundversorgung auf dem Land. Für bestimmte Patientengruppen könnten Level-1i-Kliniken die Versorgung überall verbessern.

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Titelillustration zur ambulanten und pflegerischen Versorgung in Level-1i-Kliniken
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Schwerpunkt

KRANKENHAUSREFORM

Die Konturen der Level-1i-Kliniken zeichnen sich ab

Die sektorenübergreifende Versorgung soll in der künftigen Kliniklandschaft einen festen Platz erhalten. Das Profil der  Einrichtungen, sogenannte Level-1i-Kliniken, ist im Krankenhausversorgungs-Verbesserungsgesetz (KHVVG) mit obligatorischen und verhandelbaren Leistungen umrissen. Gerade die Flexibilität könnte die Stärke des Konzepts ausmachen. 

Die meisten Leistungen, die die sektorenübergreifenden Einrichtungen übernehmen sollen, hat das KHVVG bereits festgeschrieben. Demnach sollen die Kliniken, die zumeist aus kleinen Grund- und Regelversorgern hervorgehen dürften, alle ambulanten Leistungen und ambulante Operationen erbringen, die das Sozialgesetzbuch vorsieht, gegebenenfalls durch Belegärztinnen oder -ärzte. Hinzu kommen pflegerische Angebote wie Übergangs-, Kurzzeit-, Tages- und Nachtpflege. Im stationären Bereich sollen Innere Medizin und Geriatrie verpflichtend sein. Weitere (stationäre) Angebote – darunter solche, die mit telemedizinischer Anbindung an eine Kooperationsklinik möglich werden sollen – können die Kliniken und Krankenkassen bundesweit einheitlich vereinbaren. Eine Notfallversorgung ist nicht vorgesehen.

Spezifische Versorgung für bestimmte Zielgruppen

Während Kritiker der Reform das Konzept schon mal als „Resterampe“ diffamierten, zeigten sich die Gesundheitsexperten auf dem DRG-Forum 2025 dem Modell gegenüber aufgeschlossen. Konsens sei, dass Level-1i-Kliniken eine Lücke in der Versorgung schließen können, berichtete das Fachmedium „Bibliomedmanager". Die Einrichtungen erscheinen demnach prädestiniert für Patientinnen und Patienten, die „keine stationäre Behandlung mehr brauchen, aber (noch) nicht allein nach Hause können, nicht anderweitig gepflegt werden können oder beobachtet werden müssen“, sagte die Vorsitzende des Marburger Bundes, Susanne Johna, auf einer Podiumsdiskussion zum Thema. 

Die Probleme stellen sich nicht nur auf dem Land, sondern ebenso in den Städten. Besonders im Fokus stehen dabei Ältere und Hochbetagte. Laut Krankenhaus-Report ist der Anteil der Menschen über 80 Jahre an allen stationären Fällen seit 2005 von 13 Prozent auf 22 Prozent im Jahr 2023 gestiegen. Viele von ihnen kommen mit Erkrankungen wie Herzinsuffizienz oder Diabetes auf die Station. Sie sollten eigentlich in Arztpraxen oder im pflegerischen Setting versorgt werden. Wie das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) analysierte, hätten mit besserer ambulanter Versorgung allein im Jahr 2022 zirka 1,4 Millionen solcher Klinikaufenthalte vermieden werden können – häufig zugunsten der Patientinnen und Patienten. 

Mehr Flexibilität für unterschiedliche Versorgungslagen 

Zu den Zielen des KHVVG gehört, Kliniken von ambulant-sensitiven Fällen zu entlasten. Doch in ländlichen Regionen stellen sich den sektorenübergreifenden Einrichtungen andere Aufgaben als in der Stadt. Unternehmensberater Andreas Schmid, Senior Manager der Oberender AG, schlug deshalb vor, das Level-1i-Konzept „als Modulbaukasten zu begreifen (...) – und je nachdem, was der Bedarf ist, kann ich mich daraus bedienen“. So könnten die Häuser ohne das stationäre Pflichtprogramm unter Umständen mehr zu einer guten Versorgung beitragen, als das KHVVG bisher vorsieht.

 

Infografik: Deutschlandkarte zu Krankenhausfällen von Menschen ≥ 80 Jahren je 100 Einwohner (2023). Farbskala hellgrün = 50 bis 55 Fälle, mittelgrün = 55 bis 60, dunkler = 60 bis 65, sehr dunkel > 60. Den Höchstwert zeigt allein Nordrhein-Westfalen mit 68 Prozent, danach folgt das Saarland mit 65 Prozent und Rheinland-Pfalz mit 63 Prozent; Tiefstwerte weisen Baden-Württemberg mit 50 Prozent und Sachsen mit 53 Prozent auf. Quelle: WIdO.
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Infografik: Deutschlandkarte zu Krankenhausfällen von Menschen ≥ 80 Jahren je 100 Einwohner (2023). Farbskala hellgrün = 50 bis 55 Fälle, mittelgrün = 55 bis 60, dunkler = 60 bis 65, sehr dunkel > 60. Den Höchstwert zeigt allein Nordrhein-Westfalen mit 68 Prozent, danach folgt das Saarland mit 65 Prozent und Rheinland-Pfalz mit 63 Prozent; Tiefstwerte weisen Baden-Württemberg mit 50 Prozent und Sachsen mit 53 Prozent auf. Quelle: WIdO.

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Lizenz: WIdO

Hintergrund
Porträtfoto: Thomas Lemke

LEVEL-1i AUS SICHT EINES KLINIKMANAGERS

„Die sektorenübergreifende Versorgung funktioniert!“

Thomas Lemke

Vorstandsvorsitzender der Sana Kliniken AG

Foto: Sana Kliniken AG

Die Aufgaben der Level-1i-Versorger sind grob umrissen, die Diskussion geht weiter. Thomas Lemke, Vorstandsvorsitzender der Sana Kliniken, über die Perspektiven der Häuser, die künftigen Aufgaben der Kliniken und Erfahrungen des Trägers mit dem Modell in Templin.

Blickpunkt Klinik: Mit welchem Ziel sollte die sektorenübergreifende Versorgung weiterentwickelt werden?

Thomas Lemke: Patientinnen und Patienten müssen sich heute den Strukturen im Gesundheitswesen anpassen – statt umgekehrt: Es geht vom Hausarzt zum Facharzt, danach in ambulante oder stationäre Strukturen. Viele haben das Gefühl, bei jeder Station von vorn anzufangen. Das wird den Erwartungen und Bedürfnissen der Menschen nicht gerecht. Wir müssen eine durchgängige Betreuung durch einen vertrauten Arzt und in Zusammenarbeit mit Fachpersonal in Kliniken oder anderen ambulanten Strukturen schaffen. Das ist patientenfreundlicher, vermeidet Mehrfachuntersuchungen und schont unsere Ressourcen.

Ist das Level-1i-Modell nur eine Perspektive für ländliche Kliniken oder könnten die Einrichtungen auch im urbanen Raum zu einer bedarfsgerechteren Versorgung beitragen?

Die Kliniken sichern die Versorgung vor Ort, wo es andere nicht leisten können. An vielen Stellen mangelt es an Arztpraxen – gerade im ländlichen Raum. Und die Situation spitzt sich zu. In den nächsten Jahren werden uns 50.000 Hausärzte fehlen. Deshalb organisieren Kliniken heute schon eine sektorenübergreifende Versorgung mit haus- und fachärztlichen Leistungen. Sana macht das zum Beispiel im bayerischen Cham. Dort übernehmen wir neben der stationären Behandlung den ärztlichen Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung.

Welche Chancen sehen Sie dabei für die Kliniken?

Level-1i-Kliniken können eine ambulant-stationäre Basisversorgung, aber auch eine Brückenfunktion übernehmen. Damit können sie wohnortnah die medizinische Basisinfrastruktur sichern. Um das Modell aber mit Leben zu füllen, bedarf es einer Idee, wie die dort erbrachten Leistungen vergütet werden, die bis heute fehlt. Einmal etabliert, könnten die Einrichtungen per Telemedizin mit Versorgungseinrichtungen höherer Stufen vernetzt werden. Eine weitere Perspektive könnte dabei im intensiveren Einsatz von Pflegefachkräften liegen, die von einer Ausweitung ihrer Tätigkeitsbefugnisse profitieren.

Welche Rolle können diese Level-1i-Kliniken dann in der Notfallversorgung übernehmen?

Die Häuser müssen in die regionale Notfallversorgung eingebettet sein, dabei wird es aber nur um eine Basisversorgung gehen. Für Schlaganfälle, Herzinfarkte und ähnliche Erkrankungen werden sie nicht die Anlaufstelle sein. Denkbar ist auch, dass dort leichtere Fälle und chronisch Kranke behandelt, werden, deren Gesundheitszustand sich verschlechtert. In dem Zusammenhang könnte eine telemedizinische Abklärung mit Spezialisten in einer größeren Klinik erfolgen.

Welche Erfahrungen haben Sie mit der Umwandlung von Krankenhäusern gemacht, die ihren Fokus in Richtung sektorenübergreifender Versorger gelegt haben?

Ein abendfüllendes Thema! Die Blaupause dafür ist unsere Klinik in Templin. Nach schwierigen Diskussionen konnten wir dort zeigen, dass die sektorenübergreifende Versorgung zum Wohle der Patienten funktioniert – durch den Zusammenschluss von Haus- und Fachärzten in einer koordinierten Versorgung, eine zentrale Anlaufstelle für Patienten, eine Überwachungseinheit für kurzfristige medizinische Beobachtung und sektorenübergreifende Behandlungspfade für bestimmte Krankheitsbilder. Unsere Erfahrungen sind gut. Die Zahl der Krankenhausfälle sank doppelt so stark wie in anderen Regionen. Versorgungsbrüche werden vermieden, Patienten sind zufriedener. Mit digitalen Lösungen oder Vor-Ort-Sprechstunden können die Teams in Templin auch auf Spezialisten unserer Berliner Kliniken zurückgreifen. Allerdings ist eine ausreichende Finanzierung bis heute nicht sichergestellt. Sonst wäre aus dem Modellprojekt schon mehr geworden.

Markt und Meinung

PRESSEECHO

DRK-Krankenhaus Alzey gerettet

Der Kreis Alzey-Worms übernimmt ab Juli das insolvente DRK-Krankenhaus in Alzey. Das haben die Mitglieder des Kreistags in ihrer Sitzung Anfang Juni beschlossen. Ende Juni endet die Trägerschaft des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) für das Alzeyer Krankenhaus. Voraussetzung der Übernahme ist laut Kreisverwaltung aber eine Reform der Klinik. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krankenhauses sollen nahezu komplett übernommen werden. Außerdem fallen die Grundstücke des Krankenhauses an den Kreis zurück. Im Februar hatte das DRK Insolvenz angemeldet und gleichzeitig bekannt gegeben, sich komplett aus dem Betrieb von Krankenhäusern zurückziehen zu wollen.

SWR, 5. Juni 2025

Klinikum Geesthacht bleibt erhalten

Gute Nachrichten für Geesthacht: Die Gläubiger des örtlichen Krankenhauses haben am 16. Mai im Amtsgericht Schwarzenbek dem vorgelegten Insolvenzplan mit großer Mehrheit zugestimmt. Auch die Gläubiger des Seniorenzentrums und des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) votierten jeweils einstimmig für ihre Pläne. Damit ist der Fortbestand der Einrichtungen gesichert. Die Insolvenzverfahren sollen zum 30. Juni 2025 abgeschlossen sein. Bereits am 1. Juli übernimmt der schleswig-holsteinische Unternehmer Thomas Pötzsch (CTP) das Krankenhaus. Rund 700 Arbeitsplätze bleiben erhalten, alle Mitarbeitenden werden mit ihren bestehenden Verträgen übernommen.

Lübecker Nachrichten, 16. Mai 2025

Guben: Klinikbetrieb wird fortgeführt

Das Gubener Naemi-Wilke-Stift kann sein Insolvenzverfahren beenden. Zum 1. Mai 2025 sind das bislang zur Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche gehörende Krankenhaus und das dazugehörige Medizinische Versorgungszentrum in die Trägerschaft des Unternehmensverbundes Diakonissenhaus Teltow übergegangen. Damit bleiben die rund 350 Arbeitsplätze der Klinik erhalten. Das Krankenhaus in der Neißestadt wurde in den letzten Jahren umfangreich in seinem Leistungsspektrum und seiner Struktur angepasst. Seit Anfang des Jahres seien alle medizinischen Abteilungen wieder gut besetzt und vollständig betriebsbereit, teilte die Klinikleitung mit.

Nordkurier – Templiner Zeitung, 30. April 2025

FINANZIERUNG

Landesbasisfallwert 2025: Weiterhin hohe Belastung durch Krankenhäuser

Die Preise für Klinikleistungen steigen weiter. Nach Abschluss der Verhandlungen für das Jahr 2025 ergibt sich bei den Landesbasisfallwerten unter Berücksichtigung von Ausgleichen und Tarifrate ein durchschnittliches Plus von 5,89 Prozent gegenüber 2024 – eine deutlich höhere Dynamik als im Bereich der Verbraucherpreise (Inflation). Schon in den vergangenen Jahren waren die Landesbasisfallwerte stark gestiegen, so zum Beispiel 2024 um durchschnittlich 5,25 Prozent gegenüber dem Jahr davor. In der Folge erhöhten sich laut amtlicher Statistik die Ausgaben der GKV für Krankenhäuser 2024 um insgesamt 8,4 Prozent (KJ 1), im ersten Quartal 2025 um 9,5 Prozent (KV 45). Unterdessen blieb die Anzahl der Klinikstandorte bei anhaltend niedriger Auslastung nahezu unverändert.

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KLINIKREFORM

Regierung stellt mehrGeld für Kliniken zur Verfügung

PERSONALKOSTEN

Pflege- und Gesundheitssektor zahlt überdurchschnittlich

Versorgung und Service
Foto: Stella Merendino

KOMMENTAR

Gesundheitszentren statt Abwicklung durch die Hintertür

Stella Merendino

Abgeordnete der Partei „Die Linke“ im Bundestag und Mitglied des Gesundheitsausschusses

Foto: Privat

Wenn wir so weitermachen wie bisher, fährt die Versorgung gegen die Wand. Weder das heutige Kliniksystem noch die ambulante Struktur sind demografiefest oder bedarfsgerecht. Gerade in den Regionen, wo die letzten Hausarztpraxen bald schließen und kleine Krankenhäuser aufgeben müssen, klafft eine gefährliche Lücke. Die sogenannte sektorenübergreifende Versorgung könnte sie schließen – wenn man sie nicht schon im Gesetz kleinschreibt.

Level-1i-Kliniken dürfen keine Light-Version von Krankenhäusern werden, sondern müssen zu echten Gesundheitszentren mit erweitertem Versorgungsauftrag ausgebaut werden. Das heißt: multiprofessionelle Teams mit Pflegeexpertise, Community Health Nurses, Physiotherapie, Sozialarbeit und einer Primärversorgung, die nicht an der Türschwelle Halt macht. Gesundheit ist mehr als eine Fallpauschale.

Dass gerade die Notfallversorgung und die Möglichkeit kurz- und teilstationärer Behandlungen im Krankenhausversorgungs-Verbesserungsgesetz keine echte Rolle spielen, ist ein schwerer Fehler. Diese Bereiche gehören gestärkt, nicht still und leise abgebaut. Sonst bleibt am Ende von der „sektorenübergreifenden Versorgung“ nur ein neues Etikett für das, was politisch keiner offen aussprechen will: die kontrollierte Schrumpfung der Versorgung in der Fläche.

Was wir brauchen, sind demokratisch organisierte, kommunal getragene Versorgungszentren, die gemeinwohlorientiert arbeiten und ausreichend finanziert sind. Sonst wird aus der großen Reform ein nächster Sargnagel für die Daseinsvorsorge. Das können und dürfen wir uns nicht leisten. Weder als Beschäftigte noch als Gesellschaft.

ENTLASSMANAGEMENT

Nachsorge scheitert an der Sektorengrenze

NOTFALLVERSORGUNG

Patientensteuerung halbiert Fallzahlen

AMBULANTISIERUNG

100 neue Hybrid-DRGs ab 2026

Veranstaltungen

Digitalisierungsstrategien von Kliniken erfolgreich umsetzen

Erster Kongress für Prävention und Langlebigkeit

Der Branchenkongress zu Prinzipien, Konzepte und Methoden der Evidenzbasierung in der Public Health

Personalien

Foto: Katja Kohfeld
Katja Kohfeld

Staatssekretärin im Bundesministerium für Gesundheit

Katja Kohfeld und Christian Luft führen das BMG

Die neue Führungsriege des Bundesministeriums für Gesundheit ist komplett. Katja Kohfeld und Christian Luft übernehmen nach übereinstimmenden Medienberichten als beamtete Staatssekretäre die Leitung des Hauses. Kohfeld leitete bisher die Unterabteilung 22, die sich im Ministerium um Versorgungsthemen, so auch um die Notfallreform, kümmerte. Zweiter Staatssekretär wird der frühere Staatssekretär des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Christian Luft, der 2021 seinen Ruhestand angetreten hatte. Vor 2018 hatte Luft zahlreiche Leitungsfunktionen in Landesministerien und im Bundeskanzleramt inne.

Foto: Tino Sorge
Tino Sorge

Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit

Foto: Dr. Georg Kippels
Dr. Georg Kippels

Zweiter parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit

Tino Sorge und Georg Kippels unterstützen Nina Warken

Bereits Ende April wurde bekannt, dass der Bundestagsabgeordnete Tino Sorge als Parlamentarischer Staatssekretär ins Bundesministerium für Gesundheit wechselt. Der Jurist ist seit 2013 Abgeordneter der CDU im Bundestag und Mitglied des Gesundheitsausschusses. Zuletzt war er gesundheitspolitischer Sprecher der Unionsfraktion. Als zweiter Parlamentarischer Staatssekretär soll Georg Kippels fungieren. Der promovierte Jurist sitzt seit 2013 im Bundestag und gehört seit 2015 dem Gesundheitsausschuss sowie dem Unterausschuss Globale Gesundheit an.

Foto: Dr. Tanja Machalet
Dr. Tanja Machalet

Vorsitzende des Ausschusses für Gesundheit im Deutschen Bundestag

Tanja Machalet leitet den Gesundheitsausschuss

Tanja Machalet wurde zur Vorsitzenden des Gesundheitsausschusses im Deutschen Bundestag gewählt. Die SPD-Politikerin und promovierte Volkswirtin war zuletzt stellvertretendes Mitglied des Ausschusses und stellvertretende Vorsitzende im rheinland-pfälzischen Landtagsausschuss für Gesundheit. Dem Bundestag gehört sie seit 2021 an. Der Schwerpunkt ihrer parlamentarischen Arbeit lag bisher in der ambulanten und stationären Pflege.

Zahlen – Daten – Fakten

STANDORTANALYSE

Potenzial für die sektorenübergreifende Versorgung

Mehr als jedes vierte Krankenhaus (27,6 Prozent) könnte künftig als Level-1i-Klinik eine sektorenübergreifende Versorgung anbieten. Das geht aus einer Berechnung des GKV-Spitzenverbandes auf der Basis der voll- und teilstationären Fälle des Jahres 2023 hervor. Von den bundesweiten Krankenhäusern sind diejenigen Kliniken mit mehr als 50 Fällen in dem Jahr (1.680) in die Analyse eingegangen. Sie wurden anschließend nach der Hierarchie ihrer Funktionen in der Versorgung sortiert und bewertet – beginnend mit der Notfallversorgung, gefolgt von den Fachkliniken und Spezialversorgern, schließlich von Standorten, die die regionale Versorgung sicherstellen. Übrig blieben 464 Häuser, die nach keinem der Kriterien als bedarfsnotwendig gelten können. Welche der Standorte tatsächlich umgewandelt werden können, bleibt vorerst offen. Denn zunächst müssen Kliniken und Krankenkassen das Leistungsportfolio der Level-1i-Häuser bundesweit einheitlich vereinbaren. Für die Potenzialanalyse hat der GKV-SV die Leistungsgruppe der Allgemeinen Inneren Medizin als Ausgangslage verwendet.

Infografik: Donut- und Balkendiagramm zur potenziellen Anzahl und räumlichen Verteilung von Level-1i-Kliniken. Basis: 1.680 Klinikstandorte. 464 erfüllen die Kriterien für sektorenübergreifende Versorger. Donut-Segmente zeigen die Anzahl Häuser mit Ausschlusskriterien: 424 Häuser mit erweiterter/umfassender Notfallversorgung, 353 mit Basisnotfallversorgung und ≤ 30 Min Fahrzeit, 253 Fachkliniken sowie kleinere Gruppen von Kliniken (99, 45, 42). Rechts: Balkengrafik zur Verteilung: 229 Level-1i-Standorte finden sich in Städten, 128 in verstädternden, 107 in ländlichen Regionen. Quelle: GKV-SV
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Infografik: Donut- und Balkendiagramm zur potenziellen Anzahl und räumlichen Verteilung von Level-1i-Kliniken. Basis: 1.680 Klinikstandorte. 464 erfüllen die Kriterien für sektorenübergreifende Versorger. Donut-Segmente zeigen die Anzahl Häuser mit Ausschlusskriterien: 424 Häuser mit erweiterter/umfassender Notfallversorgung, 353 mit Basisnotfallversorgung und ≤ 30 Min Fahrzeit, 253 Fachkliniken sowie kleinere Gruppen von Kliniken (99, 45, 42). Rechts: Balkengrafik zur Verteilung: 229 Level-1i-Standorte finden sich in Städten, 128 in verstädternden, 107 in ländlichen Regionen. Quelle: GKV-SV

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