Hitzeschutz in stationären Pflegeeinrichtungen
Hitzebelastung nimmt in Deutschland zu. Der Klimawandel hat in Deutschland bereits zu einer Temperaturerhöhung von bis zu 1,6 °C geführt.
Hohe Temperaturen können das Wohlbefinden beeinträchtigen und im schlimmsten Fall die Gesundheit gefährden, insbesondere bei anhaltenden Hitzewellen. Zu den besonders gefährdeten Gruppen gehören unter anderem ältere Menschen sowie pflegeberdürftige Personen.
Um pflegebedürftige Personen vor den gesundheitlichen Folgen extremer Hitze zu schützen, wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen, darunter die Anpassung der Pflegeberatungsrichtlinie. Darüber hinaus hat der Qualitätsausschuss Empfehlungen für Hitzeschutzpläne im ambulanten und stationären Langzeitpflegebereich erarbeitet.
Pflegeberatung
Das Thema Hitzeschutz wurde in die aktuellen Pflegeberatungs-Richtlinien aufgenommen. Pflegeberaterinnen und Pflegeberater sollten daher unter anderen dazu beraten:
- Sensibilisierung von Anspruchsberechtigten, Angehörigen und weiteren Personen für Schutzmaßnahmen gegen Hitze
- Bereitstellung von Informationsmaterialien und Sensibilisierung für hitzebedingte Symptome
- Berücksichtigung individueller Faktoren im Zusammenhang mit Hitzeereignissen
- Förderung der Vernetzung und Absprachen aller an der Pflege beteiligten Personen
- Information über regionale und überregionale Angebote und Strukturen wie Hitzeaktionspläne, Hitzetelefone und kühle Aufenthaltsorte
- Flexibilität bei Beratungsterminen während Hitzewarnungen und Angebot von Alternativen
- Nutzung des Hitzewarnsystems des Deutschen Wetterdienstes zur Planung von Beratungsterminen
- GKV-Spitzenverband Pflegeberatungs-Richtlinien
- Gesundheitspartner-Portal der AOK Pflegeberatung
Tipps bei sommerlichen Temperaturen
Die AOK hat übersichtlich und sehr anschaulich Tipps bei sommerlichen Temperaturen zusammengestellt. Diesen Flyer können Pflegeberaterin und Pflegeberater einsetzten, um interessierten Personen eine kurze und verständliche Übersicht zu geben, was bei einer langanhaltenden Hitzeperiode effektiv getan werden kann.
Empfehlung zum Einsatz von Hitzeschutzplänen
Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) hat den Qualitätsausschuss Pflege mit der Entwicklung und Veröffentlichung einer bundeseinheitlichen Empfehlung zum Einsatz von Hitzeschutzplänen in stationären Pflegeeinrichtungen (vollstationär, teilstationär, Kurzzeitpflege) und Pflegediensten beauftragt.
Diese Empfehlungen sollen den Einrichtungen Orientierung im Umgang mit Hitzeschutz bieten und können für die konkrete Planung und Umsetzung von Schutzmaßnahmen genutzt werden.
Der Qualitätsausschuss Pflege empfiehlt Pflegeeinrichtungen und –diensten die Entwicklung und Umsetzung eines einrichtungsindividuellen Hitzeschutzplans.
Es wird empfohlen, dass Pflegeeinrichtungen und Pflegediensten einen individuellen Plan zur Bewältigung von Hitzeereignissen entwickeln und umsetzen. Dieser Plan soll sowohl der Vorbereitung auf Hitzeereignisse dienen als auch im Falle des Eintretens eines Hitzeereignisses die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den verschiedenen Organisationseinheiten (Pflege und Betreuung, Hauswirtschaft, Technik und Verwaltung) bei der Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen unterstützen.
- Geschäftsstelle Qualitätsausschuss Pflege Bundeseinheitlichen Empfehlung zum Einsatz von Hitzeschutzplänen in stationären Pflegeeinrichtungen und ambulanten Pflegediensten
Weiterführende Informationen
- Versichertenportal der AOK Unterschätztes Gesundheitsrisiko: Extreme Hitze in Deutschland
Regionale Informationen anzeigen
Bitte wählen Sie Ihre AOK oder Region aus, um passende Inhalte zu sehen.