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RWI-Report: Krankenhäuser stehen unter Druck

Experten gehen davon aus, dass über die Hälfte der Einrichtungen für 2024 einen Jahresverlust ausweisen wird.

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Bild: Eurozeichen
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Wirtschaftliche Lage der Kliniken verschlechtert sich

Deutschlands Kliniken stehen dem RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) zufolge finanziell immer stärker unter Druck. Experten gehen im heute vorgestellten Krankenhaus-Rating-Report davon aus, dass über die Hälfte der Einrichtungen für 2024 einen Jahresverlust ausweisen wird. Auch die Finanzreserven vieler Kliniken sind demnach bedrohlich niedrig. 

Im Jahr 2023 schrieben 43 Prozent der Kliniken einen Jahresverlust. 2020 waren es noch 22 Prozent. Das durchschnittliche Jahresergebnis fiel 2023 erstmals unter null (minus 0,2 Prozent der Erlöse). Als Folge ist die durchschnittliche Insolvenzgefahr den Experten zufolge auf 1,8 Prozent im Jahr 2023 gestiegen. 16 Prozent der Krankenhäuser fanden sich im roten Bereich mit erhöhter Insolvenzgefahr wieder, 21 Prozent bewegten sich im gelben und 63 Prozent im grünen Bereich, schreiben RWI und das Institute for Healthcare Business (hcb), die den Report in Kooperation mit der Bank im Bistum Essen (BIB) erstellt haben.

Jede zweite Klinik schreibt rote Zahlen

Die ersten für 2024 vorliegenden Abschlüsse deuteten darauf hin, dass sich die Lage weiter verschlechtert hat. Mit 56 Prozent dürfte über die Hälfte aller Krankenhäuser einen negativen Jahresverlust ausweisen, schätzen die Wissenschaftler. Viele Kliniken verfügten kaum noch über finanzielle Puffer: Die Hälfte der Häuser konnte vergangenes Jahr ihre laufenden Kosten nur noch für maximal zwei Wochen im Voraus decken. Die Wirtschaftsforscher mahnen umfassende Reformen im Gesundheitswesen an. 

Nur wenige Häuser werden geschlossen