Chikungunya-Impfung: GKV zahlt nur bei Berufsindikation
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen die Infektionskrankheit Chikungunya. Der entsprechende Beschluss trat am 25. Oktober 2025 in Kraft.

Worauf ist bei der Verordnung zu achten?
Seit dem 10. Juli 2025 empfiehlt die STIKO die Impfung gegen Chikungunya für Personen mit beruflicher oder Reiseindikation.
Für Ärztinnen und Ärzte ist wichtig: Eine Verordnung zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung ist in der Regel nur bei einer „beruflichen Indikation“ möglich. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) stellt dies durch den Bezug auf § 11 Absatz 3 der Schutzimpfungsrichtlinie (SI-RL) klar. Impfungen für Privatreisen, die weder beruflich noch ausbildungsbedingt sind, sind demnach keine Kassenleistung im Rahmen der SI-RL.
Für wen ist die Impfung empfohlen?
Die STIKO empfiehlt die Impfung gegen Chikungunya für Personen ab zwölf Jahren, die
- in Gebiete reisen, in denen ein aktuelles Chikungunya-Ausbruchsgeschehen besteht, oder
- einen längeren Aufenthalt von mehr als vier Wochen oder wiederholte Kurzzeitaufenthalte in ein Endemiegebiet planen und zusätzlich ein erhöhtes Risiko für eine Chronifizierung oder einen schweren Krankheitsverlauf haben (beispielsweise ab 60 Jahren oder bei schweren internistischen Grunderkrankungen).
Eine Impfempfehlung besteht zudem für Personen mit beruflichem Risiko, die im Rahmen ihrer Tätigkeit gezielt mit Chikungunya-Viren arbeiten, etwa in Forschungseinrichtungen oder Laboratorien.
Welcher Impfstoff ist für wen geeignet?
In Deutschland sind zwei Impfstoffe gegen Chikungunya zugelassen:
- Ixchiq (Valneva): Der Lebendimpfstoff kann bei Personen zwischen 12 und 59 Jahren angewendet werden. Er ist für Personen mit Immundefizienz sowie in Schwangerschaft und Stillzeit kontraindiziert.
- Vimkunya (Bavarian Nordic): Der Totimpfstoff ist für Personen ab 12 Jahren zugelassen und kann auch bei Menschen ab 60 Jahren eingesetzt werden. Nach individueller Nutzen-Risiko-Abwägung kann Vimkunya auch bei Personen mit Immundefizienz sowie in Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden.
Beide Impfstoffe werden als Einzeldosis verabreicht. Ob und wann Auffrischimpfungen notwendig werden, ist derzeit noch nicht geklärt
Was ist Chikungunya?
Chikungunya ist eine durch das Chikungunya-Virus verursachte Infektion. Übertragen wird das Virus durch Stechmücken der Gattung Aedes, die auch Gelbfieber-, Dengue- und Zika-Viren weitergeben können. Die Erkrankung tritt überwiegend in tropischen und subtropischen Regionen auf. In Südeuropa wurden zwar wiederholt autochthone Einzelfälle, kleinere Infektionscluster und in Italien sogar größere Ausbrüche dokumentiert. Die überwiegende Mehrheit der europäischen Fälle ist jedoch reiseassoziiert.
Insgesamt erkranken Reisende selten an Chikungunya. Bei deutschen Reiserückkehrenden wurden zwischen 2016 und 2019 im Median neun Fälle pro Jahr registriert. Nach der Covid-19-Pandemie stiegen die gemeldeten Fallzahlen leicht an. Alle gemeldeten Fälle waren reiseassoziiert; autochthone Infektionen sind in Deutschland bislang nicht aufgetreten, so das Robert Koch-Institut.
Quellen
- Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA)Umsetzung „STIKO-Empfehlung zur Impfung gegen Chikungunya mit den Impfstoffen Ixchiq und Vimkunya“ sowie Anpassung der Anlage 2
- Robert Koch-Institut (RKI)Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Schutzimpfung gegen Chikungunya