EPRD: Lifestyle-Faktoren prägen die Knie-Endoprothetik
Das Endoprothesenregister Deutschland hat seinen aktuellen Jahresbericht veröffentlicht.

Weniger Kliniken liefern mehr Daten
Die Zahl der von Krankenhäusern übermittelten Dokumentationen endoprothetischer Eingriffe ist zuletzt um vier Prozent gestiegen. Für das Jahr 2024 erfasste das EPRD insgesamt 410.333 endoprothetische Operationen an Hüfte oder Knie – eingeschlossen sind Folgeengriffe und Revisions-OPs. Etwas weniger als die Hälfte der Eingriffe (199.052) waren Erstimplantationen eines Hüftgelenks; 173.252 Eingriffe entfielen auf die primäre Implantation eines Kniegelenks. Dabei nahm die Anzahl der Ersteingriffe am Kniegelenk deutlich zu: Von 2022 auf 2024 erhöhte sich die Zahl um 36.413 pro Jahr – bei der Hüftversorgungen stieg die Zahl nur um 18.237. Wie die Analyse der Registerdaten außerdem zeigt, sind Knieprothesenpatienten meist jünger als Patienten mit einer Hüftprothese und haben im Median einen höheren Body-Mass-Index (BMI). Vor allem in den jüngeren Altersgruppen ist der BMI der Knieprothesenpatienten stärker erhöht.
Register empfiehlt weitere Mindestmengen
Aufgrund der Strukturreformen im Gesundheitswesen und der daraus folgenden Marktkonsolidierung war die Zahl der datenliefernden Krankenhäuser 2024 leicht rückläufig. Die Autoren des Berichts empfehlen die Regulierung weiterer Versorgungsbereiche: Derzeit gelte die Mindestmengenregelung nur für die Versorgung mit primären Knietotalendoprothesen. Das EPRD sieht aber auch eine ausreichende Evidenz für bessere Behandlungsergebnisse bei höheren Fallzahlen in der Versorgung mit Hüfttotalendoprothesen sowie bei Knieprothesen, bei denen nur einer der beiden Gelenkfortsätze eines Knochens ersetzt wird. Dies gilt unabhängig davon, dass es auch vereinzelt sehr gute Behandlungsergebnisse bei kleineren Kliniken und schlechtere Behandlungsergebnisse bei größeren Kliniken gibt.
- Qualitätssicherung in der stationären VersorgungEndoprothesenregister Deutschland (EPRD)