Innovative Versorgungselemente des HQM
Ziel war es, mit engagierten und innovativen Hausärzten eine qualitativ hochwertige ambulante Gesundheitsversorgung der Patienten unter Einbeziehung wirtschaftlicher Aspekte zu fördern. Eine Versicherteneinschreibung in das HQM ist nicht mehr möglich, da das Modell beendet ist.
Das HQM zeichnete sich durch folgende innovative Versorgungselemente aus:
- Das HQM stärkte den Hausarzt als ersten Ansprechpartner, Lotsen und Koordinator in seiner besonderen Vertrauensstellung für den Patienten.
- Die Implementierung einer Leitlinie pro Jahr (Kreuzschmerzen, Herzinsuffizienz, Schlaganfall, Demenz, Rhinosinusitis, Nackenschmerz) trug seinen Teil zur Umsetzung einer evidenzbasierten medizinischen Behandlung bei.
- Die konsequente Einschreibung von Patienten in Chronikerprogramme hatte positive Effekte, z. B. durch die Verminderung von Begleit- und Folgeerkrankungen und die mit vermiedenem Leiden einhergehende Reduzierung von Kosten.
- Der HQM-Präventionsansatz kombinierte die behandlungsbegleitende Präventionsarbeit mit maßgeschneiderten AOK-Präventionsangeboten und einer elektronischen Präventionsdokumentation zur Messung der Resultate (QISA-Präventionsindikatoren); der erzielte Rückgang des Raucheranteils unter den Versicherten war vielversprechend.
- Eine gesicherte Teilnahme der HQM-Ärzte an jährlich fünf Qualitätszirkeln sowie drei Netzkonferenzen zu medizinischen und HQM-Themen förderte die Weiterbildung, die zielgerichtete Modellumsetzung und den Austausch unter den teilnehmenden Ärzten. Parallele HQM-Informationsveranstaltungen banden die Praxisteams enger in das Modell ein und stießen bei diesen auf große Resonanz und Akzeptanz.
- Die vorzeitige Einführung von Qualitätsmanagementsystemen in den HQM-Praxen und die Dokumentation und Bewertung von Modellfortschritten und Entwicklungsfeldern in den jährlichen Qualitätsberichten waren elementare Bestandteile der Qualitätsstrategie.
- Die Übernahme von ökonomischer Ergebnisverantwortung durch die teilnehmenden HQM-Ärzte setzte wichtige Anreize für eine kostensensible medizinische Versorgung unter Einhaltung hoher Qualitätsstandards.
- Durch die kooperativ-verbindliche Führung des Modells gepaart mit hoher Serviceorientierung erwarben sich die Vertragspartner und die Netzmanagerin ein hohes Ansehen bei den teilnehmenden HQM-Ärzten und ihren Praxisteams.
- Das professionelle Projektmanagement als wichtige Voraussetzung für eine systematische und strukturierte Projektarbeit sowie die gemeinsam entwickelte neue Kultur der Zusammenarbeit der Vertragspartner, die geprägt war durch eine offene, respektvolle Auseinandersetzung um Inhalte im Sinne der besten Lösung, transparente Prozesse und einer pragmatischen Handlungsweise waren entscheidend für die gemeinsame und konsequente Modellumsetzung.
- Die wissenschaftliche Begleitung des HQM durch ein unabhängiges Evaluationsinstitut und das ausgefeilte Projektcontrolling verschafften den Vertragspartnern einen tiefen Einblick in das qualitative und quantitative Versorgungsgeschehen im HQM. Dies wurde bisher nur von ganz wenigen Versorgungsprojekten in Deutschland erreicht bzw. übertroffen.
HQM Qualitätsberichte und HQM-Evaluationsberichte
Das HQM und sein Schwestermodell Rhein-Neckar (Modellende: 28. Februar 2011) setzten Standards für alle nachfolgenden Versorgungsprojekte der AOK Baden-Württemberg. Angefangen von der Lotsenfunktion des Hausarztes, der DMP-Umsetzung, der Qualitätszirkel über die Einführung evidenzbasierter Leitlinien bis hin zur Evaluation der Modellinhalte sind dies alles Kernelemente, die bei Beendigung des HQM und des HAM in regionalen IV-Projekten und überregionalen Selektivverträgen fest etabliert sind. Die Hausarztmodelle waren wichtige Forschungsfelder für die AOK Baden-Württemberg zur Förderung einer zukunftsorientierten medizinischen Versorgung im Südwesten.
Ausführlichere Informationen zum HQM können den nachfolgenden Qualitäts- und Evaluationsberichten entnommen werden.