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Mindestmengen-Transparenzkarte 2026: Deutliche Konzentration bei Operationen an der Bauchspeicheldrüse

Der AOK-Bundesverband hat die Mindestmengen-Transparenzkarte und -liste für das Jahr 2026 veröffentlicht.

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Chirurgisches Team im OP
AOK

Weniger Kliniken führen Pankreas-OPs durch

Die Zahl der Klinikstandorte, an denen riskante Pankreas-Operationen durchgeführt werden dürfen, ist seit 2023 um knapp ein Drittel gesunken. Das geht aus der heute veröffentlichten Mindestmengen-Transparenzkarte der AOK hervor. Während 2023 noch 405 Krankenhäuser an der Versorgung beteiligt waren, werden es 2026 nur noch 286 Kliniken sein. Hintergrund ist die Anhebung der vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) vorgegebenen Mindestmenge für Pankreas-Operationen von 15 auf 20 Fälle pro Jahr, die von den Kliniken seit Anfang 2025 einzuhalten ist. Hintergrund ist, dass Kliniken mit höheren Fallzahlen eine statistisch signifikante Verbesserung der Behandlungsqualität erzielen. Für 2026 zeigt die Mindestmengen-Transparenzkarte insgesamt 1.005 Krankenhausstandorte, die die Erlaubnis zur Durchführung von mindestmengenrelevanten Operationen mit besonders hohen Risiken für die Patientinnen und Patienten erhalten haben. Bisher sind insgesamt zehn Versorgungsbereiche durch das Instrument reguliert.

Erstmals greift die Vorgabe für Herztransplantationen

Die aktuelle Karte verzeichnet auch eine Indikation, zu der der Gemeinsame Bundesausschuss 2023 eine neue Mindestmengenregelung beschlossen hat: Für Herztransplantationen gilt ab 2026 eine jährliche Mindestmenge von zehn Eingriffen pro Krankenhausstandort – bundesweit erfüllen 14 Klinikstandorte diese Vorgabe und dürfen im kommenden Jahr Spenderherzen transplantieren. Deutlich weniger Kliniken gibt es 2026 für die Implantation von Kniegelenk-Totalendoprothesen. Während in diesem Jahr noch 892 Standorte an der Versorgung beteiligt sind, werden es 2026 nur noch 821 sein (minus acht Prozent). Hintergrund ist vor allem die Krankenhausreform in Nordrhein-Westfalen: 55 der 71 Standorte, die aus der Versorgung ausscheiden, erbringen dort ihre Leistungen – gingen aber bei der Zuweisung der entsprechenden Leistungsgruppe leer aus. Nachdem es in den letzten Jahren im Bereich der Endoprothetik kaum Bewegung bei der Zahl der operierenden Standorte gab, führen die krankenhausplanerischen Entscheidungen im bevölkerungsreichsten Bundesland damit zu einer deutlichen Konzentration der Versorgung. 

Konzentration der Frühchen-Versorgung

Auch die Mindestmengen-Regelung zur Versorgung von Früh- und Reifgeborenen mit einem Gewicht von unter 1.250 Gramm, die 2024 von 20 auf 25 Geburten pro Jahr angehoben worden war, zeigt in der aktuellen Entscheidungs-Runde Wirkung: 2026 werden sechs Standorte aus der Versorgung ausscheiden (minus vier Prozent). Die Mindestmengen-Transparenzkarte für 2026 verzeichnet noch 140 Zentren, die nächstes Jahr an der Frühchen-Versorgung beteiligt sein werden.

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