Das DMP COPD soll speziell folgende Ziele erreichen:
1. Vermeidung/Reduktion von
- akuten und chronischen Krankheits-Beeinträchtigungen (z.B. Exzerbationen, Begleit- und Folgeerkrankungen),
- krankheitsbedingten Beeinträchtigungen der körperlichen und sozialen Aktivitäten im Alltag,
- einer raschen Progredienz der Erkrankung
- bei Anstreben der bestmöglichen Lungenfunktion unter Minimierung der unerwünschten Nebenwirkungen der Therapie
2. Reduktion der COPD-bedingten Letalität.
Möchten Sie am DMP COPD teilnehmen, dann senden Sie die Teilnahmeerklärung (zu finden in der Rubrik "Informationsmaterial") an die KVB.
Sofern Sie die Voraussetzungen für die Teilnahme erfüllen, erhalten Sie eine Bestätigung von der KVB, dass Sie an dem Programm teilnehmen und die im Vertrag vereinbarten Leistungen abrechnen können.
Im Fall des DMP COPD können Ärzte entweder als "koordinierender Vertragsarzt" oder als "qualifizierter Facharzt" am Programm teilnehmen.
Als koordinierender Arzt können Vertragsärzte am DMP mitwirken, die an der hausärztlichen Versorgung teilnehmen, in Ausnahmefällen auch Internisten ohne Schwerpunktbezeichnung sowie Lungenärzte.
Schulungs- und Behandlungsprogramme sind fester Bestandteil der DMP.
Die Schulungen müssen strukturiert, evaluiert und publiziert sein, um vom BVA zugelassen zu werden. Der Arzt entscheidet zusammen mit dem Patienten, ob und welches Behandlungs- und Schulungsprogramm sinnvoll ist.
Für Patienten mit COPD kann folgendes Schulungsprogramm im DMP zur Anwendung kommen:
- COBRA (Umbenennung von AFBE = Das Ambulante Fürther Schulungsprogramm für Patienten mit chronisch obstruktiver Bronchitis und Lungenemphysem)
Versicherte können in das DMP COPD eingeschrieben werden, wenn die Diagnose für COPD gesichert ist, sie grundsätzlich bereit und in der Lage sind, aktiv an der Behandlung mitzuwirken und an Schulungen teilzunehmen und wenn durch eine intensivierte Betreuung eine Verbesserung der Lebensqualität und Lebenserwartung erreicht werden kann.qualität und Lebenserwartung zu vermuten ist.
Ja, in das DMP können diejenigen Patienten eingeschrieben werden, die die genannten Teilnahmevoraussetzungen (siehe oben) erfüllen.
Grundsätzlich können in der Therapie von COPD alle zugelassenen Medikamente verordnet werden.
Im DMP COPD werden jedoch vorrangig Medikamente empfohlen, bei denen der Nutzen und die Sicherheit der Wirkstoffe in prospektiven randomisierten Langzeit-Studien belegt ist.
Bedarfstherapie
- kurz wirksame Beta-2-Sympathomimetika,
- kurz wirksame Anticholinergika,
- Kombination von kurz wirksamen Beta-2-Sympathomimetika und Anticholinergika.
In begründeten Fällen:
- Theophyllin (Darreichungsform mit rascher Wirkstofffreisetzung).
Bei Schleimretention können erwogen werden:
- Inhalation von Salzlösungen,
- mukoaktive Substanzen.
Falls erforderlich zur Dauertherapie:
- lang wirksames Anticholinergikum,
- lang wirksame Beta-2-Sympathomimetika.
In begründeten Einzelfällen:
- Theophyllin (Darreichungsform mit verzögerter Wirkstofffreisetzung),
- inhalative Glukokortikosteroide (bei schwerer und sehr schwerer COPD, insbesondere dann, wenn häufige Exazerbationen auftreten oder Zeichen eines Asthma bronchiale bestehen),
Bei gehäuft auftretenden Exazerbationen können mukoaktive Substanzen (Actylcystein, Ambroxol, Carbocistein) erwogen werden.
Der Einsatz anderer Wirkstoffe und Wirkstoffgruppen ist unter Berücksichtigung der Patientenpräferenzen, Risiken und Kontraindikationen möglich. Der Patient muss darüber informiert werden, ob für diese Wirkstoffe oder Wirkstoffgruppen Wirksamkeitsbelege zur Risikoreduktion klinischer Endpunkte vorliegen. Genaue Informationen finden Sie im Dokument "COPD: Medizinische Inhalte" des Praxismanuals (auf diesen Seiten in der Rubrik "Informationsmaterial").cher Endpunkte vorliegen. Genaue Informationen finden Sie im Kapitel über medizinische Inhalte des Praxismanuals.
Das Praxismanual der Krankenkassen enthält detaillierte Ausfüllanleitungen für die Erst- und Folgedokumentation.
Darüber hinaus finden Sie auf diesen Seiten in der Rubrik „Dokumentation“ eine ausführliche Ausfüllhilfe.
Am DMP teilnehmende Ärzte finden Sie über die KVB-Arztsuche. Den Link zur KVB-Arztsuche sowie Listen zu weiteren teilnehmenden Spezialisten und Einrichtungen können Sie in der Rubrik "Netzwerkpartner" abrufen. Informationen sind bei Ihrer KV bzw. bei Ihrer AOK verfügbar.
Die teilnehmenden Ärzte haben zu prüfen, ob insbesondere bei folgenden Indikationen / Anlässen eine Überweisung bzw. Weiterleitung zur Mitbehandlung und / oder zur erweiterten Diagnostik von Patientinnen und Patienten zum qualifizierten Facharzt oder zur qualifizierten Einrichtung erfolgen soll:
- unzureichender Therapieerfolg trotz intensivierter Behandlung,
- Notwendigkeit einer Dauertherapie mit oralen Steroiden,
- vorausgegangene Notfallbehandlung,
- Begleiterkrankungen (z.B. schweres Asthma bronchiale, symptomatische Herzinsuffizienz, zusätzliche chronische Lungenerkrankungen),
- Verdacht auf respiratorische Insuffizienz (z.B. zur Prüfung der Indikation zur Langzeitsauerstofftherapie bzw. intermittierenden häuslichen Beatmung),
- Verdacht auf berufsbedingte COPD.
Im Übrigen entscheidet die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt nach pflichtgemäßem Ermessen über eine Überweisung.
Indikationen zur stationären Behandlung bestehen insbesondere für Patientinnen und Patienten unter folgenden Bedingungen:
- Verdacht auf lebensbedrohliche Exazerbation,
- schwere, trotz initialer Behandlung persistierende oder progrediente Verschlechterung,
- Verdacht auf schwere pulmonale Infektionen,
- Einstellung auf intermittierende häusliche Beatmung.
Darüber hinaus ist eine stationäre Behandlung insbesondere bei auffälliger Verschlechterung oder Neuauftreten von Komplikationen und Folgeerkrankungen (z. B. bei schwerer Herzinsuffizienz, pathologischer Fraktur) zu erwägen.
Im Übrigen entscheidet die Ärztin oder der Arzt nach pflichtgemäßem Ermessen über eine Einweisung.
Die Notwendigkeit einer Rehabilitationsmaßnahme für Patienten mit COPD ist individuell zu prüfen und ggf. ein Antrag beim zuständigen Leistungsträger zu stellen.
Eine Rehabilitationsmaßnahme ist insbesondere zu erwägen bei ausgeprägten Formen der COPD mit relevanten Krankheitsfolgen trotz adäquater medizinischer Betreuung, insbesondere bei Ausschöpfung der Therapie bei schwierigen und instabilen Verläufen mit schwerer bronchialer Obstruktion, ausgeprägter bronchialer Hyperreagibilität, psychosozialer Belastung und/oder bei schweren medikamentös bedingten Folgekomplikationen.
Bei der Antragsstellung für eine Rehabilitationsmaßnahme sollte in dem üblichen Vordruck vom Arzt angegeben werden, welcher DMP-Indikation die Maßnahme zuzuordnen ist.