Gesundheitskompetenz als Schlüssel zu einem gesünderen Leben
Gesundheitskompetenz bedeutet, Informationen rund um Gesundheit finden, verstehen, beurteilen und anwenden zu können. Das ist besonders für älteren Menschen in Pflegeeinrichtungen eine Herausforderung. Sie sind meist auf Informationen angewiesen, die sie von Pflege- und Betreuungskräfte oder Angehörige erhalten. Umso wichtiger ist es, dass diese Inhalte korrekt, verständlich, alltagstauglich und gut erklärt sind.
Die mündliche Kommunikation spielt dabei eine zentrale Rolle. Gespräche mit Pflegenden – etwa zur richtigen Einnahme von Medikamenten, den Bewegungsabläufen oder gesunden Ernährung – sind für Pflegebedürftige oft die wichtigste Informationsquelle. Wenn solche Informationen zu kompliziert oder widersprüchlich sind, fällt es älteren Menschen schwer, sie zu befolgen und im Alltag umzusetzen. Das kann nicht nur ihre Lebensqualität beeinträchtigen, sondern auch ihre Gesundheit gefährden – und im schlimmsten Fall sogar zu vermeidbaren Klinikaufenthalten führen.
Damit Pflege- und Betreuungskräfte ihrer Schlüsselrolle als Vertrauenspersonen und Gesundheitswissenslotsen gerecht werden können, brauchen sie Unterstützung: Sie müssen lernen, Gesundheitsinformationen klar, verständlich und individuell weiterzugeben – immer angepasst an die jeweilige Situation und das Gegenüber. So können sie auch die Gesundheitskompetenz der Bewohnerinnen und Bewohner fördern.
Gesundheitskompetenz mit QualiPEP fördern
Das Video erklärt den Umgang mit dem QualiPEP-Selbstbeurteilungsbogen bei der Evaluation der Gesundheitskompetenz einer Einrichtung beim Thema Gesundheitskompetenz.
QualiPEP Checkliste: Gesundheitskompetenz
Wie gut ist Ihre Einrichtung beim Thema Gesundheitskompetenz aufgestellt? Die Checkliste bietet Orientierung über Stärken und Optimierungspotenzial. Die Selbstbewertung erfolgt anhand von neun Standards. Sie beschreiben zentrale Merkmale einer gesundheitskompetenten Pflegeeinrichtung.
Pflegeeinrichtungen können Rahmenbedingungen für mehr Gesundheitskompetenz schaffen
Doch Gesundheitskompetenz hängt nicht allein vom Verhalten Einzelner ab – auch die Rahmenbedingungen müssen stimmen. Pflegeeinrichtungen können gezielt dazu beitragen, indem sie Informationen etwa zu chronischen Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder Demenz in Gesprächen, Veranstaltungen oder Aushängen für Pflegebedürftige verständlich vermitteln. Auch Angehörige profitieren davon. Gleichzeitig sollten Einrichtungen ihren Mitarbeitenden regelmäßig Angebote machen, um deren Kommunikationsfähigkeit und Gesundheitswissen weiter zu stärken. Auch lässt sich die Gesundheit von Pflegefachkräften durch Sensibilisierung zu Berufsrisiken wie psychische Erkrankungen und Rückenbeschwerden frühzeitig beeinflussen. Eine gesundheitskompetente Pflegeeinrichtung würde dies zum Beispiel beim Einstellungs- und Mitarbeitergespräch thematisieren und bedarfsgerechte Maßnahmen dazu anbieten.
Mit dem QualiPEP-Selbstbewertungsbogen zur Gesundheitskompetenz kann eine Pflegeinrichtung einfach und systematisch erfassen, in welchen Bereichen sie bereits gut aufgestellt ist und wo es noch Verbesserungspotenzial gibt. Er hilft dabei, gezielt Maßnahmen zur Förderung der Gesundheitskompetenz zu planen, umzusetzen oder weiterzuentwickeln. Die Bewertung orientiert sich an neun Standards, die nach dem Baukastenprinzip strukturiert sind und als Checklisten vorliegen. Diese Standards beschreiben zentrale Merkmale einer gesundheitskompetenten Pflegeeinrichtung und bieten eine klare Orientierung für mögliche Maßnahmen. So können Pflegeeinrichtungen ein Umfeld schaffen, in dem Gesundheitskompetenz wachsen kann.
- QualiPEPQualiPEP-Selbstbewertungsbogen
Weitere Informationen und nützliche Hilfen
Die Checklisten enthalten auch praktische Anregungen und weiterführende Literaturhinweise, die die Einrichtung bei der Umsetzung ihrer Maßnahmen zur Gesundheitsförderung nutzen können. Dazu gehören konkrete Handlungshilfen, Praxisbeispiele und zusätzliche Informationsquellen.
Zusätzlich steht im Anhang ein Muster zur Dokumentation der Förderung der Gesundheitskompetenz zur Verfügung. Es ermöglicht der Einrichtung, Planungen und Ergebnisse strukturiert festzuhalten, den Fortschritt im Verlauf der Umsetzung nachzuvollziehen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. So behalten Sie den Überblick über ihre Maßnahmen und können deren Wirksamkeit gezielt evaluieren.
- QualiPEPChecklisten