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Qualitätsmanagement in Arztnetzen

Arztnetzen der neuen Generation kommt es aus zwei Gründen auf eine besondere Qualität der medizinischen Versorgung an: Sie soll einerseits für die Versicherten Anreiz zum Beitritt sein und andererseits dem Vorwurf begegnen, Budgetverantwortung bewirke mindere Qualität und Billigmedizin.

Definition: Was ist Qualitätsmanagement?

Das Ziel: Die Qualität der medizinischen Versorgung muss in Arztnetzen über das in der Regelversorgung Gebotene hinaus gehen.

Qualitätsmanagement ist ein System, bei dem verschiedene Maßnahmen nach einer bestimmten Qualitätspolitik mit festgelegten Zielen und Verantwortlichkeiten in einem Kreisprozess zusammengeführt werden. Dazu gehören:

Qualitätsindikatoren der AOK für Arztnetze

Die Qualitätsindikatoren der AOK für Arztnetze stellen ein Novum in Deutschland dar. Qualität wird häufig pauschal gefordert oder bereits als gegeben behauptet. Die AOK will mit Hilfe von Qualitätsindikatoren die besondere Qualität in Arztnetzen greifbar und darstellbar machen. Sie sollen mehr Transparenz in die medizinische Versorgungspraxis bringen.

Qualitätsbericht des Netzes

Der Qualitätsbericht ist für jedes Kalenderjahr zu erstellen. Er enthält substantielle Aussagen zu den Aktivitäten des Arztnetzes im Bereich Qualität. Sie betreffen die im Bezugszeitraum erfolgten Maßnahmen und ihre Ergebnisse sowie eine Bewertung des Erreichten, erforderliche Konsequenzen sowie eine Planung der Meilensteine auf mittlere Frist (das heißt etwa für die folgenden drei Jahre).

Leitlinien im Praxisnetz

Auswahl und Implementation von Leitlinien sind für Arztnetze eine sehr aufwendige, anspruchsvolle und notwendige Aufgabe. Leitlinien werden als systematisch entwickelte Entscheidungshilfen für Ärzte und Patienten gesehen, die eine individuelle, angemessene gesundheitliche Versorgung ermöglichen sollen.

Qualitätsmanagement-Modelle

In Deutschland gibt es bislang zwei bedeutsame Modelle für Qualitätsmanagement: das Modell nach der Normenreihe DIN EN ISO 9000 ff und das Modell nach der European Foundation for Quality (EFQM).
Mit Blick auf die seit Januar 2004 geltende Verpflichtung zur Einführung eines internen Qualitätsmanagements (§135a SGB V) entstehen inzwischen weitere Qualitätsmanagement-Modelle, die von Anfang an auf die ärztliche Praxis ausgerichtet sind:

  • EPA (European Practice Assesment)
  • Qualitätsmanagement-System der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (QEP)

Voraussetzung einer Zertifizierung ist in der Regel ein in der betreffenden Arztpraxis eingeführtes System der Qualitätssicherung sowie dessen Dokumentation. Gesundheitseinrichtungen, die Modelle der EFQM anwenden, unterziehen sich einer Selbstanalyse sowie einer Fremdbewertung nach europäischen Kriterien. Ziel ist es, die Kompetenz zur Qualitätsentwicklung einzuschätzen und die Einrichtung zu kontinuierlicher Qualitätsverbesserung hinzuführen.

Qualitätszirkel

Qualitätszirkel dienen der Qualitätssicherung in Arztnetzen. Im kontinuierlichen ärztlichen Erfahrungsaustausch wird das therapeutische Handeln im Arztnetz beispielsweise im Hinblick auf Fallkomplikationen, Koordination, Kooperation und Behandlungsalternativen diskutiert. Qualitätszirkel eröffnen den teilnehmenden Ärzten Vergleichsmöglichkeiten auch hinsichtlich der Ergebnisse ihrer Behandlungen und zielen auf die Optimierung von Diagnose und Therapie.

Disease-Management-Programme (DMP)

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