Ziel sind überschaubare Netze
Ein Grund: Die aufwändigere Versorgung war zum einen für die Ärzte finanziell uninteressant und setzte zum anderen zu wenig klare Anreize für eine bessere und wirtschaftlichere Behandlung. Solche Arztnetze lebten vom starken Engagement weniger Ärzte, deren positive Effekte von der Passivität zahlreicher Mitläufer neutralisiert wurden.
Hinzu kam nicht selten eine großzügige Subventionierung seitens der Krankenkassen, die gleichermaßen wenig Anreiz für mehr Wirtschaftlichkeit der Versorgung bot.
Das heutige Grundkonzept setzt deshalb andere Akzente: Zum einen werden überschaubare Netze angestrebt, in denen nicht alle Ärzte vor Ort vertreten sein müssen. Zum anderen geht es um eine stimmige und konsequente Kombination folgender Kernelemente:
- Effektives und systematisches Qualitätsmanagement, um eine gegenüber der Regelversorgung besondere Qualität zu bieten und so genannte "Billigmedizin" zu vermeiden - unter anderem durch den Einsatz der Qualitätsindikatoren der AOK für Arztnetze.
- Übernahme von Budgetverantwortung durch die Netzärzte für die Gesundheitsversorgung der Netzversicherten, zumindest für die wichtigsten veranlassten Leistungen.
- Schaffung des erforderlichen Steuerungsspielraums durch das Hausarztmodell (Gatekeeper-Prinzip) und durch die (freiwillige und kündbare) Einschreibung der Versicherten.
- Mit Hilfe von Anreizen soll der Versicherte von der Einschreibung ins Arztnetz überzeugt werden. Im Vordergrund steht bei den Anreizen die besondere Qualität der Versorgung im Netz – ergänzt durch zusätzliche Angebote und/oder gegebenenfalls einen finanziellen Bonus.