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Nicht mehr, sondern anders: Reformen für die psychiatrische Versorgung

Die sogenannten Psych-Fächer mit ihren besonderen Vergütungs- und Versorgungsstrukturen sind von der aktuellen Krankenhausreform ausgenommen. Doch angesichts der strukturellen Entwicklung im klinischen Bereich sollte die künftige Bundesregierung das Thema auf ihre Agenda setzen. Psychiatrische Therapien könnten in kürzerer Zeit mehr erreichen – in einem Behandlungssetting ohne Sektorengrenzen.

Psychotherapie
AOK Bundesverband / Simone Vosswinkel
Schwerpunkt

Probleme an der Sektorengrenze

Wie die Psychiatrie den Bedarf erfüllen könnte

Therapeutenmangel, Drehtüreffekte und steigende Ausgaben bei Psychopharmaka: Die Psychiatrie und Psychosomatik sind von der aktuellen Krankenhausreform auf Bundesebene ausgenommen. Doch bereits die Regierungskommission Krankenhäuser hatte in ihrer achten Stellungnahme empfohlen, die psychiatrische Versorgung zu verbessern.

Auch in der Psychiatrie bilden die starren Grenzen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung hohe Barrieren. So scheitern Patientinnen und Patienten häufig bei der Suche nach der richtigen Versorgung, die Qualität und Effizienz der Behandlung leiden. Die Regierungskommission empfahl deshalb, die psychiatrischen Modellvorhaben nach § 64b SGB V zu stärken.

Drittgrößter Versorgungsbereich in Kliniken

Doch an Angeboten fehlt es nicht. Kein anderes Land in Europa hält vergleichbare Kapazitäten vor. Mit fast 77.000 Betten in Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie Psychosomatik stellten die drei Fächer im Jahr 2023 etwa 15 Prozent aller Krankenhausbetten, hob die Kommission in ihrer Empfehlung zum Thema hervor. Demnach bildet die allgemeine Psychiatrie (Erwachsene) mit ihren 56.000 Betten das drittgrößte klinische Fach hinter der Inneren Medizin und der Chirurgie. Mehr als 8.000 Fachärzte für Erwachsenen-, Kinder- und Jugendpsychiatrie oder Psychosomatik kümmern sich laut Bundesärztekammer auf entsprechenden Stationen um die psychische Gesundheit von mehr als 800.000 Patienten pro Jahr. Dabei bildet die Versorgung längst eine Art deutschen Sonderweg.

Während andere europäische Länder verstärkt auf ambulante Angebote und kürzere Therapien setzen, bleibt hierzulande der klinische Sektor mit seinen langen Verweildauern dominant. Der Sachverständigenrat Gesundheit stellte bereits 2018 fest, dass 20 bis 30 Prozent der stationären Psychiatriepatientinnen und -patienten auch ambulant behandelt werden könnten. Stattdessen verbringen diese im Durchschnittt 26 bis 46 Tage auf einer psychiatrischen Station. Auch dort sollte zwar längst eine flexible Versorgung möglich sein – sie könnte sich auf psychiatrische Institutsambulanzen (PIAs), Tageskliniken und eine aufsuchende Versorgung stützen. Praktisch bleibt die Versorgung in PIAs jedoch hinter dem Bedarf zurück. Zudem leidet die sektorenübergreifende Versorgung an schlechter Koordination.

Wenig Transparenz, kaum Erfolge

Auch über das therapeutische Geschehen in dem Bereich ist wenig bekannt. Anhaltspunkte gibt die Personalausstattung der Häuser. Die Richtlinie zur Personalausstattung in Psychiatrie und Psychosomatik (PPP-RL) definierte 2020 Mindestvorgaben für die therapeutischen und pflegerischen Berufsgruppen. Doch auch vier Jahre nach Inkrafttreten der Regelung können laut Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen kaum mehr als 40 Prozent der Kliniken alle Anforderungen erfüllen. Gleichzeitig werden psychische Erkrankungen immer häufiger. So wurden im Jahr 2022 laut IGES-Institut 30 Prozent mehr Antidepressiva verordnet als zehn Jahre zuvor (2012). Seit 1990 hat sich die Menge verachtfacht.

Modellvorhaben stärken

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft und der GKVSpitzenverband haben schon 2013 vereinbart, dass und wie sie in „Modellvorhaben zur Versorgung psychisch kranker Menschen“ mit weniger Ressourcen mehr erreichen wollen. Tatsächlich profitierten die Erkrankten in dem sektorenübergreifenden Setting von kürzeren Verweildauern und einer deutlichen Linderung ihrer Beschwerden, sie fanden auch besser in ihr soziales Umfeld zurück. Die Lebensqualität stieg ebenso wie die Kontinuität der Behandlung. Die Schlussfolgerung liegt nahe: Eine bessere psychiatrische Versorgung braucht nicht mehr Betten, sondern bessere Strukturen.
 

Liniendiagramm zur Anzahl psychiatrischer Betten in verschiedenen OECD-Ländern. Deutschland hatte von 2012 bis 2022 konstant die höchste Zahl psychiatrischer Betten je 1.000 Einwohner hat (2022: 1,31). Andere Länder wie Schweiz (0,99), Frankreich (0,77) oder Großbritannien (0,35) liegen deutlich darunter. Quelle: OECD.Bild herunterladen
Liniendiagramm zur Anzahl psychiatrischer Betten in verschiedenen OECD-Ländern. Deutschland hatte von 2012 bis 2022 konstant die höchste Zahl psychiatrischer Betten je 1.000 Einwohner hat (2022: 1,31). Andere Länder wie Schweiz (0,99), Frankreich (0,77) oder Großbritannien (0,35) liegen deutlich darunter. Quelle: OECD.
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Hintergrund
Porträt: Prof. Dr. med. Tom Bschor

Starke Strukturen verhindern eine bessere Versorgung

Mehr Flexibilität in der Versorgung

Prof. Dr. med. Tom Bschor

Chefarzt der psychiatrischen Abteilung in der Schlosspark-Klinik in Berlin und ehemaliger Leiter der Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung (BMG)

Deutschland steckt so viele Ressourcen in die psychiatrische Versorgung wie kaum ein anderes Land, dennoch steht es nicht gut um die psychische Gesundheit der Bevölkerung. Auch der PEPP-Bereich braucht Reformen bei Versorgung und Vergütung, meint Psychiater Tom Bschor

Blickpunkt Klinik: Wie beurteilen Sie die aktuelle Situation in der psychiatrischen Versorgung?

Tom Bschor: Deutschland ist in den Psych-Fächern eigentlich exzellent aufgestellt. Wir haben überdurchschnittlich viele Betten, und auch die ambulante psychotherapeutische Versorgung steht personell besser da als bei unseren europäischen Nachbarn. Trotzdem bekommen wir die psychische Gesundheit der Bevölkerung offenbar nicht in den Griff. Krankschreibungen und Frühverrentung wegen psychischer Erkrankungen steigen kontinuierlich. Dabei sind die psychiatrischen Kliniken, wenn man auf die Krankenhausreform schaut, in einer Vorreiterrolle: Sie arbeiten schon sehr lange mit Vorgaben für die Personalausstattung, arbeiten settingübergreifend und werden bevölkerungsbezogen geplant.

Welche Empfehlungen der Regierungskommission sollte die neue Bundesregierung weiterverfolgen?

Die Kliniken sollten selbst entscheiden können, ob sie nach Tagespauschalen, also mit dem PEPP-System, vergütet werden, oder sich für ein sogenanntes Globalbudget entscheiden. Damit würde die Behandlung in den verschiedenen Settings – ambulant, aufsuchend, tagesklinisch oder stationär – noch flexibler.

Sie sprechen ein Kernelement der Modellvorhaben an – was ist zukunftsweisend an diesen Projekten?

Die gute Grundidee ist, dass sich die Frage des Settings flexibel nach dem Patientenbedarf richten kann, ohne dass es dafür organisatorische oder ökonomische Zwänge gibt. Solche Konzepte sind zurzeit kaum realisierbar, weil sie immer mit Entlassung und Wiederaufnahmen verbunden sind. Zudem muss das Bett frei bleiben, damit der Patient wiederkommen kann. Ein anderer wichtiger Aspekt ist, dass das Globalbudget den Kliniken starke Anreize für eine gute Prävention gibt.

Wie sähe eine psychiatrische Behandlung aus, die sich am Bedarf der Patienten orientiert?

Menschen in Krisen wünschen sich sofortige Hilfe. Viele schätzen es auch, wenn sie beim medizinischen und pflegerischen Personal eine gewisse Kontinuität erleben. Beides kann man nicht hundertprozentig gewährleisten, auch nicht im besten System der Welt.

Was muss langfristig auf die politische Agenda?

Wir sehen zurzeit zwei schwierige Entwicklungen. Zum einen die wachsende Gewaltbereitschaft in der Gesellschaft: Während die forensischen Psychiatrien überfüllt sind, werden die Kliniken mit Misstrauen und Kontrolle überzogen. Andererseits haben wir in den psychosomatischen Kliniken immer mehr Menschen, die eigentlich psychiatrisch krank sind. Das Fach sollte sich aber wieder seinen originären Aufgaben widmen können.

 

Markt und Meinung

Digitalisierung

Digitaler als gedacht

Kliniken stützen sich in ihrem Betrieb deutlich stärker auf digitale Prozesse und Systeme als vor vier Jahren. Die vom Konsortium Digitalradar im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) zum zweiten Mal ermittelte „digitale Reife“ verbesserte sich im Mittelwert um 27,3 Prozent. Die durchschnittliche Punktzahl der zur Teilnahme verpflichteten Kliniken ist seit 2021 von 33 auf 42,1 Punkte (2024) gestiegen. Im Bewertungsmodell schätzen die Krankenhäuser ihre digitalen Kompetenzen selbst ein. Neben Fortschritten in den Strukturen und im Informationsaustausch haben sich auch die Rahmenbedingungen verbessert. So hatten 43 Prozent der Kliniken in der ersten Erhebung Breitbandanschluss, heute sind es 93 Prozent. Größere Kliniken und die Häuser der höheren Versorgungsstufen konnten sich insgesamt stärker steigern als der Durchschnitt.

Balkendiagramm zum Anstieg des Digitalisierungsgrades in Kliniken zwischen 2021 und 2024 in sieben Bereichen. Höchster Wert bei „Strukturen und Systeme“ mit 66,5 Prozent, niedrigster Wert bei „Patientenpartizipation“ mit 10,1 Prozent. Quelle: DigitalRadar Krankenhaus.
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Balkendiagramm zum Anstieg des Digitalisierungsgrades in Kliniken zwischen 2021 und 2024 in sieben Bereichen. Höchster Wert bei „Strukturen und Systeme“ mit 66,5 Prozent, niedrigster Wert bei „Patientenpartizipation“ mit 10,1 Prozent. Quelle: DigitalRadar Krankenhaus.

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Finanzierung

Krankenhausreform nimmt Gestalt an

Personal

Mehr Beschäftigte für weniger Fälle in Kliniken

Pressecho

Dessau erhält neue Institutsbauten

Fast 30 Millionen Euro hat Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) Mitte Februar dem Dessauer Klinikum mit einem Zuwendungsbescheid überreicht. Damit kann ein schon lange geplantes Projekt in Dessau-Alten umgesetzt werden: der Neubau eines Instituts- und Lehrgebäudes. In diesem werden die Pflegeschule des Klinikums, das Institut für Pathologie und das Institut für Klinische Chemie und Labordiagnostik ihren Platz finden. Der Neubau war bereits vor fünf Jahren angekündigt worden. Baubeginn soll im Herbst sein.

Mitteldeutsche Zeitung, 11. Februar 2025

Uniklinik wird neu gebaut

Das saarländischen Universitätsklinikum (UKS) wird komplett neu gebaut. Das gaben Gesundheitsminister Dr. Magnus Jung (SPD) und der UKS-Aufsichtsratsvorsitzende und Chef der saarländischen Staatskanzlei David Lindemann bekannt. Der Neubau, der auf einer Fläche von 330.000 Quadratmetern am Rand des Campus errichtet wird, soll etwa 1,2 Milliarden Euro kosten. Das UKS verfügt derzeit über zehn OP-Säle, die über den gesamten Campus verstreut sind. Mit dem zentralen OP werden nach Ansicht der Klinikleitung auch personelle Probleme gelöst werden.

Saarbrücker Zeitung, 31. Januar 2025

Millionen für Klinikum Madgeburg

Das Städtische Klinikum Magdeburg hat unter anderem für den Neubau einer Zentralen Notaufnahme Finanzmittel in Höhe von 33,5 Millionen Euro bekommen. Das Geld stammt teilweise aus dem Corona-Sondervermögen des Landes. In dem Neubau soll es künftig etwa getrennte Wartebereiche für infektiöse und nicht-infektiöse Patienten geben. Die Einheit war für 19.000 Patienten pro Jahr konzipiert worden. Im vergangenen Jahr wurde sie von mehr als 65.000 Menschen in Anspruch genommen.

Welt online, 8. Januar 2025

Versorgung und Service
Porträt: Dr. Anne Neumann

Fokus auf den Menschen richten

Dr. Anne Neumann

Fachbereichsleiterin Seelische Gesundheit am Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung, Uniklinikum Dresden

Foto: UK Carl Gustav Carus Dresden/Stephan Wiegand

Die Fächer Psychiatrie, Psychosomatik sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie, die „Psych-Fächer“ also, sind von der Krankenhausreform aufgrund der anderen Finanzierung und Versorgungsstruktur ausgenommen. Doch auch die Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen braucht wirksame Reformen! 

In den über 20 bisher etablierten Modellvorhaben nach Paragraf 64b SGB V bildet ein globales Behand- lungsbudget den Kern: als krankenhausbasiertes Gesamtbudget für alle Formen der stationären und krankenhausbasierten ambulanten Versorgung für eine vorab definierte Anzahl Patienten – unabhängig von der Leistungsmenge. Die Evaluation „EVA64“ hat gezeigt, dass damit vollstationäre Behandlungstage vermieden und der Anteil teilstationärer Tage beziehungsweise ambulanter Behandlungen im Krankenhaus erhöht werden konnte, ebenso wie die Behandlungskontinuität. Um die sektorenübergreifende Versorgung zu verbessern, müssen aber auch der vertragsärztliche Bereich sowie Leistungen aus weiteren Sozialgesetzbüchern eingebunden werden. 

Ein Fokus auf den Menschen, nicht den Ort der Be-
handlung ist zusammen mit dem Behandlungskonzept ein Erfolgsfaktor für eine moderne psychiatrisch-psychotherapeutische Gesundheitsversorgung. Um die ambulante Versorgung in und außerhalb des Krankenhauses zu stärken, muss die bisherige Trennung der Vergütung in voll-, teilstationäre und ambulante Leistungen aufgehoben und die Finanzierung und Leistungsplanung angepasst werden.

Qualität

Patientenfragebögen verbessern Behandlung

Hygiene

Multiresistente Krankenhauserreger nehmen zu

Baden-Württemberg / NRW

Baden-Württemberg plant Klinikreform

Veranstaltungen

Unter dem Motto „Kurs halten in stürmischen Zeiten“ tagt die Gesellschaft für Qualitätsmanagement in der Gesundheitsversorgung

Von DRG zu Politik – das Forum für Krankenhausmanagement

Programmgestaltung durch den Bundesverband Gesundheits-IT (bvitg)

Personalien

Porträt: Dr. Stefan Lange
Dr. med. Stefan Lange

Stefan Lange geht zum Medizinischen Dienst Bund

Dr. med. Stefan Lange wechselt zum 1. April 2025 als Bereichsleiter Evidenzbasierte Medizin zum Medizinischen Dienst Bund (MD Bund). In seinen Bereich fallen Nutzenbewertungen in der medizinischen Versorgung bis hin zu Diagnose- und Screeningverfahren ebenso wie der IGeLMonitor. Der habilitierte Arzt, Biometriker und klinische Epidemiologe war über viele Jahre stellvertretender Leiter des Kölner Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

Porträt: Erwin Rüddel
Erwin Rüddel

Gesundheitspolitiker Erwin Rüddel ist gestorben

Erwin Rüddel ist Ende Januar im Alter von nur 69 Jahren verstorben. Der CDU-Politiker hatte sich nach 15 Jahren als Bundestagsabgeordneter gerade aus der Bundespolitik verabschiedet. Als Gesundheitspolitiker und zeitweise Vorsitzender des Gesundheitsausschusses hat sich Rüddel für ein modernes Gesundheitswesen und eine sichere Patientenversorgung in den ländlichen Regionen eingesetzt. Zuvor hatte er seinen Wahlkreis Neuwied im Mainzer Landtag vertreten.

Porträt: Katharina Schenk
Katharina Schenk

Katharina Schenk ist neue GMK-Vorsitzende

Katharina Schenk (SPD) hat kurz nach ihrem Amtsantritt als thüringische Gesundheitsministerin auch den Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) übernommen. Die 36-jährige Schenk hat die Koalitionsverhandlungen in Thüringen zwischen CDU, SPD und BSW für den Bereich Gesundheit mitgeführt. Von 2020 bis 2024 war sie Staatssekretärin für Kommunales im Thüringer Ministerium für Inneres und Kommunales. Sie ist Co-Vorsitzende der thüringischen SPD.

Zahlen – Daten – Fakten

Eckdaten der stationären psychiatrischen Versorgung

Der Reformbedarf in Zahlen

Die psychiatrische Versorgung in deutschen Kliniken ist nahezu beispiellos in Bezug auf ihre Kapazitäten – nicht aber in ihrer Qualität. Allein seit 2015 ist die Anzahl der psychiatrischen Betten von gut 72.000 auf knapp 77.000 gestiegen. Auch die Anzahl der Fachärztinnen und -ärzte in den sogenannten Psych-Fächern hat sich seither von 7.422 auf 8.631 (2023) erhöht, dennoch können die meisten Kliniken die personellen Anforderungen der einschlägigen Richtlinie für die Psychiatrie und Psychosomatik (PPP-RL) nicht vollständig erfüllen. Während sich die Einnahmen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) innerhalb von zehn Jahren nur um 43 Prozent erhöht haben, sind ihre Ausgaben für die psychiatrische Versorgung seit 2013 um 77,5 Prozent gestiegen. Perspektiven für eine flexiblere Versorgung bieten die psychiatrischen Modellvorhaben: Die Evaluation der Projekte zeigte, dass die Versorgung flexibler war und die Behandlungsdauer sich verkürzte.

Infografik zur stationären psychiatrischen Versorgung: Weniger als die Hälfte der Kliniken erfüllt die Personalvorgaben der gültigen Personal-Richtlinie (PPP-RL). Drei Kreisdiagramme zeigen die Erfüllungsquote in Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie Psychosomatik. Kapazitäten bei Betten und Personal wurden seit 2015 deutlich ausgebaut. GKV-Ausgaben für Psychiatrie stiegen unterdessen von 5,47 Mrd. Euro (2013) auf 9,71 Mrd. Euro (2023). Modellvorhaben senken die vollstationäre Verweildauer um 5,1 Tage.Bild herunterladen
Infografik zur stationären psychiatrischen Versorgung: Weniger als die Hälfte der Kliniken erfüllt die Personalvorgaben der gültigen Personal-Richtlinie (PPP-RL). Drei Kreisdiagramme zeigen die Erfüllungsquote in Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie Psychosomatik. Kapazitäten bei Betten und Personal wurden seit 2015 deutlich ausgebaut. GKV-Ausgaben für Psychiatrie stiegen unterdessen von 5,47 Mrd. Euro (2013) auf 9,71 Mrd. Euro (2023). Modellvorhaben senken die vollstationäre Verweildauer um 5,1 Tage.
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