09.05.2022 Hohes Potenzial für Rückkehr ausgestiegener Pflegefachpersonen
News PflegeMindestens 300.000 zusätzliche Vollzeit-Pflegende könnten durch Rückkehr in den Pflegeberuf und Aufstockung der Arbeitszeit gewonnen werden. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt eine bundesweite Online-Befragung der Hans-Böckler-Stiftung.

Wiedereinstieg in Pflegeberuf
Mit besseren Arbeitsbedingungen würden in Deutschland viele ausgestiegene Pflegefachpersonen wieder in ihren Beruf zurückkehren oder Teilzeitkräfte ihre Arbeitszeit aufstocken. Das ist das Ergebnis einer bundesweiten Befragung, die die Hans-Böckler-Stiftung vorgestellt hat. So könnten mindestens 300.000 zusätzliche Vollzeit- Pflegefachpersonen gewonnen werden. Voraussetzungen dafür seien unter anderem mehr Personal, verlässliche Arbeitszeiten und eine bessere Bezahlung.
Ausreichend Zeit für gute Pflege, mehr Personal und verlässliche Arbeitszeiten gewünscht
Laut der Befragung unter dem Titel „Ich pflege wieder, wenn...“ können sich die Hälfte der Teilzeitbeschäftigten und sogar 60 Prozent der Ausgestiegenen eine Rückkehr in den Beruf beziehungsweise ein Aufstocken der Stunden vorstellen. Als stärkste Motivation nennen die Befragten eine Personaldecke, die sich tatsächlich am Bedarf der pflegebedürftigen Menschen ausrichtet. Überdies wünschen sich die Pflegefachpersonen respektvolle Vorgesetzte, einen kollegialen Umgang mit allen Berufsgruppen, mehr Augenhöhe gegenüber den Ärzten, eine vereinfachte Dokumentation und eine bessere Vergütung von Fort- und Weiterbildungen.
Ich pflege wieder, wenn...
An der Online-Befragung unter dem Titel „Ich pflege wieder, wenn...“ hatten den Angaben zufolge im vergangenen Jahr rund 12.700 ausgestiegene sowie in Teilzeit beschäftigte Pflegefachpersonen teilgenommen. Zwei Drittel arbeiteten aktuell oder zuletzt in der Krankenpflege, ein Drittel in der Langzeitpflege. Die Untersuchung baut auf einer regionalen Pilotstudie in Bremen auf. Sie ist das Ergebnis einer Kooperation zwischen der Arbeitnehmerkammer Bremen, der Arbeitskammer im Saarland und des Instituts Arbeit und Technik (IAT) in Gelsenkirchen. Die Hans-Böckler-Stiftung hat die Studie gefördert.
G+G-Artikel: Stille Reserve für die Pflege
Bereits letztes Jahr hat Bärbel Triller für G+G untersucht, wie sich die Ausgestiegenen zur Rückkehr in den Beruf bewegen lassen. Sie stellte spezielle Angebote und Maßnahmen für Berufsrückkehrer in den Pflegeberuf vor. Dabei lag ein Schwerpunkt auf den ganz neue Arbeitszeitmodelle, wie zum Beispiel das FleXperten-Team. Hier können sich die Pflegefachpersonen ihre Arbeitszeiten aussuchen. Im Gegenzug weist die Einrichtung den Mitarbeitern ihre Einsatzgebiete zu.
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