Integrierte/besondere Versorgung

Die besondere Versorgung vernetzt Haus- und Fachärzte, Krankenhäuser, Rehakliniken und weitere Leistungsanbieter. Das verbessert die Patientenversorgung.
Eine Ärztin spricht mit einem älteren Mann. Er bekommt die integrierte Versorgung.© iStock / SDI Productions

Inhalte im Überblick

    Was ist die integrierte/besondere Versorgung?

    Integrierte beziehungsweise besondere Versorgungsmodelle werden vor allem für Patienten mit Erkrankungen angeboten, die eine komplexe Behandlung erfordern. Häufig sind mehrere Ärzte und medizinische Einrichtungen beteiligt. Zu diesen Krankheitsbildern zählen beispielsweise Krebserkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Augenkrankheiten, Bandscheibenerkrankungen, chronische Wunden und Depressionen.

    Für diese besondere facharztübergreifende Form der Versorgung schließt die AOK mit Haus- und Fachärzten, Krankenhäusern, Rehakliniken, Anbietern von digitalen Diensten und Anwendungen sowie mit Medizinproduktherstellern sogenannte IV- oder Selektivverträge ab. Ihr intensiver Wissens- und Informationsaustausch verbessert die Behandlung; so werden unnötige Untersuchungen vermieden.

    Die AOK NordWest bietet eine besondere Versorgung in mehreren Behandlungsfeldern an

    Für folgende Behandlungsfelder bietet die AOK NordWest eine besondere Versorgung an:

    • Augenerkrankungen
    • Diabetisches Fußsyndrom
    • Typ-2-Diabetes
    • gynäkologische Operationen
    • leichte und mittelgradige Depression
    • Nachsorge bei Schlaganfallpatienten
    • Krebserkrankungen
    • Misshandlungen und Vernachlässigungen im Kinder- und Jugendalter
    • Rehabilitation für Kinder und Jugendliche mit eingeschränkter Bewegungsfähigkeit
    • Früherkennung von Demenz, Hüft- und Kniegelenksarthrose, Eisenmangel bei Herzinsuffizienz, respiratorischer Insuffizienz bei COPD, pAVK, COPD bei Asthma Bronchiale, chronischem Schmerz

    Vereinbarungen der AOK NordWest mit Ärzten, Krankenhäusern und Rehaeinrichtungen

    Diese besonderen Verträge helfen Ihnen:

    • Ambulante augenchirurgische Behandlung (IVOM)

      Die ambulante augenchirurgische Behandlung mittels intravitreale operative Medikamenteneingabe (IVOM) wird bei Augenerkrankungen wie feuchte Makuladegeneration (AMD), Diabetisches Makulaödem (DMÖ), Makulaödem als Folge eines retinalen Venenastverschlusses (VAV) oder retinaler Zentralvenenverschluss (ZVV) eingesetzt, um den Verlust der Sehkraft zu verhindern. Dabei werden VEGF-Hemmer ins Auge eingebracht, um die Erkrankungen zu behandeln. Regelmäßige Verlaufskontrollen mittels hochauflösender Netzhautaufnahmen (SD-OCT) sorgen dafür, dass die Behandlung individuell angepasst und nur bei tatsächlichem Bedarf durchgeführt wird.

      Weitere Informationen zum IVOM-Vertrag finden Sie in den jeweiligen Übersichten für Schleswig-Holstein und für Westfalen-Lippe.

    • Ambulante gynäkologische Operationen

      Der Vertrag bietet Frauen die Möglichkeit, bestimmte gynäkologische Eingriffe ambulant in spezialisierten Praxiskliniken durchführen zu lassen, statt stationär im Krankenhaus behandelt zu werden. Das Behandlungskonzept umfasst alle Schritte von der Diagnostik über die Operation bis zur Nachsorge – mit enger Abstimmung zwischen allen beteiligten Ärztinnen und Ärzten. Durch schonende Verfahren und gute Nachbetreuung wird eine schnelle Rückkehr in den Alltag unterstützt. Das sind die Praxiskliniken: GynMünster in Münster und GynVelen in Velen

      Mehr zu ambulante gynäkologische Operationen
    • Auf die Beine

      „Auf die Beine“ ist ein besonderes Reha-Konzept für Kinder und junge Erwachsene, die aufgrund einer Nerven-, Muskel- oder Skeletterkrankung in ihrer Bewegungsfähigkeit eingeschränkt sind. In Zusammenarbeit mit der UniReha GmbH sowie der Uniklinik Köln wurde ein ganzheitliches, exklusives Rehabilitationsangebot entwickelt, das unter anderem Rehabilitationsaufenthalte und Therapien am Heimatort umfasst.

      Mehr zu Auf die Beine
    • Checkup+

      Versicherte der AOK NordWest mit definierten Vorerkrankungen oder Veranlagungen für Erkrankungen können zusätzliche Früherkennungsuntersuchungen mit einer individuellen Beratung bei ihrer Hausärztin oder ihrem Hausarzt wahrnehmen. Wird eine Folge- oder Begleiterkrankung frühzeitig erkannt, lässt sich das Fortschreiten der Erkrankung durch regelmäßige Verlaufskontrollen und intensive Betreuung möglicherweise verhindern oder verlangsamen. Eine Besonderheit der CheckUp+-Versorgung ist das Shared Decision Making (SDM), wonach die Hausärztin oder der Hausarzt den Patienten mit seinen Wünschen, seiner Lebenssituation und seinen Werten aktiv in die medizinische Entscheidungsfindung mit einbezieht und das Wissen des Patienten über die Erkrankung erhöht.

      Weitere Informationen zum Checkup+ Vertrag finden Sie in den jeweiligen Übersichten für Schleswig-Holstein und für Westfalen-Lippe.

    • Clarimedis

      Ein Team aus Fachärzten, Krankenschwestern und Pharmakologen beantwortet Ihre Fragen rund um die Gesundheit, rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr.

      Mehr über den medizinischen Informationsservice

    • Cyberknife/Gammaknife

      Die radiochirurgischen Verfahren (Cyber-/Gammaknife oder Bestrahlungen mit dem ZAP-X) sind ein optimiertes Therapiesystem, das nicht invasiv im gesamten Kopf- und Körperbereich eingesetzt werden kann und damit neue Behandlungsoptionen insbesondere für die Tumortherapie eröffnet. Die Cyberknife-Methode zählt aktuell zu einer der innovativsten Behandlungsmethoden in der Krebstherapie für Tumorpatienten, die an bestimmten gut- oder bösartigen Tumoren, Gefäßmissbildungen oder funktionellen Störungen leiden. 

    • Diabetisches Fußsyndrom (DFS)

      Mit den Verträgen zur integrierten Versorgung des Diabetischen Fußsyndroms verbessert die AOK NordWest gezielt die Behandlungsqualität. Versicherte profitieren von einer frühzeitigen Diagnostik, enger Zusammenarbeit aller Beteiligten und einer intensiven, qualitätsgesicherten Betreuung. Ziel ist es, die Heilung zu beschleunigen, Rückfälle zu vermeiden und Krankenhausaufenthalte zu reduzieren.

      Eine Übersicht über den Vertrag finden Sie jeweils auf der regionalen Seite für Westfalen-Lippe und Schleswig-Holstein.

    • Gestationsdiabetes

      Frauen mit Gestationsdiabetes erhalten eine umfassende Aufklärung über Behandlungsziele und Vorsorgeleistungen sowie eine schnelle Terminvergabe. Engmaschige Verlaufskontrollen, Therapieanpassungen und Einzelschulungen begleiten die Behandlung bis zur Entbindung und eine einmalige Kontrolluntersuchung in der Stillzeit. Dadurch wird die Bereitschaft zur aktiven Mitwirkung an der Behandlung gefördert und Folgeerkrankungen für Mutter und Kind vermieden.

      Weitere Informationen zum Selektivvertrag Gestationsdiabetes

    • Gesundheitskiosk Bochum Wattenscheid

      Der Gesundheitskiosk in der Friedrich-Ebert-Straße bietet kostenlose Beratung. Egal ob es um Arztbesuche, Sozialleistungen oder Gesundheitsvorsorge geht – das Team hilft Ihnen weiter und zeigt Ihnen passende Angebote in der Region.

      Mehr zum Gesundheitskiosk

    • INFORM

      Das Projekt INFORM („Individualized Treatment For Relapsed Malignancies in Childhood“) unterstützt krebskranke Kinder und Jugendliche, bei denen die Standardtherapien nicht mehr greifen oder ein besonders hohes Risiko besteht. Durch spezielle molekulargenetische Untersuchungen werden individuelle Behandlungsmöglichkeiten gefunden, die gezielter wirken und unnötige Therapien vermeiden helfen. So können Betroffene oft bessere Chancen auf eine passende Therapie und eine verbesserte Lebensqualität erhalten.

      Zum Projekt INFORM

    • Konsortium für familiären Brust- und Eierstockkrebs (FBREK-Zentren)

      Mehr als zwanzig Zentren, die alle eng untereinander vernetzt sind, bilden das Konsortium für familiären Brust- und Eierstockkrebs. Sie bieten dieses spezielle Versorgungsprogramm für AOK-Versicherte, die ein erhöhtes genetisches Krebsrisiko besitzen. Hier finden Sie umfassende Beratungen, genetische Tests und individuelle Behandlungsempfehlungen, die auf dem neuesten Stand der Forschung basieren und qualitätsgesichert sind.

      Mehr zu FBREK

    • Moodgym

      Das kostenlose Onlinetraining stärkt die Psyche. Die Übungen helfen, ungesunde Gedankenmuster zu erkennen, sie durch neue zu ersetzen und so das Handeln positiv zu verändern. 

      Mehr über das Selbsthilfeprogramm Moodgym

    • nNGM

      In diesem Netzwerk („nationales Netzwerk Genomische Medizin“) arbeiten onkologische Spitzenzentren mit Krankenhäusern und onkologischen Praxen zusammen. Übergeordnetes Ziel ist die Verbesserung der Prognose von Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkrebs durch das Identifizieren molekularer Veränderungen. Die Patienten werden mittels hochmoderner molekularer Diagnostik von Experten an einem der onkologischen Spitzenzentren untersucht.

      Mehr zum Netzwerk Genomischer Medizin

    • Pflegeheimvertrag (nur in Westfalen-Lippe)

      Die ärztliche Versorgung in Pflegeheimen wird durch wohnortnahe „Versorgerteams“ aus Ärztinnen und Ärzten sowie Versorgungsassistierenden verbessert, die regelmäßig und proaktiv Patientinnen und Patienten vor Ort behandeln. So werden unnötige Krankenhausaufenthalte reduziert und die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner gesteigert. Durch koordinierte und strukturierte Betreuung in enger Zusammenarbeit zwischen Pflegeheimen und Praxisnetzen wird die medizinische Versorgung nachhaltig optimiert.

      Weitere Informationen zum Pflegeheimvertrag

    • ProKidS

      Kinder und Jugendliche mit Verdacht auf Kindeswohlgefährdung erhalten eine ausführliche strukturierte und interprofessionelle Diagnostik und Behandlung unter Einbeziehung der Betroffenen sowie Überleitung in die entsprechenden Hilfesysteme. Die strukturierte multiprofessionelle Versorgung zielt auf frühzeitige Erkennung von Kindswohlgefährdung zur Vermeidung, Beendigung oder Verkürzung schädlicher Einflussfaktoren ab und führt so zur Verminderung von Folgeschäden. Dieser Vertrag regelt Inhalt, Umfang und Ablauf der Erstversorgung in den Kinderambulanzen der beteiligten Kliniken entsprechend der bestehenden S3+ Kinderschutzleitlinie "Kindesmisshandlung, -missbrauch, -vernachlässigung unter Einbindung der Jugendhilfe und Pädagogik" sowie auf Basis des Gesetzes zur Kooperation und Information im Kinderschutz (KKG).

      Mehr zu ProKidS

    • Shared Decision Making (nur in Schleswig-Holstein)

      Shared Decision Making (SDM) fördert die aktive Beteiligung der Patientinnen und Patienten an Therapieentscheidungen, indem gemeinsam mit Ärztinnen und Ärzten des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) passende Behandlungsoptionen erarbeitet werden. Dabei werden Möglichkeiten, Vor- und Nachteile sowie deren persönliche Wahrscheinlichkeit besprochen, um eine individuell passende Therapie zu finden. Dieses Verfahren stärkt die Eigenverantwortung der Patientinnen und Patienten, verbessert die Versorgung und erhöht die deren Sicherheit.

      Genaue Informationen finden Sie in der Vertragsübersicht

    Vorteile der besonderen Versorgung bei der AOK NordWest

    • Versicherte der AOK NordWest erhalten eine aufeinander abgestimmte Behandlung – von den Voruntersuchungen über die Behandlung selbst bis hin zu der Zeit nach der Behandlung.
    • Jeder Patient erhält vor, während und nach einem Krankenhausaufenthalt kontinuierlich Informationen über die Behandlungsabläufe, notwendige Maßnahmen und Verhaltensempfehlungen.
    • Doppelte Wege, Wartezeiten oder Mehrfachuntersuchungen werden durch optimal genutzte Voruntersuchungen und eine verbesserte Kommunikation aller an der Behandlung Beteiligten vermieden.
    • Wichtige Ansprechpartner sind dem Patienten von Anfang an bekannt und stehen während des gesamten Behandlungsprozesses zur Verfügung.
    • Eine besonders hohe Versorgungsqualität: Bereits bei Vertragsabschluss zwischen der AOK und den jeweiligen Leistungserbringern wird die Qualität fest verankert. Immer wieder prüfen wir, ob die Ziele erreicht werden und die Qualität der neuen Versorgungsangebote das erwartete hohe Niveau hat.
    • AOK-Versicherte werden je nach Erkrankung eine Zeit lang weiter begleitet, sodass Behandlungsergebnisse langfristig gesichert werden.
    Aktualisiert: 15.07.2025

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