Integrierte/besondere Versorgung

Die besondere Versorgung vernetzt Haus- und Fachärzte, Krankenhäuser, Rehakliniken und weitere Leistungsanbieter. Das verbessert die Patientenversorgung.
Eine Ärztin spricht mit einem älteren Mann. Er bekommt die integrierte Versorgung.© iStock / SDI Productions

Inhalte im Überblick

    Was ist die integrierte/besondere Versorgung?

    Integrierte beziehungsweise besondere Versorgungsmodelle werden vor allem für Patienten mit Erkrankungen angeboten, die eine komplexe Behandlung erfordern. Häufig sind mehrere Ärzte und medizinische Einrichtungen beteiligt. Zu diesen Krankheitsbildern zählen beispielsweise Krebserkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Augenkrankheiten, Bandscheibenerkrankungen, chronische Wunden und Depressionen.

    Für diese besondere facharztübergreifende Form der Versorgung schließt die AOK mit Haus- und Fachärzten, Krankenhäusern, Rehakliniken, Anbietern von digitalen Diensten und Anwendungen sowie mit Medizinproduktherstellern sogenannte IV- oder Selektivverträge ab. Ihr intensiver Wissens- und Informationsaustausch verbessert die Behandlung; so werden unnötige Untersuchungen vermieden.

    Die AOK Baden-Württemberg ermöglicht viele regionale Behandlungsangebote zur integrierten Versorgung

    Das könnte auch für Sie als AOK-Versicherter interessant sein! Lernen Sie die regionalen Behandlungsangebote der AOK Baden-Württemberg kennen, deren Ziel eine integrierte Versorgung ist.

    • Heidelberg: integrierte Versorgung „GeNiAL“

      Das Geriatrische Netzwerk zur Optimierung der medizinischen Versorgung in Alten- und Pflegeheimen (GeNiAL), soll die medizinische Versorgung von Pflegeheimbewohnern verbessern. Dafür sollen Pflegeheime besser qualifiziert und mit den Hausärzten stärker vernetzt werden. 

      Der zwischen dem Bethanien-Krankenhaus Heidelberg als geriatrischem Zentrum und der AOK Baden-Württemberg geschlossene Vertrag zur integrierten Versorgung optimiert die medizinische Versorgung von Pflegeheimbewohnern. Dadurch können Einweisungen ins Krankenhaus vermieden werden.

    • Heidenheim – homöopathische anthroposophische Behandlung

      Die AOK Baden-Württemberg hat mit der Belegklinik für Homöotherapie am Klinikum Heidenheim einen integrierten Versorgungsvertrag geschlossen. Das Behandlungsspektrum der Belegklinik für Homöotherapie umfasst nahezu die gesamte nicht operative Medizin für akute und chronische Erkrankungen. Für die Behandlung werden Arzneimitteln der homöopathischen und der anthroposophisch erweiterten Medizin eingesetzt.

      Besondere Erfahrungen liegen dabei für folgende Krankheitsbilder vor: Lungenentzündungen, chronisch­-entzündliche Darmerkrankungen, Multiple Sklerose, Erschöpfungsdepressionen. Der Patient profitiert von einer bis zu 90 Tagen möglichen Nachsorgebehandlung. Vor allem chronisch Kranke, die in der wissenschaftsorientierten Medizin keine Heilung erfahren haben, können auf dieses Angebot zurückgreifen. Der Hausarzt mit der Zusatzqualifikation „Homöopathie“ oder „Anthroposophisch“ weist den bei der AOK Baden-Württemberg versicherten Patienten in die Belegklinik für Homöotherapie ein.

    • Gesundes Kinzigtal: integrierte Vollversorgung in der Region

      Die AOK Baden-Württemberg und die Management-Gesellschaft Gesundes Kinzigtal GmbH haben gemeinsam die Integrierte Versorgung Gesundes Kinzigtal (IVGK) entwickelt. Ziele sind:

      • medizinische Behandlungen genau aufeinander abzustimmen,
      • Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge frühzeitig zu realisieren,
      • die Gesundheitsbildung von Patienten und Versicherten zu fördern.

      Das Projekt ist auf die Region Kinzigtal (17 Gemeinden) begrenzt. Dort lebende Versicherte können eine Rundumversorgung in Anspruch nehmen und ab Januar 2016 parallel am AOK-Haus- und FacharztProgramm teilnehmen. Dabei ist der vom Patienten gewählte Haus- oder Facharzt als Arzt des Vertrauens der verantwortliche Koordinator. Er überwacht den gesamten Behandlungsprozess und gestaltet ihn mit.

      Vorteile der Integrierten Versorgung Gesundes Kinzigtal: 

      • hochwertige, übergreifende und abgestimmte Gesundheitsversorgung durch alle beteiligten Leistungspartner
      • Koordination und Kooperation mithilfe der speziell entwickelten elektronischen Patientenakte
      • umfassende Untersuchungen, um vorhandene Gesundheitsrisiken zu finden;
      • Vereinbarung von Gesundheitszielen
      • intensive und professionelle Unterstützung der Patienten, um individuelle Gesundheitsziele zu erreichen
      • Präventionsprogramme zu chronischen Krankheiten und zur Förderung eines gesundheitsbewussten Lebensstils
      • ärztliche Aufklärung, Beratung, Patientenschulungen und Vorträge, um das Gesundheitswissen der Patienten zu erweitern und ihr Selbstmanagement zu fördern
      • Mitspracherecht der Patienten durch einen Patientenbeirat

      Weitere Informationen

      Informationsfolder „Gesundes Kinzigtal“ (PDF, 1,4 MB)

      Website „Gesundes Kinzigtal“

    • Landkreis Konstanz: „Integrierte Versorgung Alkohol- und Medikamentenabhängiger“

      Partner der AOK Baden-Württemberg in diesem Vertrag ist das Zentrum für Psychiatrie Reichenau. Das Projekt ist lokal auf den Landkreis Konstanz begrenzt. Das Angebot besteht aus einer Verbesserung der Diagnostik für die medizinische Erstversorgung, strukturierten Programmen zur Frühintervention und qualifizierten ambulanten Entzugsbehandlungen. Dazu gehören auch Vorsorgemaßnahmen, um Rückfälle zu vermeiden, und die Entwicklung einer Perspektive zur Weiterbehandlung des Betroffenen. 

      Schwerpunkt des Angebotes ist in erster Linie die Behandlung alkohol- und medikamentenabhängiger Menschen in einem frühen Stadium der Erkrankung. Eine aufeinander abgestimmte Behandlung in allen Stadien der Sucht ist ebenfalls möglich.

    • Ostalbkreis: „Integrierte Versorgung essgestörter Patienten“

      Gemeinsam mit dem Netzwerk Essstörungen Ostalbkreis e.V. (NEO) bietet die AOK Baden-Württemberg von Essstörungen betroffenen Versicherten Therapien an, die speziell für ihr Krankheitsbild geeignet sind. 

      In NEO haben sich Vertragsärzte und Psychotherapeuten zusammengeschlossen. Sie übernehmen die Funktion eines Arztes des Vertrauens mit dem Ziel, die Qualität, den persönlichen Bezug und die Wirtschaftlichkeit der medizinischen Versorgung essgestörter Patienten zu verbessern. Das soll durch die problemorientierte, übergreifende Zusammenarbeit aller am Behandlungsprozess Beteiligten möglich sein. 

      Durch kurze Wartezeiten – speziell in Krisenfällen – und einem engmaschigen Netz an überwiegend ambulanten Versorgungsangeboten soll ein möglichst kurzfristiger und nachhaltiger Behandlungserfolg erreicht werden. Ein individuell ausgearbeiteter Behandlungsplan über mehrere Therapiephasen hinweg soll einem chronischen Verlauf vorbeugen. Speziell entwickelte Versorgungsangebote sowie Präventionsprogramme unterstützen den Behandlungsprozess positiv und tragen zu einer langfristigen Stabilisierung bei.

    • Rottenburg: „Integrierte Versorgung von Patienten mit Rückenschmerzen“

      Die AOK Baden-Württemberg hat mit dem Winghofer Medicum, dem Projektträger, einen Vertrag über die „Integrierte Versorgung von Patienten mit spezifischen Rückenschmerzen“ abgeschlossen. Gegenstand des Vertrags sind Operationen an der Wirbelsäule mit einem bislang einzigartigen Qualitätssicherungsverfahren zur Beurteilung von Bandscheibenoperationen.   

      Zusätzlich hat der Patient die Möglichkeit, sich von medizinischen Spezialisten vor operativen Eingriffen an der Wirbelsäule eine unabhängige Zweitmeinung einzuholen. Das regional begrenzte Projekt zielt darauf ab, Bandscheibenoperationen zu vermeiden.

    • Rottweil: „Integrierte orthopädisch-chirurgische Versorgung“

      Schwerpunkte dieses Behandlungsangebots sind Operationen am Schulter- und Kniegelenk. Neben der Orthoklinik in Rottweil und dem Städtischen Krankenhaus Oberndorf werden auch Physiotherapeuten sowie Hilfsmittelerbringer (zum Beispiel Orthopädietechniker) einbezogen. 

      Ziel der Vereinbarung ist es, in der Region Oberndorf die ambulante, stationäre, vor- und nachoperative Versorgung besser zu vernetzen. Dazu gehören auch physikalische Therapien und der Einsatz von Hilfsmitteln. Die Qualität der Versorgung wird durch Leitlinien sowie eine umfassenden Dokumentation gesichert. Das schafft auch Transparenz bei der Behandlung. Projektträger ist die Orthoklinik, die damit eine besondere Verantwortung für die Ergebnisse der Leistungen und Behandlungen hat.

    • Stuttgart: „Integrierte Versorgung bei Venenerkrankungen“

      Mit diesem Behandlungsangebot soll eine übergreifende Versorgung bei Venenerkrankungen gesichert werden. Daran beteiligt sind in Stuttgart die AOK Baden-Württemberg, die Facharztpraxis Dr. Hans Seiter, das Marienhospital und die Firma EHS Medizintechnik. 

      Das Behandlungsangebot ermöglicht es Patienten, statt eines vollstationären Aufenthalts ambulant oder kurzstationär in der Facharztpraxis Dr. Seiter betreut zu werden. Ist ein Klinikaufenthalt erforderlich, erfolgt er im Marienhospital. Die Facharztgruppe Dr. Seiter entscheidet dann über die optimale Therapie nach vereinbarten Kriterien und organisiert den Behandlungsablauf sowie alle administrativen Aufgaben.

    • Baden-Württemberg: „mentalis“

      Patientinnen und Patienten benötigen nach einem psychisch bedingten Klinikaufenthalt häufig eine lange, ambulante Weiterbehandlung. In der Praxis haben sie es jedoch oft schwer, zeitnah eine adäquate Anschlussbehandlung zu finden. Hier setzt das hybride Nachsorgeprogramm von mentalis an.

      Das Angebot richtet sich an Versicherte ab dem 16. Lebensjahr mit einer psychischen Erkrankung nach einem (teil-)stationären Aufenthalt. Die von mentalis angebotene, hybride Nachsorge kombiniert eine Therapie-App mit wöchentlichen Telefongesprächen durch einen Psychologen, um die Zeit zwischen der Klinikentlassung und einer ggf. erforderlichen Weiterbehandlung, wie z.B. einer ambulanten Psychotherapie, zu überbrücken. Die Gespräche sind sofort verfügbar und unterstützen bei der Arbeit mit der App. Die in der Klinik erarbeiteten Therapieerfolge sollen hierdurch stabilisiert und Patienten dabei unterstützt werden, das passende Weiterbehandlungsangebot zu finden.

      Die Inhalte der App sind für folgende Erkrankungen ausgelegt: Alkoholabhängigkeit, Depression, Borderline, Essstörungen und psychotische Erkrankungen.

      Teilnahmemöglichkeiten: 

      Einschreibung während eines (teil-)stationären Aufenthaltes in einer mit mentalis kooperierenden Klinik durch das Klinikpersonal. Zudem liegt keine Nachsorgemöglichkeit innerhalb der nächsten 4 Wochen nach Klinikentlassung vor.

      Alternativ können Sie teilnehmen, indem Sie sich auf folgender Seite registrieren: Betroffene - mentalis (mentalis-nachsorge.com). Für die Einschreibung benötigen Sie einen Nachweis über Ihre Diagnose und den Klinikaufenthalt (dieser muss bei diesem Weg der Einschreibung nicht in einer der teilnehmenden Kliniken erfolgt sein). Bitte berücksichtigen Sie, dass der Klinikaufenthalt für die Teilnahme an dem Angebot in diesem Fall maximal 8 Wochen in der Vergangenheit liegen darf.

      Bei Interesse wenden Sie sich bitte an die behandelnde (teilnehmende) Klinik oder besuchen Sie die Seite: Betroffene - mentalis (mentalis-nachsorge.com).

      Teilnehmende Kliniken und weitere Informationen: https://www.mentalis-nachsorge.com/

    • Baden-Württemberg: "CCC Integrativ"

      Eine Krebserkrankung bedeutet eine enorme Herausforderung – körperlich und seelisch. In dieser schwierigen Zeit suchen viele Betroffene nach ergänzenden Ansätzen, um ihr Wohlbefinden zu stärken und die Therapie sinnvoll zu begleiten. Hier setzt das Beratungsangebot „CCC Integrativ“ an. Es wurde gemeinsam mit den Comprehensive Cancer Centers (CCCs) Heidelberg, Tübingen-Stuttgart, Ulm und Freiburg entwickelt, um Krebspatientinnen und -patienten eine fundierte, evidenzbasierte Beratung zu naturheilkundlich-komplementären Verfahren (KMP) zu ermöglichen. Das Angebot hilft, Chancen und Risiken dieser Verfahren realistisch einzuschätzen. Verschiedene Methoden können Symptome lindern und die Lebensqualität nachweislich steigern, bei einigen ist jedoch Vorsicht geboten – beispielsweise kann es zu Wechselwirkungen zwischen Chemotherapeutika und bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln oder pflanzlichen Arzneimitteln kommen.

      Das Beratungsangebot wird von speziell geschulten Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegekräften betreut und ist für AOK-Versicherte kostenlos. Dabei hilft das Angebot Krebspatientinnen und -patienten, eigenverantwortlich über die Nutzung komplementärer Therapien zu entscheiden, ohne dabei auf qualifizierte Begleitung verzichten zu müssen. 

      Aktuell ist das kostenfreie Angebot in den Comprehensive Cancer Centers (CCC) Tübingen-Stuttgart, Heidelberg, Freiburg und Ulm verfügbar. Weitere Infos finden sich auch auf der Website des Universitätsklinikums Tübingen und hier.

    „Integrierte Versorgung Pflegeheim“ (IVP)

    Die AOK Baden-Württemberg hat mit folgenden Vertragspartnern den Vertrag „Integrierte Versorgung Pflegeheim (IVP)“ abgeschlossen. Ziel ist der Aufbau eines Versorgungsnetzes, dem das Pflegeheim und besonders qualifizierte und motivierte Ärzte mit Hausarztvertrag angehören. 

    • HÄVG – Hausärztliche Vertragsgemeinschaft, Köln 
    • Deutscher Hausärzteverband Landesverband Baden-Württemberg, Stuttgart
    • MEDIVERBUND AG, Stuttgart 
    • MEDI Baden-Württemberg e.V., Stuttgart 
    • Eigenbetrieb Leben & Wohnen, Stuttgart 
    • Städtische Pflegeheime Esslingen, Esslingen 
    • Evangelische Heimstiftung GmbH, Stuttgart 

    Der IVP-Vertrag baut auf dem bestehenden Hausarztvertrag und seinen Prozessen auf. Die IVP ist für alle Ärzte und Versicherten vorgesehen, die bereits an der Hausarztzentrierten Versorgung teilnehmen. Das zunächst auf die Modellregion Stuttgart und Esslingen bezogene Projekt wurde für neue Versorgungsnetze auch außerhalb der Modellregion geöffnet.

    Wesentliche Inhalte des

    • 14-tägige Visite des HZV-Arztes im Pflegeheim 
    • feste Bereitschaftszeiten der beteiligten Hausärzte: Montag bis Freitag von 7 bis mindestens 19 Uhr
    • abgestimmte Bereitschaftspläne zwischen HZV-Ärzten und Pflegeheim 
    • zwei Netzkonferenzen und Fortbildungen mit geriatrischen Inhalten, die für Ärzte und Pflegeheime verpflichtend sind
    • Sicherung einer leistungsgerechten Vergütung der teilnehmenden Ärzte und Pflegeheime durch die AOK Baden-Württemberg 

    Als teilnehmender AOK-Versicherter profitieren Sie somit von einer flexiblen und intensiveren hausärztlichen Betreuung. Damit Sie am Projekt IVP teilnehmen können, ist Ihre Einschreibung in die Hausarztzentrierte Versorgung (HZV) erforderlich.

    Passende Dokumente zum Download von der AOK

    Aktualisiert: 26.06.2025

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