Mut zum Wandel: Gesundheitsversorgung weiter denken
Die Gesundheitsversorgung in Sachsen und Thüringen muss neu ausgerichtet werden – Weg vom Denken in bestehenden Strukturen, hin zu den Menschen und ihren Erwartungen an eine gute medizinische Versorgung. Die AOK PLUS ist sich ihrer Verantwortung bewusst und beteiligt sich an der Umsetzung einer guten Gesundheitsversorgung. Damit dies gelingt, müssen neue Wege gegangen werden. Zum einen müssen die Akteure im Gesundheitswesen pragmatische Lösungen entwickeln. Zum anderen muss die Politik den Menschen die Chancen und Möglichkeiten der Neuordnung positiv vermitteln.

Forderungen
Die AOK PLUS fordert von den neuen Landesregierungen, neue Wege zu gehen, um die Gesundheitsversorgung der Menschen in beiden Freistaaten zukunftsfähig aufzustellen. Daher müssen die folgenden Schwerpunkte bei allen zukünftigen Entscheidungen im Mittelpunkt stehen:
- Die Menschen erwarten vor Ort einen Ansprechpartner für ihre Gesundheitsfragen. Dieser muss eine erstklassige Behandlung sicherstellen und bestens in der Gesundheitslandschaft vernetzt sein.
- Versorgungsangebote sind für Patienten leicht verständlich und erfüllen ihre Bedürfnisse. Nur so werden sie auch akzeptiert. Mit den neuen Angeboten wird medizinisches Personal entlastet.
- Bis Mitte 2020 muss klar sein, wie die Gesundheitsversorgung der Zukunft aussehen soll.
- Die Krankenhäuser in Sachsen und Thüringen sollen über die Landesgrenzen hinaus Leuchttürme für Versorgungsqualität und medizinische Ausstattung werden.
- Die Menschen erwarten im medizinischen Notfall eine bestmögliche und schnelle Hilfe. Um dies zu gewährleisten müssen alle Beteiligten intensiver und professioneller zusammenarbeiten.
- Nicht jedes Krankenhaus muss alles können, daher braucht es ein Umdenken bei staatlichen Investitionen in deren Struktur. Kliniken sollten anhand von Investitionsplänen gezielt gefördert und zum Ziel der Spezialisierung umgebaut werden.
- Investitionen in Pflegeheime sind eine staatliche Aufgabe. Daher müssen sich die neuen Regierungen ihrer Verantwortung bewusst sein, diese sicherzustellen und die Kosten dafür zu tragen. Insbesondere um Pflegebedürftige und deren Angehörige zu entlasten.
- Die Förderung von Projekten zur Weiterentwicklung von Versorgungsstrukturen oder dem Ausbau der Digitalisierung durch den Freistaat Sachsen muss sich am Wohl der Patienten ausrichten. Medizinische Fachkräfte sollen ebenso durch Neu- und Weiterentwicklungen unterstützt bzw. entlastet werden.
- In Sachsen sollen die Beamten des Freistaates die Möglichkeit erhalten, sich genau wie die Thüringer Landesbediensteten ohne Nachteile gesetzlich versichern zu können.
Bestehende Projekte der AOK PLUS
Bereits heute stärkt die AOK PLUS mit Projekten und Initiativen die medizinische Versorgung im ländlichen Raum. Hier sind fünf davon genannt:
TeleDoc PLUS
Bei dem Projekt unterstützen mit einem Telemedizin-Rucksack ausgestattete Praxisassistentinnen den Hausarzt, indem sie die Patienten zu Hause oder in einer Pflegeeinrichtung besuchen. Der Rucksack enthält medizinische Geräte, mit denen Werte wie Blutdruck, Puls, Gewicht oder Blutzucker erfassen und direkt an den Arzt übermitteln können. Bei Bedarf kann dieser auch per Video zugeschaltet werden. Den Patienten erspart das den oft beschwerlichen Weg in die Praxis und die Ärzte können Routinearbeiten delegieren und haben mehr Zeit in ihrer Praxis, zum Beispiel für die Versorgung von Akutfällen.
Lokales Gesundheitszentrum Niesky
In Zusammenarbeit mit der Diakonissenanstalt Dresden ist eine Blaupause für die medizinische Versorgung der Zukunft geschaffen worden. Das ehemals defizitäre Klinikum ist zu einem Pilotprojekt der sektorenübergreifenden Versorgung geworden. Weniger stationäre, dafür mehr ambulante Kapazitäten inklusive einer Portalpraxis stellen die medizinische Versorgung der Region für die nächsten Jahre sicher.
Telekonsil
In Leipzig hat die AOK PLUS getestet, wie Pflegeeinrichtungen bei Bedarf mit dem Hausarzt per Video kommunizieren und Vitaldaten übertragen können. Bei entsprechender Akzeptanz werde dies perspektivisch auch an vielen anderen Orten in Thüringen und Sachsen angeboten werden.
Förderung des Ärztenachwuchses
Junge Ärzte für die Arbeit in ländlichen Regionen zu begeistern, ist ein Baustein von „Stadt. Land. Gesund.“. Die AOK PLUS beteiligt sich an insgesamt fünf Förderprogrammen, um das zu unterstützen:
- Modellprojekt „Studieren in Europa – Zukunft in Sachsen“
- „Netzwerk Ärzte für Sachsen“
- Gesundheitsbündnis „Wir versorgen Sachsen“
- „Ärztescout Thüringen“
- Stiftung zur Förderung der ambulanten ärztlichen Versorgung in Thüringen
Ziel der Förderprogramme ist es, Medizinstudenten anzusprechen und für eine Tätigkeit in ländlichen Regionen zu gewinnen. Bereits seit zehn Jahren unterstützt die AOK PLUS die Stiftung zur Förderung der ambulanten ärztlichen Versorgung in Thüringen und hat die Stiftung bisher bereits fünfmal mit 100.000 Euro gefördert, zuletzt am 12. März 2019.
Stiftung zur Förderung der ambulanten ärztlichen Versorgung in Thüringen im Blog
Arzneimittelinitiative Sachsen und Thüringen
Mit der Initiative ARMIN wird die Arzneimittelversorgung von Patienten sichergestellt. Bei Patienten, die mehr als fünf Medikamente gleichzeitig nehmen müssen, wird so das Risiko von unerwünschten Wechselwirkungen oder Komplikationen gesenkt. Mit ARMIN wird die Abstimmung zwischen (Haus-) Arzt und Apotheken vereinfacht, sodass diese die richtige Medikation für die Patienten festlegen können. Gleichzeitig wird damit die Therapietreue der Patienten erhöht.
Umfrage zur Zufriedenheit der Bevölkerung mit der medizinischen Versorgung
Wie zufrieden sind die Menschen in Sachsen und Thüringen mit der medizinischen Versorgung? Die AOK PLUS hat dazu eine repräsentative Umfrage unter 400 Bürgerinnen und Bürgern durchgeführt. Neben der Zufriedenheit wurde unter anderem gefragt, für wie relevant die Befragten verschiedene medizinische Einrichtungen halten und wie sich die Versorgungssituation für die Menschen in den vergangenen Jahren entwickelt hat.
In der Galerie haben wir die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage für Sie zusammengefasst.