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Den Kopf ausschalten: So können Entspannungsübungen Krebspatienten unterstützen

Die Diagnose Krebs verändert schlagartig alles. Betroffene leiden unter der Ungewissheit und starker innerlicher Anspannung. Zur Ruhe zu kommen fällt schwer und viele Zweifel sorgen für schlaflose Nächte. Dabei ist es für eine erfolgreiche Genesung wichtig, alle Kräfte zu mobilisieren, um eine Heilung bestmöglich zu unterstützen. Die AOK NordWest versucht zu helfen.
Ein Mann meditiert im Freien in einem Schneidersitz. Der Bildausschnitt zeigt lediglich seine einen Teil seiner Beine, seiner Hände und seines Bauches.© iStock/laflor

Inhalte im Überblick

    Entspannungstechniken bei Krebs als Teil einer erfolgreichen Therapie

    Finden Sie sich, kommen Sie zur Ruhe: Nach der Diagnose leiden viele Krebspatienten unter Zukunftsängsten, starker Abgeschlagenheit, Unruhe und Nervosität. Bei der Therapie selbst kommen zudem Symptome wie Müdigkeit oder Übelkeit hinzu. Neben den Empfehlungen für eine gesunde Ernährung und ausreichend viel Bewegung, werden bei einer Krebstherapie daher diverse begleitende Entspannungstherapien sowie Psychotherapien angeboten und empfohlen.

    Vor allem Patienten, die sich einer Chemotherapie unterziehen müssen, kann eine Entspannungstherapie dabei helfen, die Nebenwirkungen abzuschwächen und Ängste sowie Anspannungen zu mildern. In dem Sie auf sich aufpassen, sind Sie gewappnet. Es gibt reichlich Angebote, die Sie in Anspruch nehmen können. Bereits im Krankenhaus oder bei der Rehabilitation finden Patienten Informationen und erhalten eine individuelle Betreuung.

    Krebs-Beratungsstellen sowie die AOK NordWest bieten zudem oft kostenlose Kurse an. Die unterschiedlichen Entspannungstechniken können zwar keine schnellere oder garantierte Genesung versprechen, sie können aber unter anderem dabei helfen

    • die Diagnose der Krebserkrankung besser zu verarbeiten,
    • Anspannungen und Verkrampfungen zu lösen,
    • mehr innere Ruhe zu erlangen,
    • die Krankheit sowie den Alltag leichter zu bewältigen.

    Wissenschaftlich belegt ist die Wirksamkeit von Entspannungsverfahren bei den Symptomen Angst und Müdigkeit. Bei einer Auswertung wurden 46 Studien mit insgesamt 3159 Patienten berücksichtigt. Ganz wichtig dabei: Entspannungstechniken können Sport nicht ersetzen, sie dienen lediglich als rein unterstützende Therapie.

    Gängige Entspannungstherapien bei einer Krebserkrankung sind zum Beispiel autogenes Training, Yoga oder die Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen. Hier finden Sie einen Überblick.

    Progressive Muskelentspannung

    Die Progressiven Muskelentspannung nach Jacobsen basiert auf der Annahme, dass seelische Anspannung in Verbindung mit einer Anspannung der Muskeln stehen kann. Es werden bestimmte Muskelpartien zunächst stark angespannt und dann wieder entspannt. So können die unterschiedlichen Muskelpartien im Körper erfahren werden und eine verbesserte Körperwahrnehmung resultieren.

    Die Übungen können Patienten langfristig helfen, zu mehr Gelassenheit und innerer Ruhe zu kommen. Zudem können sie die Schlaf- und Erholungsfähigkeit verbessern. Stress kann so reduziert werden. Die Progressive Muskelentspannung kann auch bei der Angstbewältigung helfen, zum Beispiel vor einer Untersuchung, einer Operation oder bei anderen Belastungen. Die Übungen sind dabei vielfältig anwendbar und leicht zu erlernen.

    Mehr zur Progressiven Muskelentspannung lesen Sie hier.

    Entspannungsübung mit autogenem Training

    Beim autogenen Training setzen sich Patienten durch intensive Beeinflussung des eigenen Körpers in einen tranceähnlichen Zustand. Formelhafte Hypnose-Sprüche, die man immer wieder aufsagt, helfen, sich selbst in den gewünschten tiefenentspannten Zustand zu versetzen. Autogenes Training kann dabei helfen, chronische Schmerzen besser zu ertragen und Stress zu regulieren.

    Vielen Menschen fällt autogenes Training am Anfang etwas schwer, da es ein gewisses Maß an Vorstellungskraft erfordert. Zudem ist es wichtig, sich voll und ganz auf die Übungen sowie die erwünschte Wirkung einzulassen. Wichtig ist, dass Sie schlafen können.

    Aber durch eine professionelle Beratung und Betreuung von einen Kursleiter kann es von jedem Menschen erlernt werden. Zwei Übungen aus dem autogenen Training sind zum Beispiel folgende:

    • Atemübung:

      Häufig geht innere Unruhe mit einer ungleichmäßigen Atmung einher. Versuchen Sie, diese durch eine gezielte Übung selbst zu regulieren. Legen Sie sich dazu an einem ruhigen Ort bequem in Rückenlage hin und schließen Sie die Augen.

      Ihre Aufmerksamkeit gilt einzig Ihrer Atmung. Ein Hypnosespruch könnte zum Beispiel lauten: „Du atmest nun tief ein und ganz langsam wieder aus.“ Wiederholen Sie den Satz so oft wie nötig, bis Sie den gewünscht entspannten Zustand erreicht haben.

    • Herzübung:

      Ähnlich häufig kann die innere Unruhe zu starkem oder schnellerem „Herzklopfen“ führen. Auch hier können Sie versuchen, den Herzschlag selbst zu regulieren. Legen Sie sich dazu an einem ruhigen Ort bequem in Rückenlage hin und schließen Sie die Augen.

      Konzentrieren Sie sich einzig und allein auf Ihren Herzschlag. Atmen Sie dabei tief über mehrere Sekunden ein und langsam ruhig wieder aus. Die Formel könnte zum Beispiel lauten: „Mein Herz schlägt langsam und gleichmäßig“. Wiederholen Sie den Satz so oft wie nötig und versuchen Sie so, Ihren Herzschlag aktiv zu beruhigen.

    Yoga: Entspannung und Stärkung zugleich

    Untersuchungen zum Zusammenhang zwischen regelmäßigen Yoga-Übungen und dem Wohlbefinden von Krebspatienten zeigen, dass Yoga die Lebensqualität steigert, Ängste und Depressionen können reduziert werden. Zudem kann Yoga auch nach einer Genesung die physische und psychische Gesundheit positiv beeinflussen.

    Yoga ist ein meditativer Sport, bei dem Körper und Geist in Einklang gebracht werden sollen. Zusätzlich werden bei regelmäßigen Übungen auch das Nervensystem sowie die Muskulatur gestärkt. Yoga ist dabei eine Kombination aus Atemübungen, Dehnung und bestimmten Körperhaltungen.

    Die Übungen sind mehr oder weniger sportlich ausgerichtet. Krebspatienten besprechen sich vor dem Trainingsbeginn daher individuell mit ihrem behandelnden Arzt, ob Yoga als ergänzende Entspannungstherapie geeignet ist und stimmen mit ihm Möglichkeiten und Grenzen der Methode ab. Um Verletzungen durch falsche Ausführungen zu vermeiden, ist es beim Erlernen von Yoga ratsam, einen Kurs unter Anleitung eines Profis zu besuchen.

    Die AOK hilft Ihnen dabei, zu mehr innerer Ruhe zu gelangen

    Gestärkter und entspannter: Die AOK bietet ihren Mitgliedern mit dem Programm „Lebe Balance“ ein Angebot für mehr psychische Gesundheit durch eine Erhöhung der Widerstandskraft und mehr Achtsamkeit im Leben. In Kursen und Online-Seminaren können Versicherte mehr Achtsamkeit erlernen.

     

    Fit werden mit den AOK-Gesundheitskursen

    Versicherte finden auf den Seiten der AOK viele kostenfreie Gesundheitskurse, zum Beispiel zu den Themen Entspannung, Yoga und Stressbewältigung. Zudem bietet die AOK auch liveonline-Kurse, wie Achtsamkeit und Balance oder positiver Umgang mit Stress, an. Oder nutzen Sie unsere Online-Kurse der Cyberprävention

    Der Unterschied zu Kursen auf Abruf ist, dass Sie bei Fragen direkt Rücksprache halten können. Für medizinische Fragen, die über einen Kurs hinausgehen, gibt es den telefonischen Informationsdienst AOK-Clarimedis. Dieser steht AOK-Versicherten kostenlos und rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr zur Verfügung.

    Aktualisiert: 19.01.2022

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