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Gesunde Ernährung gegen Krebs: Die Ernährungsberaterinnen der AOK NordWest erklären Ihnen, warum es so wichtig ist, ausgewogen zu essen

Eine abwechslungsreiche Ernährung mit reichlich Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Gemüse und Obst und weniger zucker- und fetthaltigen Lebensmitteln, sowie rotem Fleisch ist eine wichtige Säule in der Krebsprävention. Wer sich gesund ernährt und an die Empfehlungen zur Krebsprävention hält, kann das Risiko einer Erkrankung reduzieren. Auch während einer Chemotherapie ist die richtige Ernährung wichtig im Kampf gegen die Krankheit.
Mann und Frau stehen in der Küche und freuen sich.© AOK NordWest

Inhalte im Überblick

    Die richtige Ernährung als Teil der Krebsprävention

    „Spezielle Anti-Krebs-Diäten gibt es in dem Sinne nicht“, weiß Brigitte Fischer, Fachexpertin für Ernährung bei der AOK NordWest. „Denn sie sind das genaue Gegenteil der gesunden Vielfalt und Ausgewogenheit, die in der Ernährung empfohlen wird, um das Krebsrisiko zu senken.“

    Dennoch ist es wichtig: Eine gesunde Ernährung wirkt sich bei der Krebsprävention in gleichem Maße positiv aus wie bei anderen Krankheiten, zum Beispiel Diabetes Typ 2. Der Europäische Kodex zur Krebsbekämpfung, eine Initiative der Europäischen Kommission, erklärt zwölf Möglichkeiten, das eigene Krebsrisiko zu senken.

    Neben ausreichend Bewegung, dem Verzicht auf Tabak und einem gesunden Gewicht, ist eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung eine wichtige Säule in der Prävention von Krebs. Experten schätzen, dass sich durch das Einhalten dieser Präventionsmaßnahmen rund 40 Prozent aller Krebserkrankungen vermeiden lassen würden.

    Eine abwechslungsreiche Ernährung, bestehend aus überwiegend pflanzlichen Lebensmitteln, wenig rotem und verarbeitetem Fleisch, fettreduzierten Milchprodukten, pflanzlichen Ölen sowie wenig Salz, ist am besten geeignet, um das Krebsrisiko zu senken. Das bestätigt auch Der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums nach zahlreichen Forschungen zum Thema Ernährung und Krebsprävention.

    Folgende Ernährungsleitlinien werden vom Europäischen Kodex empfohlen, um das eigene Krebsrisiko zu senken:

    • Regelmäßig Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte verzehren.
    • Täglich frisches Gemüse und Obst essen, bevorzugt aus der Region und nach Saison.
    • Industriell verarbeitetes Fleisch wie Wurst meiden.
    • Rotes Fleisch nur in Maßen verzehren (Schwein, Rind, Kalb, Lamm, Schaf, Kaninchen).
    • Salz sparsam verwenden und auf salzreiche Lebensmittel möglichst verzichten.
    • Verarbeite Lebensmittel wie Fast-Food vom Speiseplan streichen.
    • Kalorienreiche Nahrungsmittel mit viel Fett und/oder Zucker vermeiden.
    • Auf zuckerhaltige Getränke wie Softdrinks und Fruchtnektare verzichten.
    • Alkohol selten und dabei stets in Maßen genießen.

    Eine ausgewogene Ernährung: Leichter gesagt als getan

    Was sollte man täglich zu sich nehmen, um z. B. den Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen zu decken? Welche Lebensmittel sind besonders gesund und auf welche sollte man lieber verzichten?  Bei Ihren Fragen helfen Ihnen die Ernährungsberatung mit Experten wie Brigitte Fischer.

    Eine ungesunde Ernährung beeinflusst die Entstehung von Krebs

    Sich gesund zu ernähren bedeutet auch, auf Lebensmittel zu verzichten, die Übergewicht verursachen. Die World Health Organisation (WHO) erklärt: Etwa 30 Prozent der Krebserkrankungen in den westlichen Ländern geht auf eine ungesunde Ernährung und einen Bewegungsmangel zurück. Internationale Studien zeigen zudem, das Übergewicht und ein erhöhtes Krebsrisiko bei mindestens 13 Krebsarten besteht. Dazu gehören laut WHO unter anderem:

    • Darmkrebs
    • Gallenblasenkrebs
    • Nierenkrebs
    • Leberkrebs
    • Prostatakrebs
    • Brustkrebs
    • Gebärmutterkörperkrebs

    Beispiel gefällig: Das Risiko an Brustkrebs zu erkranken, ist bei Frauen um 31 Prozent erhöht, wenn sie täglich 0,3 Liter Wein trinken. Wenn Sie über einen Liter konsumieren, dann steigt das Risiko auf 270 Prozent.

    Eine gute Nachricht: Als bewiesen gilt, dass eine ausreichende Bewegung und regelmäßige Sporteinheiten das Risiko für Brustkrebs und Dickdarmkrebs senken können. Aber auch wer gesund lebt, sich viel bewegt und sich an die Empfehlungen für Krebsprävention hält, ist nicht geschützt vor einer Erkrankung, sondern minimiert ‚lediglich‘ das Risiko einer Erkrankung.

    Gesundheitskurse und Online-Coaching für ein gesundes Leben

    Die AOK berät Sie gerne bei Ihren Fragen rund ums Thema Ernährung und gesundes Abnehmen. Hierzu bieten wir beispielsweise auch Kurse an:  „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfahren, wie sie ungünstige Ernährungsgewohnheiten endgültig ablegen und dauerhaft gesünder essen“, so Brigitte Fischer von der AOK NordWest. Informationen und Kurse finden Sie hier:

    Ernährung für Krebspatienten

    Essen und Trinken sind für viele Menschen essenziell, denn sie bedeuten Genuss und Lebensqualität. Für Krebspatienten ist eine abwechslungsreiche und ausgewogene Kost zudem wichtig, um den Gesundheitszustand zu fördern. Vor einer Krebstherapie fürchten die meisten Patienten die Nebenwirkungen, vor allem die einer Chemotherapie.

    Doch nicht jeder ist im gleichen Maße von den Nebenwirkungen wie einer veränderten Geschmackswahrnehmung, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen oder einer Mangelernährung betroffen. Hinzu kommt, dass sich einige Tumorarten stärker auf die Ernährung auswirken als andere. Informationen bietet der behandelnde Arzt an.

    Kommt es dennoch zu einer Mangelernährung aufgrund der Therapie und Erkrankung, sprechen Ärzte von der sogenannten Tumorkachexie. Verschiedene Maßnahmen wie Flüssigkost oder eine künstliche Ernährung sind dann von Nöten, um den Patienten bei Kräften zu halten.

    Zudem kommt es stark auf die individuellen Befindlichkeiten an: So kann es durchaus sein, dass ein Patient während seiner Therapie ganz normal essen kann, während einem anderen schon beim Geruch bestimmter Speisen schlecht wird. Grundsätzlich gilt bei einer Tumorbehandlung: Essen Sie, worauf Sie Appetit haben.

    Brigitte Fischer, AOK-Ernährungsberaterin: „Bei Bedarf kann der behandelnde Arzt eine individuelle Ernährungsberatung empfehlen. Dort erhalten Sie praktische Tipps und Unterstützung bei der Zusammenstellung Ihrer persönlichen Ernährung.“

    Keinesfalls ratsam ist die Einnahme sogenannter Vitaminpräparate oder Nahrungsergänzungsmittel ohne Absprache mit dem behandelnden Arzt. Im Gegenteil: Von hoch dosierten Antioxydanzien, Fischöl-Präparaten oder Omega-3-Fettsäuren wird während einer Krebstherapie abgeraten. Auch Diäten sind nach aktuellen Studien während einer Krebstherapie nicht zu empfehlen, da sie häufig einseitig sind und mit ihren teils ‚strengen Vorschriften‘ den Körper zusätzlich belasten.

    Die Ernährung nach einer erfolgreichen Therapie

    Kann man einer erneuten Krebserkrankung durch die richtige Ernährung vorbeugen? Diese Frage wird ebenso weltweit erforscht, wie die Auswirkung bestimmter Lebensmittel auf die Krebsprävention. Bisher gibt es keine evidenzbasierte Ernährung, die die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Krebserkrankung senken kann. Der World Cancer Research Fund empfiehlt Patienten, sich nach einer Behandlung an die Richtlinien zur Prävention von Krebs zu halten.

    Bei einer Metaanalyse, also einer Analyse mehrerer Studienergebnisse aus den vergangenen Jahren, konnte gezeigt werden, dass eine ausgewogene und vermehrt pflanzliche Kost dem Risiko einer erneuten Brustkrebserkrankung entgegenwirken kann. Hingegen ist die Sterblichkeitsrate bei Patientinnen, die einen westlichen Ernährungsstil mit viel rotem Fleisch und Feinmehlprodukten pflegten, höher ausgefallen.

    Aktualisiert: 08.02.2022

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