Selbstverwaltung: AOK-Tag 2014 in Dortmund
Die Selbstverwaltung der AOK NordWest setzt sich für Reformen ein und hat konstruktive Vorschläge, wie die Krankenhausreform mit verbindlichen Qualitätsvorgaben vorangebracht werden soll.
Die Selbstverwaltung der AOK NordWest setzt sich für einen qualitätsorientierten Umbau der Krankenhauslandschaft in NRW ein und befürwortet verbindliche Qualitätsvorgaben für die Kliniken. Das würde zum einen eine gute flächendeckende Grundversorgung sicherstellen und eine qualitätsorientierte Bündelung von Schwerpunkten fördern. Dabei erwarten die beiden alternierenden Verwaltungsratsvorsitzenden der AOK NordWest, Georg Keppeler und Johannes Heß, mehr gesicherte Behandlungsqualität für die Patienten sowie den Abbau von überflüssigen Klinikstandorten. Dazu rufen sie alle beteiligten Akteure aus Politik und Gesundheitswesen gemeinsam auf, mutige Entscheidungen zu treffen, um die anstehenden Reformen und die notwendige Strukturbereinigung voranzutreiben.
Vor diesem Hintergrund initiierten Georg Keppeler und Johannes Heß den AOK-Tag 2014. Vor mehr als 100 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesundheitswesen diskutierten sie mit namhaften Experten die von der Bundesregierung geplante Krankenhausreform und die Herausforderungen. In Nordrhein-Westfalen gebe es zu viele Krankenhäuser, so die beiden alternierenden Verwaltungsratsvorsitzenden der AOK NordWest. Gleichzeitig stellen wissenschaftliche Untersuchungen ein erhebliches Qualitätsgefälle zwischen den Kliniken fest. Dazu Johannes Heß: „Ein Krankenhaus mit Spitzenqualität bekommt also das gleiche Geld wie ein Krankenhaus mit einer schlechten Qualität. Schlechte Qualität wird nicht sanktioniert, herausragende Qualität auch nicht belohnt – das ist ein für Patienten und Beitragszahler nicht zu akzeptierender Umstand. Das müssen wir ändern.“

Georg Keppeler:
„Verbindliche Qualitätsvorgaben würden helfen, den Strukturumbau voranzutreiben. Das bedeutet auch, dass wir Betten und Standorte abbauen müssen. Wir müssen und werden den Patienten erklären, dass nicht alle Leistungen in allen Kliniken erbracht werden können.“
Johannes Heß:
„Wir müssen Doppel- und Dreifachstrukturen verhindern. Es macht keinen Sinn, wenn jedes Haus alles macht, wir brauchen eine gut erreichbare Grundversorgung und eine qualitätsorientierte Bündelung von Schwerpunkten.“
Barbara Steffens:
„In unserem neuen Krankenhausplan 2015 haben wir erstmalig qualitätssichernde Mindeststandards für die Krankenhausbehandlung festgelegt. Damit wollen wir den qualitätsorientierten Leistungswettbewerb der Kliniken fördern.“
Martin Litsch:
„Zusätzliches Geld darf künftig nicht mehr in ineffiziente Strukturen fließen. Die pauschale Förderung nach dem Gießkannenprinzip muss endlich ein Ende haben.“
Lothar Riebsamen:
„Mit unserer geplanten Krankenhausreform müssen wir die rechtlichen Rahmenbedingungen schaffen, die die Länder brauchen, um den Strukturumbau in den Kliniken vorzunehmen.“
Prof. Wolfgang Greiner:
„Als Anreiz zur Qualitätsverbesserung können durchaus Bonuszahlungen für die Erreichung von Qualitätszielen geeignet sein. Diese wären zwischen Krankenkassen und Kliniken in den Budgetverhandlungen zu vereinbaren.“
Jochen Brink:
„Kein Bereich im Gesundheitswesen ist so transparent bei der Qualität wie die Krankenhäuser. Wir sprechen uns klar für einen Qualitätswettbewerb aus, der aber von unabhängiger Seite auf methodisch sauberer Grundlage und mit transparenten und fairen Spielregeln stattfinden muss.“
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