AOK-Curaplan Rheumatoide Arthritis

Was ist eine rheumatoide Arthritis?
Die rheumatoide Arthritis, auch bekannt als Rheuma, ist eine chronisch Erkrankung, bei der mehrere Gelenke entzündet sind. Dabei greift das Immunsystem fälschlicherweise die Gelenkinnenhaut an, was zu Entzündungen führt. Dies verursacht Schmerzen, Schwellungen und kann unbehandelt zu Gelenkschäden und Funktionseinschränkungen führen, indem die Gelenke versteifen oder verformen. Etwa ein Prozent der deutschen Bevölkerung ist von der Krankheit betroffen, wobei sie häufig zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr auftritt und Frauen häufiger als Männer betrifft. Doch je früher die Diagnose festgestellt wird, desto besser lässt sich die Krankheit behandeln.
Ab dem 01.07.: DMP rheumatoider Arthritis
Die AOK NordWest startet zum 01.07.2025 mit dem Disease-Management-Programm rheumatoider Arthritis in der Region Schleswig-Holstein. Die Region Westfalen folgt zeitnah.
Ziele und Inhalt des AOK-Curaplans für rheumatoide Arthritis
Der AOK-Curaplan Rheumatoide Arthritis ist ein Disease-Management-Programm der AOK NordWest mit dem Ziel ...
- einen möglichst langanhaltenden Rückgang (nahezu vollständige Entzündungs- und Beschwerdefreiheit) oder eine niedrige Krankheitsaktivität zu erreichen und zu erhalten,
- die Lebenserwartung und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern,
- strukturelle Gelenkschäden zu vermeiden,
- die Funktionalität und Beweglichkeit zu verbessern,
- Begleiterkrankungen adäquat zu behandeln und
- Schmerzen zu reduzieren.
Das Programm setzt bei der Behandlung auf folgende Bausteine:
- regelmäßige Arzt-Patienten-Gespräche: Die Patientinnen und Patienten besprechen gemeinsam mit der Ärztin oder dem Arzt den Behandlungsverlauf und vereinbaren Therapieziele, die auf ihre persönliche Lebens- und Krankheitssituation abgestimmt sind.
- Koordination der medizinischen Betreuung: Die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt koordiniert die gesamte Therapie der rheumatoiden Arthritis. Dazu gehört auch die Einbindung von Fachärztinnen und Fachärzten, Kliniken und weiteren an der Behandlung Beteiligten.
- gezielte Patientenschulungen: Die Patienten lernen die Krankheit zu verstehen und damit umzugehen, um das Selbstmanagement und einen gesunden Lebensstil zu fördern.
Häufige Fragen zum Programm
Wer kann am Programm AOK-Curaplan Rheumatoide Arthritis teilnehmen? Wie kann ich an dem Programm AOK-Curaplan Rheumatoide Arthritis teilnehmen?
Behandlung von rheumatoider Arthritis
Nach der Diagnose gibt es zwei Maßnahmen zur Rheuma-Behandlung, die helfen, Ihre Symptome zu lindern und den Verlauf der Erkrankung zu verlangsamen oder aufzuhalten.
Medikamentöse Therapie
Die medikamentöse Therapie bei rheumatoider Arthritis sollte sofort nach der Diagnosestellung begonnen werden, um die Krankheitsprogression zu verlangsamen, die Funktionalität der Gelenke zu erhalten und eine langfristige Remission zu erreichen, während gleichzeitig das Risiko für Komplikationen und eine erhöhte Mortalität reduziert wird. Bei der Behandlung wird auf folgende Möglichkeiten gesetzt:
- Basistherapie mit krankheitsmodifizierenden Medikamenten (DMARDs): In der Regel wird Methotrexat verwendet, um Entzündungen zu hemmen, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und Gelenkschäden zu verhindern.
- Kortison: Glukokortikoide werden oft zu Beginn der Therapie ergänzend eingesetzt, um Entzündungen schnell zu lindern. Sie sollten jedoch nur kurzfristig und in niedrigen Dosen verwendet werden, da sie sonst unerwünschte Nebenwirkungen verursachen können.
- Schmerzmittel: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) können zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung eingesetzt werden, haben jedoch keinen Einfluss auf den Krankheitsverlauf und sollten nur kurzfristig verwendet werden.
Nicht-medikamentöse Maßnahmen
Neben einer medikamentösen Therapie sollen Heil- und Hilfsmittel zusätzlich bei der Behandlung helfen:
- Physiotherapie: Mithilfe von Physiotherapie sollen die Beweglichkeit und Stabilität der Gelenke sowie die Muskelkraft, Ausdauer und Koordination verbessert werden. Dies erfolgt durch Krankengymnastik, auch im Bewegungsbad, und kann je nach Bedarf mit physikalischen Therapien wie Wärme- oder Kältetherapie ergänzt werden.
- Ergotherapie: Diese hilft bei Beeinträchtigungen im Alltag, besonders in Bereichen wie Mobilität, Selbstversorgung und häuslichem Leben. Es können auch speziell angefertigte Schienen zur Unterstützung der Hand- oder Gelenkfunktionen zum Einsatz kommen.
- Hilfsmittel: Bei anhaltenden Gelenkbeschwerden trotz Therapie können Hilfsmittel wie Einlagen, Bandagen, Orthese, spezielle Schuhe oder bei Bedarf Mobilitätshilfen verordnet werden.
- Funktionstraining: Funktionstraining ist eine gezielte Bewegungstherapie zur Verbesserung von Beweglichkeit, Kraft und Koordination bei chronischen Erkrankungen wie Rheuma. Ihre Ärztin oder Ihr Arzt prüft, ob Sie vom Funktionstraining profitieren können.
Allgemeine Maßnahmen bei Rheuma
Neben den ärztlichen Behandlungsmaßnahmen spielen allgemeine Maßnahmen für einen gesunden Lebensstil ebenfalls eine wichtige Rolle, um die Symptome der rheumatoiden Arthritis zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.
Gesunde Ernährung
Tabakverzicht
Regelmäßige Bewegung
Impfungen
Onlinemagazin
Alles zum Thema Rheumatoide Arthritis
Lesen Sie nach, welche Ursachen Rheuma hat, an welchen Symptomen Sie die Krankheit erkennen und was Sie neben Medikamenten noch tun können.
Zahlen, Daten, Fakten: Die Curaplan-Qualitätsberichte
Mit AOK-Curaplan soll die Qualität der Behandlung von chronisch kranken Patienten verbessert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, unterstützt die AOK NordWest die Teilnehmer dieser Programme durch eine ganze Reihe von Maßnahmen. So werden die Versicherten zum Beispiel an ihre anstehenden Untersuchungstermine erinnert. Außerdem erhalten sie von der AOK NordWest zielgerichtete Informationen zu ihrer Erkrankung. In unseren Qualitätsberichten können Sie sich näher über die Aktivitäten der AOK NordWest in den Curaplan-Programmen informieren.
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