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Amblyopie: Schwachsichtigkeit bei Kindern

Amblyopie ist eine entwicklungsbedingte Sehschwäche eines oder seltener beider Augen. Unbehandelt kann sie das Sehvermögen auf Dauer beeinträchtigen. Etwa vier bis sechs Prozent aller Kinder sind davon betroffen.
Ein Kleinkind trägt eine Brille, und ein Auge ist mit einem Pflaster zugeklebt. Amblyopie ist eine häufige Sehstörung bei Kindern. © iStock / KuznetsovDmitry

Inhalte im Überblick

    So entsteht Amblyopie

    Im Kindesalter kann es vorkommen, dass sich die Augen unterschiedlich gut entwickeln. Das betroffene Kind schielt oder ist auf einem Auge stärker kurz- oder weitsichtig als auf dem anderen. Das Gehirn verarbeitet bevorzugt die Bilder des besser entwickelten Auges. Das schwächere Auge bleibt in seiner Entwicklung weiter zurück und die Schwachsichtigkeit verstärkt sich im Laufe der Zeit. Ärzte sprechen dann von Amblyopie. Frühzeitige Diagnose und Behandlung stärken das benachteiligte Auge und beugen einer dauerhaften Beeinträchtigung der Sehfähigkeit vor.

    Amblyopiescreening: Schwachsichtigkeit bei Kindern früh erkennen

    Die Frage, ob ein Säugling oder Kleinkind eine Sehstörung hat, lässt sich durch eine spezielle Augenvorsorge bereits ab dem Alter von sechs Monaten beantworten. Einige Augenarztpraxen bieten das Amblyopiescreening zur Früherkennung einer Schwachsichtigkeit an. Mit diesem Test überprüft der Arzt, ob beide Augen zusammenarbeiten, und erfasst alle organischen und optischen Fehler.

    Amblyopien können im schlimmsten Fall dazu führen, dass ein Auge dauerhaft erblindet. Durch ein Screening kann eine Fehlsichtigkeit beim Kind vor dem dritten Geburtstag erkannt und frühzeitig behandelt werden.

    Übernimmt meine AOK das Amblyopiescreening als zusätzliche Leistung?

    Die Angebote der AOK unterscheiden sich regional. Mit der Postleitzahl Ihres Wohnorts können wir die für Sie zuständige AOK ermitteln und Ihnen anzeigen, für welche Zusatzleistungen (zum Beispiel Amblyopiescreening) Ihre AOK die Kosten übernimmt, wenn bei Ihrem Kind eine entwicklungsbedingte Sehschwäche festgestellt wurde.

    Braucht mein Kind eine Brille?

    Schlechtes Sehen tut nicht weh und Kinder beschweren sich fast nie darüber. Ihre Augen sind bis zu einem gewissen Grad noch in der Lage, Weit- oder Kurzsichtigkeit auszugleichen. Das ist aber anstrengend und auf Dauer können Defizite in der kindlichen Entwicklung entstehen. Umso wichtiger ist es, dass Eltern neben der Kontrolle in den U-Untersuchungen beim Kinder- und Jugendarzt selbst regelmäßig überprüfen, ob ihr Kind gut sieht.

    Hinweise auf schlechtes Sehen bei Kindern

    Eltern können schon durch gezieltes Beobachten eine mögliche Fehlsichtigkeit feststellen:

    • Fasst Ihr Kind, wenn es nach etwas greifen möchte, öfter ins Leere?
    • Stolpert Ihr Kind häufig?
    • Hält Ihr Kind beim Bücheranschauen oder Lesen nur einen geringen Abstand zum Buch?
    • Reibt sich Ihr Kind häufig die Augen oder klagt es über Augenbrennen?
    • Klagt Ihr Kind über Kopfschmerzen?

    Fallen Ihnen ein oder mehrere Punkte gehäuft auf, sollten Sie einen Termin beim Kinder- und Jugendarzt vereinbaren und ihn darauf ansprechen. Er wird Sie je nach Befund zum Augenarzt überweisen. Generell sollten Sie aufmerksam sein, wenn Sie selbst als Eltern unter einer Sehschwäche leiden.

    Darum ist frühes Erkennen wichtig

    Ohne eine Therapie, ob Brille oder andere Maßnahmen, verschlechtert sich die Sehkraft des Kindes kontinuierlich. Je früher also eine Sehschwäche erkannt und behandelt wird, desto besser kann das Kind sich entwickeln.

    Therapiemöglichkeiten bei Amblyopie

    Amblyopie kann bei Kindern durch eine Brille, ein Augenpflaster oder mithilfe von Augentropfen behandelt werden. Die Therapie hängt unter anderem von der Art und Schwere der Schwachsichtigkeit ab. In der Regel erhält das Kind zunächst für einige Wochen eine Brille. Anschließend beginnt meist zusätzlich die sogenannte Okklusionsbehandlung. Das bedeutet, das besser entwickelte Auge oder das entsprechende Brillenglas wird mit einem Pflaster abgeklebt, um das schwächere Auge zu fordern und zum Sehen anzuregen. Alternativ wird die Sehkraft des stärkeren Auges vorübergehend mit Augentropfen getrübt. Die Therapie geht in der Regel über viele Monate. Währenddessen wird die Sehfähigkeit mehrmals vom Augenarzt kontrolliert. Die AOK trägt die Kosten für die Behandlung der Amblyopie.

    Aktualisiert: 11.03.2024

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