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Impfungen für Babys, Kinder und Jugendliche

Kinder impfen zu lassen leistet einen wesentlichen Beitrag zur Gesundheit der Kleinen. Bereits sechs Wochen nach der Geburt sollte die erste Impfung Ihres Babys erfolgen. Der mütterliche „Nestschutz“ im Blutkreislauf des Säuglings hat sich nach einigen Monaten abgebaut. Nun ist die Zeit gekommen, einen eigenen Impfschutz Schritt für Schritt aufzubauen. Lesen Sie, welche Impfungen für Kinder sinnvoll sind.
Ein Baby wird geimpft. Alle wichtigen Infos zu Impfungen finden Sie in diesem Beitrag.© AOK

Inhalte im Überblick

    Kinder impfen: Wann sind die wichtigsten Impfungen fällig?

    Der Impfkalender des Robert Koch-Instituts (RKI) informiert Sie auf einen Blick, wann welche Impfung für Babys und Kleinkinder ansteht. Einfach herunterladen und ausdrucken.

    Impfkalender des Robert Koch-Instituts

    Impfung: Baby und Kleinkind

    Die ersten beiden Lebensjahre eines Kindes sind für den Aufbau eines Impfschutzes besonders wichtig. In dieser Phase erhält es die meisten Impfungen. Sobald die sogenannte Grundimmunisierung abgeschlossen ist, ist die körpereigene Abwehr (Immunsystem) so weit trainiert, dass es einen Krankheitserreger abwehren kann. Meist sind dazu mehrere Teilimpfungen nötig. Einige Impfungen müssen jedoch in späteren Lebensjahren aufgefrischt werden.

    Kombinationsimpfungen entlasten

    Manchmal enthält die Spritze Impfstoffe gegen mehrere Krankheiten. Der Vorteil: Das Kind muss seltener gepikst werden. Sie brauchen keine Sorge zu haben, dass diese Kombinations- oder Mehrfachimpfungen Ihr Kind zusätzlich belasten. Moderne Kombinationsimpfstoffe enthalten viel weniger Bestandteile des Erregers als frühere Impfstoffe und führen nicht zu vermehrten Nebenwirkungen.

    • Schutz vor Rotaviren: Babys erste Impfung

      Wenn Ihr Säugling die sechste Lebenswoche erreicht hat, wird es Zeit für die erste Impfung des Babys, eine Schluckimpfung. Verteilt auf zwei bis drei Dosen, schützt sie vor den hochansteckenden Rotaviren, die schweren Durchfall mit Erbrechen auslösen.

    • Sechsfachimpfung: Rundum-Schutz von klein auf

      Im Alter von acht Wochen beginnt eine weitere wichtige Impfserie. Sie besteht aus insgesamt drei Dosen, verteilt über das erste Lebensjahr. Zwischen der zweiten und dritten Impfdosis ist ein Abstand von mindestens sechs Monaten einzuhalten. Die Impfungen werden dementsprechend im Alter von vier und elf Monaten gegeben. Bei Frühgeborenen bleibt allerdings das bisherige Impfschema mit vier Impfungen erhalten. Die Sechsfachimpfung schützt vor sechs schweren Infektionskrankheiten:

      • Diphtherie, eine lebensbedrohende Erkrankung der Atemwege
      • Keuchhusten (Pertussis), eine bakterielle Erkrankung mit krampfartigen Hustenanfällen
      • Wundstarrkrampf (Tetanus), eine häufig tödliche bakterielle Erkrankung
      • Haemophilus influenzae Typ b (Hib), eine schwere Hirnhautentzündung
      • Kinderlähmung (Polio), eine Infektion, die zu bleibenden Lähmungen führen kann
      • Hepatitis B, eine ansteckende Leberentzündung

      Hepatitis B wird vor allem über Speichel und Blut übertragen, etwa durch Verletzungen der Haut. Erkrankungen im Säuglings- und Kleinkindalter sind zwar selten, verlaufen dann aber oft chronisch.

    • Impfung gegen Pneumokokken und Meningokokken

      Pneumokokken und Meningokokken sind weitverbreitete Bakterien, die lebensbedrohliche Infektionen hervorrufen können, zum Beispiel Hirnhautentzündungen. Sie gefährden vor allem jüngere Kinder.

    • Impfung gegen Masern, Mumps, Röteln (MMR)

      Sie werden oft als „Kinderkrankheiten“ verharmlost, dabei können Masern, Mumps und Röteln vor allem bei Erwachsenen ernste Komplikationen mit sich bringen. Aber auch im Kindesalter verlaufen die Infektionen manchmal schwer und können bleibende Schäden verursachen, bei Masern im schlimmsten Fall schwere Hirnschädigungen und bei Mumps zum Beispiel eine spätere Unfruchtbarkeit bei Jungen beziehungsweise Männern.

      Die Dreifachimpfung MMR schützt Kinder vor diesen Infekten. Sie erfolgt in zwei Schritten: Die erste Impfung erhalten Kinder zwischen dem 11. und 14. Lebensmonat. Erst mit der zweiten Dosis, frühestens vier Wochen danach, spätestens aber mit 23 Monaten, ist der lebenslange Schutz komplett.

      Seit dem 1. März 2020 müssen Eltern nachweisen können, dass ihr in einer Kita, Schule oder sonstigen Gemeinschaftseinrichtung betreutes Kind ab einem Jahr die notwendigen Schutzimpfungen gegen Masern erhalten hat (Nachweispflicht). Näheres regelt das Masernschutzgesetz, hier erfahren Sie mehr darüber.

    • Impfung gegen Windpocken (Varizellen)

      Die Windpocken sind eine sehr ansteckende Virusinfektion. Die Krankheit verläuft zwar bei Kindern meist harmlos, es kann aber auch zu schweren Komplikationen mit Lungen- oder Gehirnentzündung kommen. Nach einer Windpockenerkrankung kann viele Jahre später durch eine Reaktivierung von im Körper verbliebenen Varizella-Zoster-Viren eine Gürtelrose hervorgerufen werden.

      Die Impfung besteht aus zwei Impfdosen. Die erste Impfung kann entweder parallel zur ersten MMR-Impfung verabreicht werden oder in vierwöchigem Abstand. Die zweite Impfung kann dann bevorzugt gemeinsam mit der MMR-Impfung als Vierfachimpfung (MMRV) erfolgen.

    • Wann können Sie diese Leistung in Anspruch nehmen?

      Neue Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen durchlaufen einen Prozess.

      1. Der Gemeinsame Bundesausschuss beschließt auf Grundlage der STIKO-Empfehlungen über die Leistung.
      2. Die Leistung wird nach Prüfung durch das Bundesgesundheitsministerium offiziell im Bundesanzeiger veröffentlicht. 
      3. Die Leistungen der Krankenkasse werden anschließend in der Schutzimpfungsrichtlinie zusammengefasst. Diese Leistungen werden von der AOK übernommen.
      4. In den einzelnen Bundesländern vereinbaren die Krankenkassen mit den Kassenärztlichen Vereinigungen die Abrechnungsgrundlagen für die Vertragsärzte. Die Abrechnung erfolgt dann automatisch über die elektronische Gesundheitskarte direkt zwischen der Krankenkasse und dem Leistungserbringer (Vertragsarzt).

    Impfung: Kinder ab fünf Jahren und Jugendliche

    Im Alter von 5 bis 6 Jahren stehen Auffrischungsimpfungen gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten an, im Alter von 9 bis 16 Jahren gegen Kinderlähmung (Polio), Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten.

    Weitere Impfungen für Kinder

    Grippeschutzimpfung
    (Influenza) sollten Kinder erhalten, die unter bestimmten Grunderkrankungen leiden, die das Immunsystem schwächen. Sprechen Sie hierzu mit Ihrem Kinderarzt.

    Zeckenschutzimpfung 
    gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), eine gefährliche Hirnhautentzündung, wird für Kinder empfohlen, die in Risikogebieten leben oder dorthin verreisen. Die Karte des Robert Koch-Instituts zeigt, welche Regionen Deutschlands betroffen sind.

    HPV-Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs und andere Krebsarten
    Mädchen und Jungen sollten im Alter von 9 bis 14 Jahren gegen HPV (Humane Papillomviren) geimpft werden. Die Impfung kann bis spätestens bis zum vollendeten 18. Lebensjahr nachgeholt werden. Die Viren können vor allem Gebärmutterhalskrebs, aber auch Krebserkrankungen im Bereich der Geschlechtsorgane und des Afters sowie im Mund- und Rachenraum auslösen. Die HPV-Infektion gehört zu den sexuell übertragbaren Erkrankungen. Lassen Sie daher frühzeitig vor dem ersten Sexualkontakt Ihr Kind impfen.

    Das sollten Sie über HPV wissen

    AOK-Faktenbox Masern, Mumps und Röteln

    Soll ich mein Kind impfen lassen? (PDF, 470 KB)

    Wenn Ihr Kind Angst vor dem Impfen hat

    In der Regel gibt der Arzt eine Spritze in den Oberarm, bei kleineren Kindern in den Oberschenkel. Es ist völlig normal, wenn sich Ihr Kind vor dem Piks fürchtet. Sprechen Sie Ihren Arzt rechtzeitig darauf an.

    • Beim Impftermin sollten Eltern und das Praxispersonal Ruhe ausstrahlen. Vermeiden Sie falsche Versprechungen wie „Es tut nicht weh“.
    • Säuglinge können kurz vor und nach der Impfung gestillt werden. Mediziner raten nur bei der Impfung gegen Rotaviren, eine Stunde vor und nach dem Impfen nicht zu stillen, um die Wirkung der Schluckimpfung nicht zu beeinträchtigen.
    • Bei Kleinkindern hat sich Ablenkung bewährt, etwa mit einem Spielzeug oder einer Geschichte, die Sie Ihrem Kind vorlesen.
    • Auch kühlendes Eisspray vor dem Einstich kann helfen. 

    Welche zusätzlichen Impfleistungen bietet meine AOK?

    Die Angebote der AOK unterscheiden sich regional. Mit der Postleitzahl Ihres Wohnorts können wir die für Sie zuständige AOK ermitteln und Ihnen weitere Leistungen Ihrer AOK zu Impfungen bei Kindern und Jugendlichen anzeigen.

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    Aktualisiert: 08.02.2024

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