FIAT-Studie: Magersucht wirksam behandeln – stationär oder zu Hause

Die FIAT-Studie bietet Kindern und Jugendlichen mit Magersucht (Anorexia nervosa) zwei Wege zur Behandlung. „FIAT“ steht für „Familien-Basierte telemedizinische versus Institutionelle Anorexia nervosa Therapie“. Die AOK Niedersachsen unterstützt das Projekt aktiv – für eine bessere Versorgung.
Junges Mädchen sitzt erschöpft am Tisch und schiebt einen Teller mit Gemüse von sich weg – sichtbar ohne Appetit.© iStock / Tetiana Soares

Inhalte im Überblick

    Zwei Therapieformen – speziell für Essstörungen entwickelt

    Magersucht ist eine schwere psychosomatische Erkrankung, die für Betroffene und deren Familien oft eine große Herausforderung darstellt und professionelle Hilfe erfordert. Die FIAT-Studie vergleicht zwei wissenschaftlich anerkannte Therapieformen: die stationäre multimodale Therapie (SMT) und die Familien-Basierte Therapie (FBT), die per Videotelefonie von zu Hause aus stattfindet. Die Entscheidung über die Teilnahme an der Studie erfolgt gemeinsam mit den Familien und den an der Studie beteiligten Kliniken.

    Therapie zu Hause – mit der Familie als Teil der Lösung

    Die FBT ermöglicht eine intensiv begleitete Versorgung im gewohnten Umfeld. Die Behandlung erfolgt durch spezialisierte Teams aus den Fachbereichen Psychologie, Medizin und Ernährung – direkt per Video. Die Teilnehmenden erhalten zudem vor Ort in den FIAT-Kliniken eine persönliche ärztliche Begleitung. Die Familie wird von Anfang an als zentrale Ressource aktiv eingebunden. So entsteht zwischen Therapie und Alltag eine Verbindung, die Rückfällen vorbeugen kann und die Betroffenen in ihrem sozialen Umfeld stärkt.

    Stationäre Versorgung – multimodal und bewährt

    Die stationäre multimodale Therapie umfasst viele verschiedene Module. Es handelt sich um eine etablierte Standardtherapie in Deutschland – besonders bei schweren Krankheitsverläufen. Sie umfasst Einzel- und Gruppentherapien, kreative Angebote und medizinische Begleitung. In Niedersachsen sind aktuell die die Klinik Lüneburger Heide in Bad Bevensen und die Universitätsmedizin Göttingen beteiligt. Weitere Standorte folgen.

    Wer steht hinter der Studie – und wie unterstützt die AOK?

    Die FIAT-Studie wird von der Charité-Universitätsmedizin Berlin geleitet und durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses gefördert. Insgesamt nehmen derzeit 23 Studienzentren bundesweit teil. Die AOK Niedersachsen unterstützt das Projekt aktiv, damit betroffene Familien frühzeitig Zugang zu passenden Therapieangeboten erhalten – flexibel und individuell.

    So können Familien teilnehmen

    Gesetzlich krankenversicherte Familien mit Kindern oder Jugendlichen zwischen 8 und 17 Jahren, denen eine stationäre Therapie der Magersucht empfohlen wurde, können sich direkt an eine der teilnehmenden Kliniken wenden – zum Beispiel in Göttingen oder Bad Bevensen. Dort erfolgt eine umfassende Beratung und es wird gemeinsam geprüft, ob die Teilnahmevoraussetzungen erfüllt sind.

    Alle Informationen zur Kontaktaufnahme und den Teilnahmebedingungen finden Sie auf der Website der FIAT-Studie.

    Aktualisiert: 18.11.2025

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