Asthma bronchiale
Husten, pfeifende Atmung, Engegefühl in der Brust, Atemnot: Wer Asthma bronchiale, kurz Asthma, hat, kennt die Symptome. Es gibt eine ganze Reihe unterschiedlicher Asthmatypen. Die wichtigsten sind das allergische und das nicht-allergische Asthma, außerdem gibt es Mischformen und fließende Übergänge zwischen beiden. Patienten können ihre Beschwerden in den Griff bekommen – mit der richtigen Therapie und speziellen Schulungen. Die AOK unterstützt sie dabei.

Bei Menschen, die unter Asthma bronchiale leiden, neigt das Immunsystem dauerhaft zu einer übersteigerten Abwehr. Treten dann bestimmt Reize, sogenannte Trigger, auf, kommt es zu den typischen Anfällen mit Husten, pfeifender Atmung und Luftnot.
Die Schleimhaut, die das Innere der Bronchien auskleidet, schwillt an und bildet einen zähen Schleim. Zudem kann die Bronchialmuskulatur verkrampfen. Beides führt dazu, dass die Bronchien enger werden und die Atemluft nicht mehr so leicht strömen kann. Die Folgen:
- pfeifende oder brummende Atemgeräusche (Giemen und Brummen)
- krampfartiger Husten, der oft nachts und in den frühen Morgenstunden auftritt
- Bildung von zähem Schleim
- Atembeschwerden, vor allem Kurzatmigkeit bei Belastung
- Erstickungsangst
Die Beschwerden treten in der Regel anfallsartig auf. Sie werden durch bestimmte Auslöser hervorgerufen oder verstärkt. Man unterscheidet das allergische, auch extrinsische, und das nicht-allergische, auch intrinsische Asthma. Die Auslöser unterscheiden sich dabei.
Beim allergische Asthma kommen die Auslöser von außen und werden mit der Luft eingeatmet. Dazu zählen zum Beispiel:
- Tabakrauch (aktives und passives Rauchen)
- Allergene wie Pflanzenpollen, Tierhaare und Exkremente von Hausstaubmilben
- kalte Luft, Parfüms, Abgase und bestimmte Chemikalien
Das nicht-allergische Asthma wird ausgelöst durch Reize, die aus dem Körper selbst kommen. Dazu zählen:
- bakterielle und virale Entzündungen der Atemwege
- bestimmte Schmerzmittel (Analgetika-Asthma)
- körperliche Belastung (Anstrengungsasthma)
- Stress und psychische Belastung
Haben Sie typische Anzeichen, sollten Sie zu Ihrem Arzt gehen und abklären lassen, ob bei Ihnen Asthma vorliegt. Ihr Arzt wird Sie befragen (Anamnese), untersuchen und einen Lungenfunktionstest durchführen. Dann wird er mit Ihnen die für Sie geeignete Therapie finden.
Für Menschen mit Asthma bronchiale bietet die AOK ein spezielles strukturiertes Behandlungsprogramm an: AOK-Curaplan Asthma. Das Disease-Management-Programm (DMP) gewährleistet eine optimale Behandlung von Asthma bronchiale durch regelmäßige Kontrolluntersuchungen, eine Asthmatherapie, die sich an aktuellen wissenschaftlichen Standards orientiert, sowie Patientenschulungen, die die Patienten zur aktiven Mitarbeit befähigen. Außerdem erhalten die Teilnehmer zielgerichtete Informationen zu ihrer Erkrankung, die ihnen einen besseren Umgang damit ermöglichen.
Hinweis: In der Region Rheinland-Pfalz ist eine Teilnahme für Versicherte der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland derzeit leider nicht möglich.
Konsequente Therapie
Mit Medikamenten und unterstützenden Maßnahmen lässt sich Asthma heute gut behandeln. Den meisten Asthmatikern ist es daher möglich, ihre Erkrankung unter Kontrolle zu bekommen und ein beinahe beschwerdefreies Leben zu führen. Dazu ist es wichtig, dass die Patienten wissen, welche Therapie für sie am besten geeignet ist und was sie selbst zum Behandlungserfolg beitragen können – etwa durch einen gesunden Lebensstil.
Im Notfall Ruhe bewahren
Teilen Sie anderen Menschen mit, wenn Sie Atemnot verspüren, und bleiben Sie ruhig – auch wenn es schwerfällt. Aufregung und Hektik verstärken die Luftnot, da sich Herzschlag und Atmung beschleunigen. Sollten Atemübungen (zum Beispiel die „Lippenbremse“ oder der „Kutschersitz“) und Notfallmedikamente keine Wirkung zeigen, lassen Sie einen Arzt rufen.
Rauch vermeiden
Rauchen und Asthma vertragen sich nicht. Verzichten Sie deshalb auf Zigaretten, Zigarren, Zigarillos und andere Rauchwaren. Meiden Sie auch Umgebungen, in denen geraucht wird, oder Veranstaltungen mit Nebelmaschinen.
Allergene meiden
Bei allergischem Asthma reagieren Sie auf bestimmte Auslöser in Ihrer Umwelt. Finden Sie heraus, welche das sind und meiden Sie diese konsequent.
Gewicht kontrollieren
Übergewicht belastet nicht nur Herz und Kreislauf, sondern erschwert auch die Atmung. Deshalb sollten Sie als Asthmatiker unbedingt auf Ihr Gewicht achten.
Sport und körperliche Anstrengung
Wer an Anstrengungsasthma leidet, sollte die medikamentöse Basistherapie entsprechend anpassen lassen. Übrigens: Obwohl Anstrengung Asthma auslösen kann, hilft regelmäßiger Sport, mit Asthma besser zu leben. Wählen Sie einen Sport, der Ihnen Spaß macht, und besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob diese Sportart für Ihr Asthma geeignet ist.
Impfschutz
Für Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen wie Asthma oder COPD ist es wichtig, den Impfschutz zu überprüfen. Durch eine Grippeimpfung sinkt das Risiko für schwere oder sogar lebensbedrohliche Verläufe. Außerdem kann es zu einer Verschlechterung der Grunderkrankung kommen. Auch eine Impfung gegen Pneumokokken, ein Bakterium, das Lungenentzündungen auslöst, wird bei Menschen mit Asthma bronchiale von der STIKO (Ständige Impfkommission) empfohlen. Außerdem wird geraten, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen, um auch hier einen schweren und komplikativen Verlauf zu verhindern.
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