Pflegeberatung

Wird ein nahestehender Mensch pflegebedürftig, stellen sich plötzlich viele Fragen rund um die Versorgung und Betreuung. Die Pflegeberaterinnen und Pflegeberater der AOK helfen Ihnen, die Pflege bestmöglich zu gestalten und zu organisieren.
Ein altes Paar spricht mit einer Pflegeberaterin. Die Pflegeberaterin erklärt in einem Beratungsgespräch, wie sich die Pflege organisieren lässt.© AOK

Inhalte im Überblick

    Die AOK-Pflegeberatung für alle

    AOK-Versicherte, die einen Antrag auf Leistungen der Pflegeversicherung stellen oder bereits Pflegeleistungen erhalten, haben einen Anspruch auf individuelle Beratung und Hilfestellung durch eine kostenlose Pflegeberatung. Auch pflegende Angehörige oder andere Personen können die Pflegeberatung in Anspruch nehmen, wenn die pflegebedürftige Person dem zustimmt. So bleiben betroffene Familien auch in schwierigen Zeiten nicht allein.

    • Sie benötigen selbst Pflege und möchten über die Möglichkeiten beraten werden
    • Sie haben als Angehörige Fragen rund um die Pflege oder akuten Unterstützungsbedarf
    • Sie brauchen Hilfe bei der Beantragung oder Anpassung Ihrer Pflegeleistungen
    • Sie suchen Unterstützung oder Pflegefachkräfte in Ihrer Nähe

    Pflegeberatung im Überblick

    Die wesentliche Aufgabe der Pflegeberatung ist es, die bestmögliche Versorgung von pflegebedürftigen Personen sicherzustellen. Dazu unterstützt Sie die AOK-Pflegeberatung:

    • Information: Die Pflegeberatung informiert Sie umfassend über Unterstützungsangebote, Pflegeleistungen, Heil- und Hilfsmittel.
    • Koordination: Die Pflegeberatung erstellt einen individuellen Versorgungsplan und nimmt Kontakt zu allen an der Versorgung beteiligen Personen und Einrichtungen auf.
    • Unterstützung: Die Pflegeberatung unterstützt Sie bei der Beantragung von Leistungen oder weiteren Formalitäten.
    • Begleitung: Die Pflegeberatung begleitet Sie, wenn sich der Pflegebedarf ändert und die Versorgung entsprechend angepasst werden muss.
    • Hilfe: Die Pflegeberatung hilft Ihnen alle notwendigen Maßnahmen einzuleiten, um die Pflegesituation bestmöglich zu gestalten.

    Sie erhalten Pflegegeld?

    Ein älteres Ehepaar sitzt in einem gemütlich eingerichteten Wohnzimmer auf einer braunen Ledercouch. Das Ehepaar unterhält sich mit einer weiblichen Pflegefachkraft, die ihnen gegenübersitzt. Die Pflegefachkraft hält ein Klemmbrett mit einer Liste und einen Stift in der Hand.

    Beratungseinsatz bei Pflegegeld

    Wer Pflegegeld erhält, muss sich regelmäßig zur häuslichen Pflege beraten lassen. Alle Informationen zum Beratungseinsatz.

    So erhalten Sie eine Pflegeberatung

    Sobald Sie einen Erstantrag auf Pflegeleistungen stellen, erhalten Sie von der AOK-Pflegekasse ein Beratungsangebot oder einen Beratungsgutschein für eine Pflegeberatung. Diese kann bei den Pflegebedürftigen, deren Angehörigen oder von den Pflegebedürftigen benannten Personen zu Hause stattfinden. Sie ist ebenfalls telefonisch, in einer AOK-Geschäftsstelle oder einem anderen vereinbarten Ort möglich. Die Pflegeberatung ist auch im Rahmen einer Video-Pflegeberatung als digitales Angebot möglich. Die Pflegeberatung ist freiwillig. Die AOK-Pflegekasse übernimmt die Kosten dafür.

    Alternativ können Sie sich auch in einem Pflegestützpunkt in Ihrer Region beraten lassen. Pflegestützpunkte sind ebenfalls unabhängige Beratungsstellen für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige. Mit dem Beratungsgutschein Ihrer Pflegekasse können sie dort die Pflegeberatung kostenfrei in Anspruch nehmen.

    Aufgaben der Pflegeberatung

    Aufgabe der Pflegeberatung ist es, pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige umfassend zu beraten. Die Pflegeberater und Pflegeberaterinnen helfen Ihnen bei der Organisation der Pflege, informieren über Leistungen und Hilfsmittel und unterstützen bei der Beantragung von Leistungen. Ändert sich der Pflegebedarf, passen sie die Versorgung an und kümmern sich darum, dass die veränderten Pflegemaßnahmen schnellstmöglich umgesetzt werden.

    • Versorgungsplan

      Die Pflegeberaterinnen und Pflegeberater helfen dabei, die aktuelle Versorgungssituation strukturiert zu erfassen. Gemeinsam mit der pflegebedürftigen Person oder den Angehörigen erstellen sie einen individuellen Versorgungsplan, in dem der konkrete Hilfe- und Unterstützungsbedarf festgehalten wird. Zudem leiten sie die im Einzelfall erforderlichen Maßnahmen zur Herstellung einer stabilen Pflegesituation ein. Dabei stimmen sie sich eng mit der pflegebedürftigen Person und gegebenenfalls auch mit ihren Angehörigen ab. Die Pflegeberaterinnen und Pflegeberater sind mit den Leistungserbringern und ehrenamtlichen Anbietern vor Ort vernetzt und binden diese in die Versorgung mit ein. Zudem informieren sie über spezielle Entlastungsangebote für pflegende Angehörige und helfen dabei, die Selbstpflegekompetenz zu erhalten und zu fördern.

      Sollte die Pflege zu Hause nicht mehr möglich sein, zeigen die Pflegeberaterinnen und Pflegeberater mögliche Alternativen auf und unterstützen sowohl bei der Auswahl als auch bei der Suche nach geeigneten stationären Einrichtungen. So erhalten Pflegebedürftige eine am persönlichen Bedarf ausgerichtete, qualifizierte Pflege und Betreuung.

    • Finanzierung

      Die Pflegeberater und Pflegeberaterinnen informieren darüber, welche Kosten von der Pflegekasse übernommen werden und welche gegebenenfalls privat zu tragen sind. Falls der Eigenanteil für die Pflege nicht aus eigenen Mitteln finanziert werden kann, informiert die Pflegeberatung auch über staatliche Unterstützungsangebote wie Wohngeld oder Hilfe zur Pflege.

    • Antragstellung

      Die Pflegeberatung informiert Sie umfassend über alle Leistungen der Pflegeversicherung, über Entlastungsmöglichkeiten für pflegende Angehörige sowie über Maßnahmen zur Verbesserung des Wohnumfelds. Darüber hinaus erhalten Sie Unterstützung bei der Beantragung der verschiedenen Leistungen wie zum Beispiel:

      • Pflegesachleistungen
      • Pflegegeld
      • Kombinationsleistungen
      • Zuschüsse für Pflegebedürftige in ambulant betreuten Wohngruppen
      • Pflegehilfsmittel
      • Zuschüsse zu wohnumfeldverbessernden Maßnahmen
      • Digitale Pflegeanwendungen
      • Tages- oder Nachtpflege
      • Kurzzeitpflege
      • Vollstationäre Pflege
      • Pflegezeit
      • Pflegekurse
      • Finanzierungshilfe zur Gründung ambulanter Wohnformen
      • Höherstufung des Pflegegrades von Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohnern
      • Verhinderungspflege
    • Folgeanträge

      Die Pflegeberatung können Sie auch in Anspruch nehmen, wenn sich im Laufe der Zeit der Pflegebedarf ändert und weitere Leistungen beantragt werden. Geht ein Antrag auf weitere Leistungen bei der Pflegekasse ein, dann erhalten Pflegebedürftige ein Beratungsangebot oder einen Beratungsgutschein für die Pflegeberatung.

    • Hospiz- und Palliativversorgung

      Versicherte haben auch einen Anspruch auf eine individuelle Beratung zu allen Leistungen der Hospiz- und Palliativversorgung. Alle Pflegeberaterinnen und Pflegeberater der AOK sind dafür entsprechend qualifiziert. Bei Bedarf helfen sie dabei, den Kontakt, zum Beispiel zu einem Hospiz oder einem Team der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung, herzustellen. Zudem informieren sie über die regional verfügbaren Beratungs- und Versorgungsangebote der Hospiz- und Palliativversorgung.

    • Hilfe im Alltag

      Die AOK-Pflegeberatung hilft Ihnen auch weiter, wenn Sie zum Beispiel wissen möchten, welche zusätzlichen Unterstützungsangebote, wie zum Beispiel Alltagsbegleitung oder familienentlastende Dienstleistungen, es in Ihrer Region gibt und wie Sie diese in Anspruch nehmen können. Die Berater und Beraterinnen stellen den Kontakt zu den Dienstleistungen her, helfen bei der Beantragung und klären mit Ihnen offene Fragen zu Finanzierung und Abrechnung.

    Unterstützung in allen Lebenslagen

    Die Pflegeversicherung bietet zahlreiche Leistungen zur Betreuung, Begleitung und Unterstützung pflegebedürftiger Personen an. Bei der Pflegeberatung können Sie sich ausführlich zu Ihren Ansprüchen beraten lassen. Sehen Sie hier im Video, wie die Pflegeberatung abläuft und welche Unterstützung sie bietet.

    Egal, ob eine Pflegebedürftigkeit schleichend oder plötzlich entsteht, Betroffene haben meist jede Menge Fragen.

    Diese Unterlagen brauchen Sie für die Pflegeberatung

    Für eine kompetente und umfassende Pflegeberatung ist es wichtig, dass der zuständige Pflegeberater oder die zuständige Pflegeberaterin möglichst viele Informationen zur aktuellen Versorgungssituation der pflegebedürftigen Person erhält. Bitte halten Sie folgende Dokumente für das Erstgespräch bereit:

    • Unterlagen zu bereits gestellten Leistungsanträgen und zur gesundheitlichen oder pflegerischen Versorgung der pflegebedürftigen Person
    • Pflegedokumentation, zum Beispiel in Form eines Pflegetagebuchs, sofern bereits vorhanden
    • bestehende Vollmachten und Verfügungen, beispielsweise Vorsorgevollmacht oder Patientenverfügung der pflegebedürftigen Person
    • mögliche Versorgungsverträge oder -entwürfe

    Passende Dokumente zum Download von der AOK

    Die Pflegeberatung der AOK Bayern

    Pflegeberatende in Bayern finden

    Mit der AOK-Suche nach Pflegeberatung finden Sie schnell und einfach einen Pflegeberater oder eine Pflegeberaterin der AOK. Durch die Eingabe Ihrer Postleitzahl erkennen Sie direkt Ihren Ansprechpartner oder Ihre Ansprechpartnerin in Ihrer Nähe.

    Ihr Kontakt zur Pflegeberatung der AOK Bayern

    Die AOK legt großen Wert darauf, Sie umfassend zu unterstützen und zu beraten. Von unseren Pflegefallmanagern können Sie sich zu Ihrer individuellen Pflegesituation beraten lassen. Die Manager helfen Ihnen unter anderem beim Vorbereiten und Einreichen sämtlicher Formalitäten rund um die Pflege, bei der Suche eines ambulanten Dienstleisters oder eines Pflegeheims in Ihrer Nähe.

    Ob telefonisch, online oder vor Ort: Unsere Pflegeberater sind jederzeit gern persönlich für Sie da und haben stets ein offenes Ohr für Ihr individuelles Anliegen.

    Sie können sich auch bei einem der Pflegestützpunkte beraten lassen.

    AOK Bayern ist Demenz Partner

    Die AOK Bayern sowie ihre Pflegeberatung sind Demenz Partner. In einer Schulung der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. erfuhren die Pflegeberaterinnen und Pflegeberater der AOK Bayern Grundlegendes zum Krankheitsbild Demenz. Es wurde sensibilisiert, wie sich die Erkrankung für den Betroffenen anfühlt, wie sie sich auf sein Umfeld auswirkt, wie man Menschen mit Demenz unterstützen und mit ihnen verständlich kommunizieren kann.

    Die Initiative Demenz Partner knüpft an Aktivitäten der weltweiten Aktion Dementia Friends an. Diese Initiative wurde von der englischen Alzheimer Gesellschaft e.V. gestartet, um das Bild und die Wahrnehmung von Menschen mit Demenz gesamtgesellschaftlich zu verändern. In Deutschland ist die Kampagne eine Initiative der Deutschen Alzheimer Gesellschaft, gefördert durch eine Anschubfinanzierung vom Bundesministerium für Gesundheit sowie einer Großspende von Susanne Klatten im Rahmen der SKala-Initiative.

    Menschen mit Demenz haben Schwierigkeiten, sich zu erinnern, Wege zu finden und den Alltag zu organisieren. Wie eine Demenz verläuft, hängt von der jeweiligen Ursache ab und ist individuell sehr unterschiedlich. Die persönlichen Lebensumstände, das familiäre und soziale Umfeld sowie die unmittelbare Umgebung können entscheidend dazu beitragen, dass eine Person auch mit Demenz weiterhin selbstbestimmt und sicher leben kann. Allein in Deutschland leben derzeit der Deutschen Alzheimer-Gesellschaft zufolge etwa 1,6 Millionen Menschen mit Demenz, jährlich erhöht sich die Zahl um etwa 40.000.

    Weitere Informationen gibt es Online unter www.demenz-partner.de

    Aktualisiert: 29.10.2025

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