GKV-Patienten wünschen sich nicht-kommerzielles Termin-Portal
Mehr als die Hälfte der gesetzlich Krankenversicherten traut privaten Terminvermittlungsportalen nicht. Das zeigt eine Befragung im Auftrag des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-SV), die heute veröffentlicht wurde.
Rund 3.500 gesetzlich Versicherte im Alter von 18 bis 80 Jahren wurden im März und April 2024 online befragt. Die Befragung mache deutlich, dass sich Patienten eine Vermittlungsalternative durch nicht kommerzielle Anbieter wünschten, stellte Stefanie Stoff-Ahnis, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des GKV-SV, fest. Sie schlug ein Onlineportal vor, dass „tagesaktuell freie Sprechstundentermine für GKV-Versicherte anbietet“. Durchgeführt hat die Befragung die Marktforschungsfirma Management Consult Dr. Eisele & Dr. Noll.
Stoff-Ahnis forderte erneut eine gesetzliche Regelung für eine Termin-Meldepflicht, nach der Arztpraxen einen Anteil ihrer GKV-Termine an ein Online-Termin-Portal der GKV melden sollen. Ein solches Portal sorge für „Transparenz über Terminoptionen“, unterstrich Stoff-Ahnis. Bereits Ende Dezember hatte die Vize des GKV-SV mit Blick auf ungleiche Terminvergaben für Privat- und Kassenpatienten ein solches Portal vorgeschlagen. „Wer Gleichbehandlung will, sollte dafür sorgen, dass bei der Terminvergabe nicht mehr danach gefragt werden darf, ob jemand gesetzlich oder privat versichert ist“, betonte sie auch heute. 57 Prozent der Befragten hatten angegeben, dass sie eine Online-Terminvermittlung durch nicht-kommerzielle Anbieter bevorzugen, unter anderem, weil sie bei privaten Anbietern ihre Daten nicht ausreichend geschützt sehen und eine Bevorzugung privater Patienten befürchten.
Laut Umfrage wünschen sich 44 Prozent der Versicherten eine bessere telefonische Erreichbarkeit von Arztpraxen. 27 Prozent bewerten die Öffnungszeiten der Praxen als „zu kurz“ oder „viel zu kurz“. 25 Prozent warten länger als 30 Tage auf einen Termin in einer Facharztpraxis. Aber auch jeder Zweite erhält innerhalb von zehn Tagen einen Facharzttermin. 31 Prozent empfinden hier die Wartezeiten als „zu lang“ oder „viel zu lang“.
In Hausarztpraxen wartet hingegen die Hälfte der Patienten nur einen Tag auf einen Termin. 52 Prozent gaben laut Umfrage an, dass die Termine ihren Wünschen entsprechend vergeben würden. Einen Überblick über die ärztlichen, zahnärztlichen und psychotherapeutischen Praxen, Krankenhäuser und Hebammen in ihrer Nähe finden gesetzlich Versicherte nach Postleitzahlen sortiert im AOK-Gesundheitsnavigator. (sg)
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