Artikel Finanzierung

Gesundheitswirtschaft im Aufwind

03.11.2023 Tina Stähler 5 Min. Lesedauer

Die Behandlung in der Arztpraxis oder im Krankenhaus, die Betreuung in einer Reha- oder Pflegeeinrichtung, aber auch die Versorgung mit Medizinprodukten und Arzneimitteln sowie Dienstleistungen im Bereich Prävention und Wellness – all dies gehört zur sogenannten Gesundheitswirtschaft. Als Querschnittsbranche ist sie ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in Deutschland und verzeichnete in den vergangenen Jahren ein signifikantes Wachstum.

Foto: Eine Hand legt Holzklötze aufeinander, auf denen Symbole aus der Gesundheitswirtschaft zu sehen sind. Daneben zeigt eine Kurve steil nach oben.
Rund jeder achte Euro Bruttowertschöpfung wird in der Gesundheitswirtschaft generiert.

Erster und zweiter Gesundheitsmarkt

Die Gesundheitswirtschaft setzt sich aus verschiedenen Akteuren zusammen. Der Kernbereich, auch erster Gesundheitsmarkt genannt, umfasst den Bereich der „klassischen“ Gesundheitsversorgung, die größtenteils durch Gesetzliche (GKV) und Private Krankenversicherung (PKV), den Staat und weitere Sozialversicherungsträger geprägt ist. Als zweiter Gesundheitsmarkt werden alle privat finanzierten Produkte und Dienstleistungen rund um die Gesundheit bezeichnet. Dabei ist die Zuordnung, welche Waren und Dienstleistungen einen Bezug zur Gesundheit aufweisen, nicht klar definiert und teilweise umstritten.

Zum zweiten Gesundheitsmarkt gehören freiverkäufliche Arzneimittel und individuelle Gesundheitsleistungen, Fitness und Wellness, Gesundheitstourismus sowie – zum Teil – die Bereiche Sport/Freizeit, Ernährung und Wohnen. Die Gesundheitswirtschaft stellt eine Querschnittsbranche innerhalb der deutschen Volkswirtschaft dar. Ihre Erfassung orientiert sich an einer Begriffsbestimmung der Nationalen Branchenkonferenz aus dem Jahr 2005.

Gesundheitswirtschaft hinterlässt ökonomischen Fußabdruck

Foto: Grafik zur Gesundheitswirtschaft als bedeutender Wirtschaftsfaktor in Deutschland
Die Gesundheitswirtschaft stellt eine Querschnittsbranche innerhalb der deutschen Volkswirtschaft dar und trägt wesentlich zur Bruttowertschöpfung bei.

Die Gesundheitswirtschaft ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in Deutschland mit einer Bruttowertschöpfung von insgesamt 439,6 Milliarden Euro. Das entspricht einem Wachstum von knapp 6 Prozent (5,9 Prozent) seit 2021. Ihr Anteil an der Bruttowertschöpfung der Gesamtwirtschaft beträgt 12,7 Prozent.

Rund jeder achte Euro Bruttowertschöpfung wird in der Gesundheitswirtschaft generiert. Die Gesundheitswirtschaft hinterlässt einen ökonomischen Fußabdruck in Höhe von 775 Milliarden Euro. Mit jedem in der Gesundheitswirtschaft produzierten Euro entstehen 0,76 Euro zusätzliche Wertschöpfung in der Gesamtwirtschaft.

Gesundheitswirtschaft als Jobmotor

Mit mehr als acht Millionen Erwerbstätigen ist etwa jeder sechste Arbeitsplatz in Deutschland in der Gesundheitswirtschaft angesiedelt. Auch hier lässt sich ein Wachstum seit 2021 verzeichnen (3,5 Prozent). Die Gesundheitswirtschaft ist ein Jobmotor und hat seit 2013 mehr als eine Million Stellen geschaffen. Die Erwerbstätigenzahlen in der medizinischen Versorgung sind seit 2013 um 2,7 Prozent jährlich gewachsen.

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