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Pilotprojekt bindet Gemeinde-Notfallsanitäter in die Versorgung ein

In der Stadt Oldenburg sowie den Landkreisen Ammerland, Cloppenburg und Vechta stehen speziell geschulte Gemeinde-Notfallsanitäter für medizinische Einsätze bereit. Die AOK Niedersachsen unterstützt das Pilotprojekt.
In der Stadt Oldenburg sowie den Landkreisen Ammerland, Cloppenburg und Vechta stehen speziell geschulte Notfallsanitäterinnen und -sanitäter für medizinische Einsätze bereit.© iStock / Nadasaki

In einem medizinischen Notfall kann schnelle Hilfe Leben retten. Deshalb ist es so wichtig, dass medizinische Ressourcen zielgerichtet dort eingesetzt werden, wo sie dringend gebraucht werden. Ein Pilotprojekt erprobt den Einsatz von Gemeinde-Notfallsanitätern, um Hilfesuchende zu versorgen, die nach Einschätzung der Rettungsleitstelle ambulant betreut werden können.

Wann kommen die Gemeinde-Notfallsanitäter zum Einsatz?

Wer den telefonischen Notruf nutzt, wird zunächst mit der Rettungsleitstelle verbunden. Diese beurteilt bei jedem eingehenden Anruf, ob es sich um einen Notfall handelt, bei dem ein Rettungswagen erforderlich ist. Dies wird bei Bedarf umgehend in die Wege geleitet.

Oft werden Notrufnummern und Rettungsdienste aber auch von Hilfesuchenden kontaktiert, denen mit einer ambulanten Behandlung geholfen werden kann.

Wenn nach Einschätzung der Rettungsleitstelle weder eine Notfallmaßnahme noch ein Transport in die Klinik erforderlich ist, kann ein Gemeinde-Notfallsanitäter eingesetzt werden. Dieser ist rund um die Uhr einsatzbereit und kümmert sich um Menschen, bei denen eine ambulante ärztliche Abklärung notwendig ist. Bei Bedarf kann zudem ergänzend jederzeit eine notärztliche Versorgung veranlasst werden.

Qualifizierte Hilfe durch Fachkräfte

Bei Gemeinde-Notfallsanitätern handelt es sich um speziell weitergebildete Fachkräfte mit mindestens 5 Jahren Berufserfahrung im Rettungsdienst. Sie behandeln die Patienten und koordinieren die Hilfe vor Ort zwischen dem Hausarzt, dem Krankenhaus, dem Altenheim oder dem Pflegedienst.

Zur Einschätzung der Einsatzsituation können die Gemeinde-Notfallsanitäter sich bei Bedarf per Telemedizin von Notärzten der Universitätsklinik für Anästhesiologie (AINS) am Klinikum Oldenburg beraten lassen. An allen Projektstandorten befindet sich durchgängig ein Gemeinde-Notfallsanitäter im Dienst, der mit einem eigenen Fahrzeug Einsätze durchführt.

Ziele des Projekts

Die bedarfsgerechte Einsatzplanung je nach Art der medizinischen Situation hat den Vorteil, dass Rettungswagen schneller verfügbar sind, wenn ein dringlicher medizinischer Notfall vorliegt.

Die Gemeinde-Notfallsanitäter unterstützen Patientinnen und Patienten mit ambulantem Behandlungsbedarf dabei, passende Versorgungsangebote wahrzunehmen. Zudem entfallen unnötige Fahrten in die Klinik. Dadurch sind Rettungsfahrzeuge schneller für Notfälle verfügbar und die Notaufnahmen werden entlastet. So erhalten alle zeitnah die Versorgung, die sie brauchen.

Die Hilfe durch Gemeinde-Notfallsanitäter ist für alle Menschen verfügbar, die in der Stadt Oldenburg sowie den Landkreisen Ammerland, Cloppenburg und Vechta leben, unabhängig davon, wo sie versichert sind.

Wer sind die Partner des Projekts und wie wird es finanziert?

Das Projekt Gemeinde-Notfallsanitäter wurde gemeinsam von mehreren Partnern entwickelt. Dazu zählen die Berufsfeuerwehr Oldenburg, das Deutsche Rote Kreuz Cloppenburg, der Malteser Hilfsdienst Stadt Oldenburg und der Landkreis Vechta, das Malteser Schulungszentrum Nellinghof, der Rettungsdienst Ammerland, die Rettungsleitstelle Vechta und die Großleitstelle Oldenburger Land. Die niedersächsischen Krankenkassen finanzieren das Projekt über die Gesamtkosten für rettungsdienstliche Leistungen.

Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet von der Universität Oldenburg (Department für Versorgungsforschung) und der Universitätsklinik für Anästhesiologie/AINS.

Auch der Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses begleitet und evaluiert das Projekt und untersucht mögliche Effekte auf die Qualität und Wirtschaftlichkeit der Versorgung. 

Ausblick auf die künftige Versorgung

Bisher fanden im Rahmen des Projekts bereits mehrere 1000 Einsätze statt, bei denen Gemeinde-Notfallsanitäter zum Einsatz kamen.

Aufgrund der positiven Zwischenergebnisse arbeiten die Partner darauf hin, die Grundlagen für eine Überführung des Projekts in die Regelversorgung zu schaffen.

Weitere Informationen:

Aktualisiert: 21.12.2022

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