Regionale Versorgungsinnovationen
Egal, ob Stadt oder Land – Gesundheitsversorgung ist ein zentrales gesellschaftspolitisches Thema. Allerdings gibt es in Deutschland große regionale Unterschiede, wenn es um die medizinische Versorgungssituation vor Ort geht. Deshalb gilt es, die Bedürfnisse der Bevölkerung stärker in den Fokus zu nehmen und innovative, regionale Ansätze auszuweiten. Die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland entwickelt im Gesundheitsbereich regionale „Leuchtturmprojekte“ und schafft konkrete Angebote, um in der Stadt und auf dem Land eine gleichermaßen gute Versorgung sicherzustellen.

Adipositas
Bei starkem Übergewicht kann das „Projekt Adipositas“ der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland helfen. Durch eine Kombination aus einem individuell zugeschnittenen Trainingsprogramm und der Unterstützung durch die digitale Adipositas-Therapie von Oviva können Lebensgewohnheiten umgestellt werden und Nutzende an Gewicht verlieren.
Breathment
Mit Breathment lassen sich COPD-bedingte Symptome und Atemprobleme durch gezielte Übungen verbessern. Die App unterstützt das Atemtraining durch individuell abgestimmte Einheiten und Online-Coaches von ausgebildeten Physiotherapeuten und -therapeutinnen von Zuhause.
Brückenpflege von Nestwärme e.V.
Wer sind die Partner/Träger/Initiatoren des Projekts?
Pflegedienst Nestwärme e. V.
Welchem Problem in der Gesundheitsversorgung in ländlichen Regionen widmet sich das Projekt?
An der Schnittstelle von stationär/ambulant haben Eltern von intensivpflegerisch zu betreuenden Kindern oftmals einen erheblichen Unterstützungsbedarf.
Welchem Problem in der Gesundheitsversorgung in ländlichen Regionen widmet sich das Projekt?
Nach Krankenhausentlassung werden Kinder in Wohngemeinschaft unter Betreuung von Fachpflegepersonal versorgt. Der Fokus liegt hierbei auf der Vermittlung von Knowhow an Eltern und Angehörige durch Pflegeschulungen. Ziel ist ein gemischtes Versorgungssetting in der Häuslichkeit und Rückzugspflege (Beteiligung von Eltern und Angehörigen).
Was haben die Versicherten davon?
Die Versorgung erfolgt fachlich unter Einbeziehung von Angehörigen. Perspektivisch steigt die Lebensqualität. Positiv wird die angemessene Privatsphäre in der Versorgung zu Hause bewertet.
Was ist die Aufgabe der AOK in dem Projekt?
Ansprechpartner, Kostenträger und Vertragspartner
Wo wird das Projekt aktuell umgesetzt?
Sitz des Pflegedienstes beziehungsweise der WG: Trier. Landesweite Inanspruchnahme ist theoretisch möglich.
Wie viele Beteiligte (Versicherte/Ärzte/Fachkräfte) gibt es aktuell? Wie viele könnten in der Zukunft erreicht/eingebunden werden?
Eine Ausdehnung des Ansatzes ist sehr gut denkbar.
Seit wann und gegebenenfalls bis wann läuft das Projekt?
Im Januar 2018 Beginn des Projektes, mittlerweile ist das Projekt in Linie übergegangen.
Delphin-Stottertherapie
Beschreibung und Ziel
Durch das ambulante 3,5 Wochen-Intensivprogramm erlernen Betroffene eine neue Art zu sprechen und ersetzen damit das alte Sprechmuster und die Ängste des Stotterns. Es entsteht ein eindringlicher Prozess des normalen Sprechens und kein punktueller Rückgriff auf ein angelerntes Hilfsmittel. Durch die Block-Gruppentherapie kann die bisherige wöchentliche und lebenslange ambulante Therapie ersetzt werden.
Personenkreis und Ort
Seit Oktober 2019 besteht eine Vereinbarung zwischen der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland und dem Stottertherapiezentrum von Sabine Schütz. Die dreieinhalbwöchige Intensivtherapie findet ausschließlich dort und unter Nutzung der Ferienzeiten statt.
Das innovative Angebot richtet sich an Kinder ab Grundschulalter und Erwachsene bis zirka 30 Jahren.
DIKOM
Beschreibung und Ziel
Die Mobile Geriatrie-Unit (MGU) ist ein Fahrzeug, das mit verschiedenen Geräten wie z. B. CT, Röntgen, EKG, EEG, Ultraschall und einem Labor ausgestattet ist. Ein Team aus Fachärzten und Fachärztinnen und Medizinisch-Technischer Assistenz vervollständigt die MGU. Apparative Diagnostik kann somit direkt im Pflegeheim durchgeführt werden. Nach Überweisung durch die Haus- bzw. Fachärzte und Fachärztinnen über eine/n MGU-Koordinator-/in führt das MGU-Team die notwendige Zusatzdiagnostik am Pflegeheim durch. Hierbei kann das Team auf im Fahrzeug integrierte Geräte zurückgreifen. Keine Indikationen sind reguläre ambulante Versorgung oder akute Notfälle.
Die vor Ort erhobenen Befunde werden direkt an Expert-/innen in der Klinik übermittelt und in einem telemedizinischen Konsil beraten. Die Befunde werden dem überweisenden Arzt / der überweisenden Ärztin zur Weiterbehandlung im Pflegeheim übermittelt. Auf diese Weise können die Patient-/innen in der Pflegeeinrichtung bleiben und dort von den eigenen Hausärzten und Hausärztinnen weiterbehandelt werden.
Sowohl Kosten als auch die Belastungen für die Patient-/innen, die durch Transport und stationäre Aufnahme entstehen, sollen vermieden werden. Notaufnahmen werden entlastet.
Personenkreis und Ort
Teilnehmen können Patient-/innen in Pflegeeinrichtungen mit Einverständniserklärung. Nur im Saarland.
Ablauf der Therapie
Innovationsfondsprojekt (gefördert): Eine sog. Mobile Geriatrie-Unit (Fahrzeug mit Ausstattung einer Notaufnahme) fährt Pflegeheime im Saarland an, um bei pflegebedürftigen Personen diagnostische Maßnahmen durchzuführen, die normalerweise eine Verlegung ins Krankenhaus erfordert hätten.
Gemeindeschwester Plus
Die Fachkraft Gemeindeschwester Plus besucht die Menschen nach deren vorheriger Zustimmung zu Hause und berät sie kostenlos und individuell.
Wer sind die Partner/Träger/Initiatoren des Projekts?
Initiator: Bundesland Rheinland-Pfalz
Partner: Kommunen, Krankenkassen, Krankenkassenverbände
Welchem Problem in der Gesundheitsversorgung in ländlichen Regionen widmet sich das Projekt?
Hochbetagte Menschen, die alleine leben und noch nicht pflegebedürftig sind, sollen eine/n Ansprechpartner/-in und "Kümmerer" an ihrer Seite haben. Durch Hausbesuche in Städten und Landkreisen richtet sich das Projekt auch gezielt an Bewohner im ländlichen Raum.
Welchen Lösungsansatz verfolgt das Projekt?
In neun Gebietskörperschaften sind bislang 18 Pflegefachkräfte an 13 Pflegestützpunkten tätig. Sie suchen hochbetagte Menschen, die noch nicht pflegebedürftig sind, in ihrem Zuhause auf und vermitteln ihnen konkrete Unterstützungsangebote. Die Pflegebedürftigkeit soll so lange wie möglich vermieden und die Selbstständigkeit der Menschen - und damit Teilhabe am sozialen Umfeld - erhalten bleiben.
Was haben die Versicherten davon?
Die Lebensqualität und Selbständigkeit der hochbetagten Menschen verbessern sich durch das Projekt. Gleichzeitig öffnen sich ihr Sozialraum und Kontaktumfeld.
Was ist die Aufgabe der AOK in dem Projekt?
Bislang Begleitung in Gremien und Steuerungsgruppen.
Wo wird das Projekt aktuell umgesetzt?
In diesen Landkreisen, Verbandsgemeinden und Städten gibt es das Angebot der Gemeindeschwester Plus:
Landkreis Ahrweiler, Landkreis Altenkirchen, Landkreis Alzey-Worms, Landkreis Bad Dürkheim, Landkreis Bad Kreuznach, Landkreis Bernkastel-Wittlich, Eifelkreis Bitburg-Prüm, Landkreis Birkenfeld, Landkreis Cochem-Zell, Donnersbergkreis, Landkreis Germersheim, Landkreis Kaiserslautern, Landkreis Kusel, Landkreis Mainz-Bingen, Landkreis Mayen-Koblenz, Landkreis Neuwied, Rhein-Hunsrück-Kreis, Rhein-Lahn-Kreis, Rhein-Pfalz-Kreis, Landkreis Südliche Weinstraße, Landkreis Südwestpfalz, Landkreis Trier-Saarburg, Landkreis Vulkaneifel, Stadt Frankenthal, Stadt Kaiserslautern, Stadt Koblenz, Stadt Landau in der Pfalz, Stadt Mainz, Stadt Neustadt an der Weinstraße, Stadt Pirmasens, Stadt Speyer, Stadt Trier, Stadt Worms, Stadt Zweibrücken, Verbandsgemeinde Kirchen/Sieg
Wie viele Beteiligte (Versicherte/Ärzte/Fachkräfte) gibt es aktuell? Wie viele könnten in der Zukunft erreicht/eingebunden werden?
Teilnehmen können Versicherte, die älter als 80 Jahre alt und nicht pflegebedürftig sind.
Seit wann und gegebenenfalls bis wann läuft das Projekt?
Das Modellprojekt der Gemeindeschwester Plus wurde während der Zeit von 2015 bis 2018 in ausgewählten rheinland-pfälzischen Kommunen erprobt, wissenschaftlich begleitet und evaluiert. In der Verstetigungsphase von 2019 bis 2022 wurde das Projekt in Kooperation zwischen dem Land Rheinland-Pfalz, den gesetzlichen Krankenkassen und den Krankenkassenverbänden getragen.
Seit 2023 ist das Angebot der Gemeindeschwester Plus in Linie übergangen und im Landesprogramm des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung aufgenommen worden. Das Angebot soll bis zum Jahr 2026 flächendeckend in Rheinland-Pfalz eingeführt werden.
Gesundheitscampus Loreley
Wer sind die Träger des Projekts?
Initiator: Jörg Mehr, Berater für Strategie und Organisation am Gesundheitscampus Loreley
Träger: Kolping-Förderverein, die Stadt Oberwesel und die Verbandsgemeinde Hunsrück-Mittelrhein
Welchem Problem in der Gesundheitsversorgung in ländlichen Regionen widmet sich das Projekt?
Viele Menschen waren im Jahr 2020 angesichts der Schließung der stationären Loreley-Kliniken um die regionale Gesundheitsversorgung besorgt. Es ist daher erfreulich, dass sich am ehemaligen Krankenhausstandort in Oberwesel zwischenzeitlich ein sektorenübergreifender Gesundheitscampus etabliert hat, der zur wohnortnahen Versorgung der Bevölkerung beiträgt.
Welchen Lösungsansatz verfolgt das Projekt?
Patientenorientierte Versorgungszentren werden in Zukunft - insbesondere in Anbetracht anstehender Gesundheitsreformen - an Bedeutung gewinnen und einen wichtigen Baustein regionaler Versorgungsstrukturen darstellen. Beim Gesundheitscampus Loreley handelt es sich um ein intersektorales Gesundheitszentrum, das diesen Gedanken aufgreift, indem es medizinische, pflegerische, therapeutische sowie präventive Leistungen „unter einem Dach" vereint:
- Konservative orthopädische Tagesklinik (teilstationär)
- Orthopädisches Facharztzentrum
- Hausarztpraxis
- Seniorenzentrum (vollstationäre Pflege, Kurzzeitpflege, Betreutes Wohnen)
- therapeutische Leistungsangebote (ambulante Physiotherapie, Praxis für Osteopathie und Podologie)
- Präventionsangebote (Yoga, Rheuma-Liga, Pilates)
- Rettungswache
- Sanitätshaus
- Kindertagesstätte
Was haben die Versicherten davon?
Für die Versicherten bietet der Gesundheitscampus eine vielfältige wohnortnahe Versorgung, die zudem auf den regionalen Bedarf ausgerichtet ist. Insbesondere die am Mittelrhein ansässigen Bürgerinnen und Bürger profitieren von der langfristig gesicherten medizinischen Versorgung in der Region.
Was ist die Aufgabe der AOK in dem Projekt?
Die AOK leistet Hilfestellung bei der Entwicklung des Angebots und unterstützt die regionalen Akteure sowie Vertragspartner mit Fokus auf Finanzierung. Dies geschieht u.a. durch Strukturfondsmittel für schließungsbedingte Kosten der Krankenhaus GmbH St. Goar/Oberwesel und diverse Umwandlungsmaßnahmen.
Wo wird das Projekt aktuell umgesetzt?
Das Versorgungsmodell wird in Oberwesel im Rhein-Hunsrück-Kreis, Rheinland-Pfalz umgesetzt.
Wie viele Beteiligte (Versicherte/Ärzte/Fachkräfte) gibt es aktuell? Wie viele könnten in der Zukunft erreicht/eingebunden werden?
Neben den vielen Mitarbeitenden, die als Fachpersonal in den verschiedenen Einrichtungen wie der orthopädischen Tagesklinik und dem Seniorenzentrum beschäftigt sind, beteiligen sich derzeit bereits zwei Haus- sowie mehrere Fachärzte an dem Projekt.
Der Gesundheitscampus Loreley ist ein vorbildhaftes Beispiel für die erfolgreiche Transformation eines stationären Krankenhaushausstandortes. Das Konzept ließe sich unter Berücksichtigung regionaler Gegebenheiten auch auf andere Regionen übertragen.
Seit wann und gegebenenfalls bis wann läuft das Projekt?
Das Versorgungsmodell „Gesundheitscampus Loreley" läuft seit Oktober 2020 und wird stetig weiterentwickelt und ausgebaut.
Herz-im-Blick
Mehrere Studien haben gezeigt: Wer an einer Herzschwäche leidet und beim Gesundheitsprogramm „Herz im Blick“ mitmacht, muss seltener ins Krankenhaus und kann sogar eine höhere Lebenserwartung haben. Das Programm zeigt Auffälligkeiten in den Messwerten an und ist eine ideale Ergänzung zur ärztlichen Behandlung.
Online-Doctor
Beschreibung und Ziel
Über die Registrierung im Online-Kundencenter können Versicherte digital eine Anfrage bei einem Dermatologen / einer Dermatologin ihrer Wahl stellen, indem sie drei Fotos der betroffenen Hautstelle hochladen und mit Hilfe des Chatassistenten Fragen zu den Symptomen beantworten. Innerhalb von 48 Stunden erhalten Sie anschließend eine schriftliche Diagnose und eine konkrete Handlungsempfehlung.
Personenkreis und Ort
Alle Versicherten in Rheinland-Pfalz/Saarland.
Ablauf der Therapie
Teledermatologische Befundung, inkl. Arztbrief, Therapieempfehlung und ggf. eRezept, Überleitung zu Videosprechstunde oder vor Ort-Termin bei Bedarf möglich (Regelversorgung)
Online-Sprechzimmer
Beschreibung und Ziel
Datengeschützt können individuelle Fragestellungen, Informationen und Bilder ausgetauscht werden. Somit bietet das Online-Sprechzimmer die fallabschließende ärztliche Beratung in nichtdringlichen Fällen. Ärzte / Ärztinnen und Patient-/innen können zeitversetzt kommunizieren.
Personenkreis und Ort
Rheinland-Pfalz (Donnersbergkreis, Alzey-Worms, Trier)
Ablauf der Therapie
Chatfunktion zwischen Arztpraxis und Versicherten, Rückfragen, Befundaustausch, Rezeptanforderung etc. keine telemedizinische Behandlung, sondern Messenger
Patego
Die Leistungen von patego auf einen Blick
Patego enthält wertvolle Tipps, individuelle Hilfe und praktische Unterstützung von medizinisch ausgebildeten Gesundheitsberatern: bei medizinischen Fragen, Herausforderungen im Alltag sowie im Umgang mit der Kranken- und Pflegekasse. Diese nehmen sich Zeit – je nach Bedarf telefonisch, schriftlich und im Einzelfall auch bei der betreuten Person Zuhause.
Die Gesundheitsberater-/innen geben Hinweise zur Erhaltung der körperlichen und geistigen Fitness, wie etwa zu Ernährung und Bewegung, zur Vermeidung von Stürzen oder zum Umgang mit Schlafstörungen.
Auch sind die Gesundheitsberater-/innen beim Vereinbaren von Facharztterminen behilflich. Das medizinische Team von patego ist an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr telefonisch erreichbar.
Was haben die Versicherten davon?
- Der persönliche Gesundheitsberater kennt die Situation der Versicherten, begleitet und berät die Versicherten und deren Familien dauerhaft.
- Verschlechterungen des Zustands werden frühzeitig bemerkt und es kann gemeinsam rechtzeitig reagiert werden.
- Bei akutem Handlungsbedarf ist das medizinische Team von patego jederzeit für die Versicherten erreichbar.
- Auch Angehörige erfahren konkrete Unterstützung und spürbare Entlastung in ihrer Verantwortung.
Pflege ganz aktiv
Wer sind die Träger des Projekts?
Initiator: AOK Rheinland Pfalz/Saarland – Die Gesundheitskasse
Partner: Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn e. V., Landesverbände der Kranken- und Pflegekassen in Rheinland-Pfalz, Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung, Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit
Welchem Problem in der Gesundheitsversorgung in ländlichen Regionen widmet sich das Projekt?
Seit der Aufnahme erster Gespräche zwischen den Gesundheitspartnern im Jahr 2021 bestand die Zielsetzung, ein Modell individualisierter Altenpflege zu ermöglichen. Dabei koordiniert ein Versorgungsteam vor Ort ein bedarfsgerechtes Unterstützungsangebot über ein regionales Netzwerk. Das Kernanliegen ist, die Autonomie pflegebedürftiger Menschen zu fördern und einen längeren Verbleib in der eigenen Häuslichkeit zu ermöglichen.
Welchen Lösungsansatz verfolgt das Projekt?
Das zunächst auf zwei Jahre befristete Versorgungsmodell basiert im Bereich der Pflegeversicherung nicht länger auf der Abrechnung von langfristig vertraglich festgelegten konkreten Einzelleistungen im Rahmen von Leistungskomplexen, sondern auf einer pauschalen Stundenvergütung. Damit gewinnt der pflegebedürftige Mensch mehr Kompetenzen und Autonomie über seine Versorgung und kann erforderliche Leistungen anhand des individuellen Bedarfs selbstbestimmt zusammenstellen.
Die Pflegekraft kann situationsorientierter im Rahmen ihrer fachlichen Kompetenzen entscheiden, welche Unterstützungsmaßnahme sinnvoll und aktivierend wirksam ist. Ein ganzheitlicher und aktivierender Ansatz: eben „Pflege ganz aktiv“.
Im Bereich der Häuslichen Krankenpflege in Rahmen der Krankenversicherung erfolgt die Vergütung innerhalb des Versorgungsmodells zukünftig in Form einer Monatspauschale, durch die alle behandlungspflegerischen Leistungen des jeweiligen Monats abgegolten sind.
Was haben die Versicherten davon?
Ziel ist es, eine selbstbestimmte, am konkreten Versorgungsbedarf orientierte Inanspruchnahme von Leistungen zu ermöglichen. Dies fördert einen längeren Verbleib in der Häuslichkeit und eine stärkere Ausrichtung der Leistungen am Bedarf der Versicherten. Fähigkeiten und Ressourcen werden gefördert; die Versicherten können Leistungen flexibler in Anspruch nehmen. Die Versorgungssituation insgesamt kann stabilisiert werden.
Was ist die Aufgabe der AOK in dem Projekt?
Die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland ist Initiator des Modellvorhabens und hat die Umsetzung federführend begleitet.
Wo wird das Projekt aktuell umgesetzt?
Das Versorgungsmodell wird im Westerwaldkreis mit der Caritas-Sozialstation Westerburg-Rennerod umgesetzt.
Wie viele Beteiligte (Versicherte/Ärzte/Fachkräfte) gibt es aktuell? Wie viele könnten in der Zukunft erreicht/eingebunden werden?
Das innovative Angebot richtet sich an Versicherte in der Versorgung der Caritas Sozialstation Westerburg-Rennerod.
Seit wann und gegebenenfalls bis wann läuft das Projekt?
Das Versorgungsmodell „Pflege ganz aktiv“ läuft seit Juli 2022.
proseele
Psychische Erkrankungen können den Alltag und die Suche nach einer passenden Therapie erschweren. Das Programm proseele bietet AOK-Versicherten individuelle Beratung per Telefon und App und unterstützt dabei, Krisenzeiten zu überstehen, die Zeit bis zum Therapiebeginn zu überbrücken oder Notfallpläne zu entwickeln.
Psych-Direkt
Das Angebot Psych-Direkt bietet umfassende Betreuung vor Ort bei undiagnostizierten oder leichten psychischen Erkrankungen. Im Vordergrund dieser raschen und professionellen Hilfe stehen die Verbesserung der ambulanten Versorgung und nach Möglichkeit ein schnellerer Zugang zu Therapieangeboten. So soll durch möglichst frühe Intervention eine Verschlimmerung verhindert werden.
Teleclinic
Beschreibung und Ziel
Die Versicherten können jederzeit einen Wunschtermin vereinbaren und sich online zu Ihren Symptomen beraten lassen. Sie werden von Ihrem ausgewählten Arzt / Ihrer ausgewählten Ärztin per Videokonferenz untersucht und beraten. Auch Krankmeldungen und Rezepte können online nach Ermessen des Arztes / der Ärztin ausgestellt werden.
Personenkreis und Ort
Alle Versicherten der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland.
Ablauf der Therapie
Durchführung zusätzlicher Videosprechstunden, erweiterte Servicezeiten, ohne Wartezeit