Update

HPV-Impfung senkt Risiko für Krebsvorstufen deutlich

26.11.2025 3 Min. Lesedauer

Frauen, die in ihrer Kindheit und Jugend eine Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) erhalten haben, benötigen deutlich seltener Eingriffe zur Entfernung von Krebsvorstufen am Gebärmutterhals. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Demnach müssen bei geimpften Frauen nur halb so häufig sogenannte Konisationen durchgeführt werden wie bei nicht geimpften. Vor diesem Hintergrund rufen die AOK und die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) zu einer deutlichen Steigerung der Impfraten auf. Man habe bei nur wenigen Krebsarten die Chance, die Krankheitslast „gegen Null zu senken“, sagte DKG-Präsident Michael Ghadimi. „Beim Zervixkarzinom gibt es sie, und wir sollten sie durch die Kombination aus Früherkennung und HPV-Impfung unbedingt nutzen.“

Die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Carola Reimann, betonte anlässlich des jährlichen „Tags der Krebsvorsorge“ am kommenden Freitag deren Nutzen. Die Untersuchung zeige, dass durch eine gute Früherkennung die Häufigkeit der Erkrankung bei Frauen bereits zurückgedrängt werden konnte. „Jahrelang war das Zervixkarzinom die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Durch eine gute Früherkennung liegt es heute nur noch auf Platz 12“, bilanzierte Reimann. Das Gebärmutterhalskrebs-Screening wurde laut WIdO im vergangenen Jahr in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) 14,7 Millionen Mal in Anspruch genommen.

Die Daten stammen aus dem „Früherkennungsmonitor 2025“ des WIdO und wurden vorab zum Aktionstag am 28. November veröffentlicht. Danach wurden bei 10.000 geimpften AOK-Versicherten 100 Konisationen durchgeführt; bei nicht geimpften waren es 184. Die Ergebnisse gäben „eindrucksvolle Hinweise darauf, wie effektiv die HPV-Impfung im Kampf gegen Gebärmutterhalskrebs ist“, unterstrich Reimann.

Porträt: Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes
Mit Blick auf den „Tag der Krebsvorsorge“ am 28. November wirbt die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Carola Reimann, für die Krebsfrüherkennung. Sie selbst sei „ein gutes Beispiel für den Erfolg“, sagte sie im Interview.
27.11.2023Bernhard Hoffmann3 Min

Derzeit liegt laut Robert-Koch-Institut (RKI) die Impfquote der vollständig geimpften 15-jährigen Mädchen bei 54,6 Prozent, bei Jungen der gleichen Altersgruppe bei 34 Prozent. Auch Jungen können sich mit HPV infizieren oder das Virus weitergeben; bei ihnen sind Infektionen unter anderem mit Krebs im Mund- und Rachenraum sowie mit Penis- und Analkrebs verbunden.

Auch andere Formen der Krebsprävention stehen im Fokus des Aktionstages. Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) weist darauf hin, dass Stuhltests oder Darmspiegelungen das Risiko einer Darmkrebserkrankung um bis zu 80 Prozent senken können.

Der „Tag der Krebsvorsorge“ findet seit 2022 jährlich am 28. November statt. Er wurde von der AOK und der Deutschen Krebsgesellschaft ins Leben gerufen, um die Bedeutung regelmäßiger Früherkennungsuntersuchungen stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. (tie)

Optionale Felder sind gekennzeichnet.

Beitrag kommentieren

Alle Felder sind Pflichtfelder.

Datenschutzhinweis

Ihr Beitrag wird vor der Veröffentlichung von der Redaktion auf anstößige Inhalte überprüft. Wir verarbeiten und nutzen Ihren Namen und Ihren Kommentar ausschließlich für die Anzeige Ihres Beitrags. Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht, sondern lediglich für eventuelle Rückfragen an Sie im Rahmen der Freischaltung Ihres Kommentars verwendet. Die E-Mail-Adresse wird nach 60 Tagen gelöscht und maximal vier Wochen später aus dem Backup entfernt.

Allgemeine Informationen zur Datenverarbeitung und zu Ihren Betroffenenrechten und Beschwerdemöglichkeiten finden Sie unter https://www.aok.de/pp/datenschutzrechte. Bei Fragen wenden Sie sich an den AOK-Bundesverband, Rosenthaler Str. 31, 10178 Berlin oder an unseren Datenschutzbeauftragten über das Kontaktformular.