Interview Prävention

Reimann: „Ich bin ein gutes Beispiel für den Erfolg von Krebsfrüherkennung“

27.11.2023 Bernhard Hoffmann 3 Min. Lesedauer

Mit Blick auf den „Tag der Krebsvorsorge“ am 28. November wirbt die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Carola Reimann, für die Krebsfrüherkennung. Sie selbst sei „ein gutes Beispiel für den Erfolg“, sagte sie im Interview.

Porträt: Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes
Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes

Frau Dr. Reimann, länger nichts von Ihnen gehört. Was ist der Grund dafür?

Reimann: Ich musste mich Anfang September kurzfristig einer größeren Operation unterziehen. Kurz zuvor wurde bei einer Darmspiegelung ein Tumor gefunden. Mir ging es im Frühsommer schlagartig und ohne erkennbaren Grund wirklich schlecht. Ich war völlig schlapp, hatte aber keine Erkältungssymptome oder ähnliches. Im Blutbild war auch nichts Auffälliges zu sehen. Meine Hausarztpraxis hat mir dann geraten, die für die Krebsfrüherkennung sowieso noch anstehende Darmspiegelung zu machen. Das war der Schlüssel zum Erfolg. Dank einer sehr gründlichen Untersuchung fand sich die Ursache dann: ein Tumor am Ende des Dünndarms.
 
Wie geht es Ihnen jetzt?

Reimann: Gut wäre keine ehrliche Antwort, eher ganz okay. Die OP verlief erfolgreich. Glücklicherweise hat der Tumor nicht gestreut. Ich habe riesiges Glück gehabt, dass er so frühzeitig entdeckt und schnell operiert werden konnte. Ich werde wieder ganz gesund.
 
Welche Rolle hat in Ihrem Fall die frühzeitige Diagnostik gespielt?

Reimann: Ich möchte mir nicht wirklich ausmalen, was ohne die Krebsfrüherkennung passiert wäre. Die Darmspiegelung war der alles entscheidende Punkt. Krebsvorsorge kann überlebenswichtig sein und am besten sollte man auch nicht wie ich darauf warten, bis man Symptome hat – die hat man nämlich meistens nicht. Darum ist mir der morgige Tag der Krebsvorsorge so eine Herzensangelegenheit. Ich bin ein gutes Beispiel für den Erfolg von Krebsfrüherkennung. Ohne sie hätte es zu einem späteren Zeitpunkt wahrscheinlich sehr viel schlechter ausgesehen.
 
Was bringt Sie dazu, so offen mit Ihrer Erkrankung umzugehen?

Reimann: Uns als Gesundheitskasse ist das Thema Vorsorge besonders wichtig. Wir haben dazu vergangenes Jahr eine große Dachkampagne gemacht. Der Slogan lautete: „Deutschland, wir müssen über Gesundheit reden“. Also mache ich das auch, und nicht nur, weil ich die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes bin, sondern aus voller Überzeugung. Eine Krebserkrankung darf kein Tabu sein. Um den großen Nutzen der Vorsorge noch bekannter zu machen, haben wir zusammen mit der Deutschen Krebsgesellschaft letztes Jahr auch den Tag der Krebsvorsorge ins Leben gerufen. Es gäbe für mich keinen besseren Anlass, dieses Interview zu geben. 
 
Wann dürfen wir wieder mit Ihnen rechnen? Wann wollen Sie wieder arbeiten?

Reimann: Jetzt steht erstmal der Genesungsprozess im Vordergrund. Das ist für so ungeduldige Menschen wie mich, die noch dazu sehr gerne ihren Job machen, eine große Herausforderung. Die Reha mit der Kombination aus Medizin, Sporttherapie und Ernährungsberatung hat mir schon sehr geholfen. Es liegt aber noch ein gutes Stück Weg vor mir. Eine sichere Prognose ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht so leicht. Ich hoffe auf den Beginn des kommenden Jahres.

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