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Divi: Kinderintensivmedizin braucht bessere Bedingungen

30.11.2023 2 Min. Lesedauer

Angesichts zunehmend schlechter Bedingungen bei der Versorgung schwerkranker Kinder fordern Mediziner deutliche Verbesserungen für Kinderintensivstationen. Das betreffe neben der Ausstattung mit Pflegepersonal auch die Telemedizin und den Aufbau von Intensivzentren.

Zugleich warnten Kinderärzte heute auf dem Kongress der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) davor, sich vom Schein derzeit nur langsam steigender Fallzahlen von Virusinfektionen bei Kindern trügen zu lassen. Der designierte Divi-Präsident Florian Hoffmann sprach sich in Erwartung kommender Infektionswellen für Impfkampagnen gegen Respiratorische Synzytial-Virus-Infektionen (RSV) aus, um die Infektzionszahlen zu verringern. Nachdem die Krankheitswelle im vorigen Winter sehr früh gekommen sei, scheine sich dieses Jahr alles ein wenig zu verschieben. „Aber wir wissen auf jeden Fall, dass diese Infektionswellen kommen.“ Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) nahmen die Atemwegsinfektionen bei Kindern bis zu vier Jahren in den vergangenen Wochen zu.

Als Hauptproblem für die Überlastung der Intensivstationen im vergangenen Winter nannte die stellvertretende Sprecherin der Divi-Sektion Pädiatrische Intensiv- und Notfallmedizin, Ellen Heimberg, den Mangel an Pflegepersonal. Eine Ad-hoc-Umfrage unter Deutschlands Kinderkliniken und insbesondere Kinderintensivstationen habe ergeben, dass Ende vergangenen Jahres 40 Prozent der Betten auf Kinder-Intensivstationen gesperrt gewesen seien. Jede zweite Klinik habe laut einer Divi-Erhebung zwischen November 2022 und März 2023 berichtet, dass sie in den letzten 24 Stunden mindestens ein Kind nach Anfrage durch eine externe Klinik für die Kinderintensivmedizin ablehnen musste.

Um Personal für die Stationen zu gewinnen, sollte nach Worten Hoffmanns über Arbeitszeitmodelle und vor allem eine bessere Bezahlung gesprochen werden. Nötig seien ferner der Aufbau telemedizinischer Strukturen auch in der Kindernotfallmedizin, spezialisierte Transport-Teams für Kinder sowie eine überregionale Koordinierungsstelle für Kinder-Intensivtransporte. Dem Vertreter der Pädiater im Divi-Präsidium, Sebastian Brenner, zufolge müssen zudem die Zentren für Intensivmedizin um die Kindermedizin erweitert werden. Insgesamt, so Hoffmann, bräuchten die Kinderkliniken mehr Geld. Die vom Bund finanzierten jeweils 300 Millionen Euro zusätzlich für die Kinderkliniken 2023 und 2024 seien nur „ein Tropfen auf dem heißen Stein“. (ter)

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