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Statistiker: Bis 2049 fehlen bis zu 690.000 Pflegekräfte

24.01.2024 2 Min. Lesedauer

Deutschland wird nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) infolge der alternden Gesellschaft in 25 Jahren mit einer riesigen Lücke an Pflegekräften konfrontiert sein. Auf der Basis einer neuen Vorausberechnung zum Arbeitsmarkt für Pflegekräfte gehen die Statistiker davon aus, dass bis zum Jahr 2049 zwischen 280.000 und 690.000 Pflegekräfte fehlen werden. Die Pflegebevollmächtigte des Bundes, Claudia Moll, mahnte unterdessen eine Willkommenskultur für Pflegekräfte mit Migrationshintergrund an.

Der Bedarf an erwerbstätigen Pflegekräften werde, ausgehend von 1,62 Millionen im Vor-Corona-Jahr 2019, voraussichtlich um ein Drittel auf 2,15 Millionen 2049 steigen, teilte Destatis heute mit. Den Angaben zufolge liegen den Berechnungen verschiedene Annahmen zugrunde. Unter Berücksichtigung positiver Trends am Pflegearbeitsmarkt könnte die Zahl der erwerbstätigen Pflegekräfte bis 2034 auf 1,74 Millionen und anschließend bis 2049 auf 1,87 Millionen zulegen. Nach dieser günstigsten Variante der Vorausberechnung läge die Zahl der verfügbaren Pflegekräfte bereits 2034 um 90.000 unter dem erwarteten Bedarf. Bis 2049 würde sich die Lücke weiter auf voraussichtlich 280.000 Pflegekräfte vergrößern.

Eine sogenannte „Status quo-Variante“ berücksichtige dagegen ausschließlich die demografischen Entwicklungen, also das Erreichen des Renteneintrittsalters der Babyboomer-Generation in den nächsten zehn Jahren. Nach dieser Variante würde die Zahl der Pflegekräfte von 1,62 Millionen im Jahr 2019 bis 2034 auf 1,48 Millionen und dann bis 2049 auf 1,46 Millionen abnehmen. Demnach würde sich die Lücke bis 2049 auf 690.000 fehlende Pflegekräfte ausweiten.

Die SPD-Politikerin Moll wies darauf hin, dass schon jetzt rund ein Drittel der Pflegekräfte einen Migrationshintergrund haben. „Wir müssen alle dafür sorgen, dass sie überall willkommen sind und bleiben“, erklärte sie. Der baden-württembergische Sozialminister Manne Lucha sprach sich für eine Beschleunigung von Anerkennungsverfahren aus. „Mit Blick auf den großen Bedarf an Fachkräften im Gesundheitssektor müssen wir alles tun, um die Verfahren zur Anerkennung ausländischer Abschlüsse zu beschleunigen und zu vereinfachen, ohne aber die Patientensicherheit zu vernachlässigen.“ Ein wichtiger Baustein sei dabei „die Digitalisierung der Antragstellung und Antragsbearbeitung“, präzisierte der Grünen-Politiker. (ter)

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