Klinik-Qualität ist bei Krebs-Operationen entscheidend
Der AOK-Bundesverband hat vor einem „Nebeneinander von Gelegenheitsversorgung und Spitzenmedizin“ gewarnt. Betroffene sollten sich vor einer anstehenden Krebs-Operation über Fallzahlen, Behandlungsergebnisse und die Zertifizierung der behandelnden Klinik informieren.
„Patientinnen und Patienten, die in zertifizierten Krebszentren behandelt werden, haben laut Studienergebnissen für Deutschland eine höhere Überlebenschance als Menschen, die in nicht zertifizierten Kliniken behandelt werden“, sagte die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Carola Reimann. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) rief die nächste Bundesregierung dazu auf, mehr für Krebsaufklärung und -früherkennung zu tun. So ließen sich krebsbedingte Todesfälle vermeiden.
Im Vorfeld des Weltkrebstages morgen verwies Reimann auf den AOK-Gesundheitsnavigator, der unter anderem exklusive Auswertungen zur Behandlungsqualität einzelner Kliniken für insgesamt 13 Behandlungen bietet, darunter die operative Entfernung der Prostata bei Krebs. Die Zertifizierung sollte daher ein zentrales Entscheidungskriterium sein. „Gerade bei Krebs-OPs lohnt es sich für die Patienten, auch längere Fahrtzeiten in Kauf zu nehmen, um eine optimale Behandlung zu erhalten.“
Rund 32.000 operative Entfernungen der Prostata bei Krebs wurden 2023 in Deutschland durchgeführt. „Unsere Auswertung zeigt große Unterschiede bei den Behandlungsergebnissen der einzelnen Krankenhäuser“, erläuterte die Verbandschefin. In den schlecht abschneidenden Kliniken sei fast ein Viertel der Patienten von einer Komplikation betroffen gewesen. Der AOK-Gesundheitsnavigator zeigt bei der Suche nach Krebs-Behandlungen an, welche Kliniken derzeit von der Deutschen Krebsgesellschaft als Krebszentren zertifiziert wurden. Diese müssen besonders hohe fachliche Anforderungen erfüllen und zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass verschiedene Abteilungen und niedergelassene Experten vernetzt zusammenarbeiten.
Krebsbegünstigende Faktoren wie Übergewicht und vor allem Alkoholkonsum lägen in Deutschland über dem EU-Durchschnitt, verdeutlichte der DKG-Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß. Ziel der Gesundheitspolitik müsse sein, Behandlungsfälle und Krebserkrankungen bestmöglich zu verhindern, so dass es erst gar nicht zu Krankenhausfällen komme. „Das geht nur durch Präventionspolitik, die weit über das Gesundheitsressort hinausgeht.“ (ts)
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