Artikel Versorgung

Einwurf: Bündnis für den Abbau von Barrieren

22.01.2024 Reem Alabali-Radovan 4 Min. Lesedauer

Gute Wege zur Gesundheit sind häufig schwer zu finden – gerade für eingewanderte Menschen. Die Integrationsbeauftragte Reem Alabali-Radovan macht sich für passende Beratungsangebote stark.

Foto: Eine Frau mit Stethoskop lächelt ein Kind an, das auf dem Schoß seiner Mutter sitzt.
Auch im Gesundheitswesen muss Teilhabe für alle stattfinden – unabhängig von ihrer Herkunft.

Deutschland muss im eigenen Interesse ein modernes Einwanderungsland sein. Mit Integration von Anfang an, mit Teilhabe für alle, auch im Gesundheitswesen, unabhängig von der Herkunft. Dafür müssen wir heute sorgen, um morgen unseren Zusammenhalt und Wohlstand zu sichern und die Renten- und Gesundheitsversicherung zu stabilisieren. Integration und Teilhabe sind also systemrelevant.

Kompetenzen stärken

Echte Teilhabe bedeutet auch, dass alle wissen, wie sie für ihre Gesundheit sorgen können, wie sie in die Krankenversicherung kommen, wo sie passende Ärztinnen und Ärzte oder Therapie-Plätze finden oder wie man sich fit hält. Wenn wir diese Kompetenzen stärken, dann reduzieren wir das Risiko von Krankheiten, vermeiden Arztbesuche und risikoreiches Gesundheitsverhalten. Für Eingewanderte kann es noch einmal herausfordernder sein, für die Absicherung im Krankheitsfall zu sorgen und die besten Angebote und Wege für die eigene Gesundheit zu finden. Daher sind gute und niedrigschwellige Beratung und verlässliche Informationen essenziell.

„Integration und Teilhabe sind systemrelevant.“

Staatsministerin Reem Alabali-Radovan

Integrationsbeauftragte der Bundesregierung

Rassistische Diskriminierung im Gesundheitswesen

Foto: Porträt von Reem Alabali-Radovan (SPD), Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration sowie Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus.
Reem Alabali-Radovan (SPD), Jahrgang 1990, ist Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration sowie Beauftragte der Bundesregierung für Antirassismus.

Einige Menschen mit familiärer Einwanderungsgeschichte trifft zudem rassistische Diskriminierung im Gesundheitswesen. Sie fühlen sich mit Beschwerden nicht ernst genommen, müssen länger auf einen Termin warten, vermeiden dann Vorsorge und Akut-Behandlung oder brechen die Suche nach einer Psychotherapie früher ab. Das hat gerade der Nationale Diskriminierungs- und Rassismusmonitor vom Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung bestätigt.

Wir müssen in unserem Land, das das Zuhause von über 20 Millionen Menschen mit familiärer Einwanderungsgeschichte ist, für ein integratives, diskriminierungsfreies Gesundheitswesen arbeiten. Die Krankenkassen, Kliniken oder Bundes- und Landesärztekammern weiß ich da an meiner Seite.

Gute Vorschläge sind Teil des Koalitionsvertrages und müssen angegangen werden: Wir brauchen die gesetzlich gesicherte Finanzierung von Sprachmittlung; wir müssen in der Aus- und Weiterbildung aller Gesundheitsberufe den Kampf gegen Diskriminierung verankern; und es geht um echte Vielfalt in den Belegschaften. Zudem fördere ich eine niedrigschwellige Antirassismus-Beratung an über 30 Standorten. Das alles flankiert die Bundesregierung mit dem Aktionsbündnis für ein barrierefreies, inklusives und diverses Gesundheitswesen.

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