Zu viele Betten, zu wenig Personal
In Deutschland gibt es im Vergleich mit anderen europäischen Staaten viele Fachkräfte im Gesundheitswesen. Doch beim Blick auf die Versorgung der Patientinnen und Patienten in Kliniken zeigt sich ein anderes Bild.

Im deutschen Gesundheitswesen waren Ende 2023 laut Statistischem Bundesamt (Destatis) 6,1 Millionen Beschäftigte tätig. Das bedeutet einen Zuwachs an Gesundheitspersonal um 5,3 Prozent zwischen den Jahren 2019 und 2023. Im Vergleichszeitraum vor der Pandemie zwischen 2015 und 2019 lag dieser noch bei 6,9 Prozent. Auch im (teil-)stationären Sektor ist der Rückgang spürbar: Ende 2023 waren hier 2,2 Millionen Personen beschäftigt. Zwischen den Jahren 2019 und 2023 ist deren Anzahl somit um 5,9 Prozent gestiegen. Im Vergleichszeitraum lag der Zuwachs noch bei 7,5 Prozent.
Krankenhaussektor im EU-Vergleich sehr groß
Auf den ersten Blick wird dieser verlangsamte Zuwachs im europäischen Vergleich nicht ersichtlich. Denn laut dem „Germany: Country Health Profile 2023“ der OECD liegt Deutschland sowohl bei der Ärztedichte als auch bei der Zahl der Pflegekräfte über dem EU-Durchschnitt. Jedoch ist der Krankenhaussektor im europäischen Vergleich hierzulande sehr groß. So hat Deutschland nach Bulgarien den zweithöchsten Wert an Betten pro 1.000 Einwohner. Dabei ist die Bettenkapazität dem Bericht zufolge seit 2000 nur um 13 Prozent verringert worden, während in Ländern wie Finnland und Dänemark die Zahl der Betten im gleichen Zeitraum um mehr als 40 Prozent zurückgegangen ist. Dies hat Folgen für die Effizienz der Versorgung. Denn durch die hohe Anzahl an Betten ist das Verhältnis von Pflegekräften zu Krankenhausbetten laut OECD in Deutschland eines der niedrigsten in der EU.
Krankenhausreform soll Personalsituation verbessern

Die Krankenhausreform soll der angespannten Personallage an den deutschen Kliniken entgegenwirken, unter anderem durch Spezialisierung und Zentralisierung von Leistungen sowie durch eine veränderte Vergütung. So soll eine sogenannte Vorhaltevergütung das System der bisherigen Fallpauschalen (DRG-System) teilweise ersetzen und Anreize für Mengensteigerungen dämpfen, wie es in den „Fragen und Antworten zur Krankenhausreform“ des Bundesministeriums für Gesundheit heißt.
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