Daten und Analysen Versorgung

Bagatellfälle blockieren Notaufnahmen in Kliniken  

02.10.2024 Anja Schnake 2 Min. Lesedauer

Die Zahl der ambulanten Notfallbehandlungen in Krankenhäusern ist nach vorübergehendem Rückgang in der Pandemie wieder angestiegen, deutlich stärker als die stationären Fallzahlen. Zunehmend leiden die Kliniken nun auch wieder unter dem großen Zulauf durch Patientinnen und Patienten, die sich selbst einweisen.

Illiustration zur Auswertung von Versorgungsdaten

Viele Patientinnen und Patienten suchen offenbar selbstständig die Notaufnahmen auf – insbesondere, wenn ambulante Angebote nicht verfügbar sind. In der Folge kämpfen die Notfallambulanzen mit einem hohen Patientenaufkommen, das sie mit den vorhandenen Kapazitäten mitunter nicht bewältigen können.

Insbesondere zu sprechstundenfreien Zeiten – etwa wie an Mittwoch- und Freitagnachmittagen – registriert die Mehrheit der Krankenhäuser einen erhöhten Zulauf in den Notfallambulanzen. In Verbindung mit anderen Einflussfaktoren kann dies zu einer Einschränkung der Notfallversorgung führen, zumal es auch einen unvermindert hohen Krankenstand beim Pflegepersonal gibt – doppelt so hoch wie 2019.

Die Mehrheit der Häuser berichtete Ende 2022 von personellen Engpässen: Sowohl im ärztlichen wie im pflegerischen Bereich beschrieben die Befragten die Situation in ihren Notaufnahmen als „angespannt" oder „sehr angespannt". Das ergab eine Umfrage des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI) in Düsseldorf, die 2023 veröffentlicht wurde.

Foto: Grafik: Mehr ambulante Notfallbehandlungen als vor der Pandemie. Notfallbehandlungen in Kliniken gemäß ausgewählten EBM-Ziffern.
Mehr ambulante Notfallbehandlungen als vor der Pandemie. Notfallbehandlungen in Kliniken gemäß ausgewählten EBM-Ziffern.

Die Zahl der ambulanten Notfallbehandlungen in Krankenhäusern war während der Corona-Pandemie etwa im gleichen Umfang zurückgegangen wie die stationären Fallzahlen. Die ambulanten Fallzahlen sind jedoch viel deutlicher angestiegen: So behandelten die Kliniken 2022 insgesamt 10,84 Millionen Notfallpatientinnen und -patienten ambulant - noch mehr also als im Jahr vor der Pandemie mit 9,73 Millionen ambulanten Notfällen.

Auch die Zahl der Rettungseinsätze und Krankentransporte war zuletzt höher als vor der Pandemie: Mit mehr als 53,58 Millionen Fahrten bzw. Flügen rückten die Einsatzkräfte 2022 häufiger aus als im Jahr 2018 mit 51,15 Millionen Transporten.

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