Signifikanter Zusammenhang zwischen Umwelt und Gesundheit
Erste gemeinsame Studie der AOK Baden-Württemberg und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zeigt: Feinstaub und Temperatur verstärken Grippe-Risiko.
Villingen-Schwenningen. Durch die Kombination von Erdbeobachtungs- und Gesundheitsdaten schaffen das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und die AOK Baden-Württemberg eine neue und bislang einmalige Basis für den flächendeckenden Nachweis gesundheitlicher Auswirkungen des Klimawandels. Die AOK Baden-Württemberg konzentriert sich deshalb bereits seit 2020 in einer gemeinsamen Kooperation mit dem DLR darauf, die Zusammenhänge von Umweltstressoren auf die Gesundheit in Baden-Württemberg zu erforschen, um somit die Folgen des Klimawandels greifbar und handhabbar zu machen. In der in Deutschland einmaligen Kooperation werden konkrete Krankheitsbilder mit klimatischen Faktoren und Veränderungen zusammengebracht.
Die erste Studie in dieser Kooperation beschäftigt sich mit Feinstaubbelastung und Grippe-Erkrankung mit einem deutlichen Ergebnis: Das Risiko, in Regionen mit hoher Feinstaubbelastung an Grippe zu erkranken, ist deutlich höher als in Regionen mit niedrigen Feinstaubwerten. Die Verringerung von Feinstaub kann daher ein wirksamer Ansatzpunkt für die öffentliche Gesundheitspolitik Die Gesundheitspolitik ist ein facettenreiches Gebiet, das weit über die in der Öffentlichkeit mit… sein.
Im Zuge der langfristigen Zusammenarbeit von AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Baden-Württemberg und DLR sollen weitere Studien für andere Krankheitsbilder, beispielsweise Atemwegs-, Kreislauf-, Haut- und Stoffwechselerkrankungen, folgen. Mit der Forschungskooperation untermauert die AOK Baden-Württemberg ihren Anspruch, Meinungsführerin auf dem Gebiet der nachhaltigen Gesundheitsversorgung zu sein und beteiligt sich aktiv an der Gestaltung eines resilienten Gesundheitssystems – auch für kommende Generationen.
„Nachhaltigkeit ist uns wichtig. Das gilt für uns als Personen aber ganz besonders auch für uns als Gesundheitskasse. “
Leiter Interner Service und Nachhaltigkeitsbeauftragter bei der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg
Größer als beim Feinstaub ist jedoch der Einfluss der Temperatur auf die Grippe-Inzidenz ist eine Messgröße aus der Epidemiologie, die die Anzahl der Neuerkrankungen an einer bestimmten… . Treffen jedoch die beiden Faktoren Kälte und Feinstaub zusammen, steigt das Risiko an Grippe zu erkranken deutlich an, so die Studienergebnisse.
Gerade in städtischen Regionen ist die Feinstaubbelastung besonders hoch. In der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg ist die Feinstaubbelastung im Gegensatz zu den städtischen Regionen deutlich geringer. Gleichzeitig können jedoch die niederen Temperaturen – gerade zur Grippe-Saison im Herbst und Winter eine Grippe-Erkrankung begünstigen. Im Fall von kalten Temperaturen ist das Vorbeugen vor einer Influenza-Erkrankung durch klimaangepasste, warme Bekleidung sowie eine Grippe-Schutzimpfung möglich.
Wenn jedoch Temperaturextreme als Folge des Klimawandels verstärkt auftreten, hat dies Folgen auf das Infektionsgeschehen, da für die menschliche Gesundheit eine intakte Umwelt von entscheidender Bedeutung ist.
So haben die zunehmende Erderwärmung und deren Folgen einen unmittelbaren Einfluss auf die menschliche Gesundheit. Durch veränderte Witterungs- und Klimabedingungen können sich Infektionskrankheiten stärker ausbreiten und Allergien häufiger auftreten. Auch das Hautkrebs-Risiko erhöht sich. „Ein Schutz der Umwelt bedeutet daher automatisch auch einen Schutz unserer Gesundheit“, sagt Matthias Merz, Umwelt-Experte bei der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg. „Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind in unserer Unternehmensstrategie verankert. Unser Ziel ist es, bis 2030 klimaneutral zu sein. Seit 2019 erheben wir den unternehmenseigenen CO2-Fußabdruck und bis heute konnten wir diesen um über 34 Prozent reduzieren.“
Eine wesentliche Rolle spielen dabei auch Energieverbrauch, Produkteinkauf, Einrichtung sowie Immobilienbau und -sanierung. „Unter anderem haben wir unseren Fuhrpark auf Hybrid/E-Mobilität umgestellt und sorgen für Biodiversität mit Bienenhotels an unseren Standorten. In Kooperation mit dem NABU sammeln wir aktuell gebrauchte elektronische Geräte, die entweder aufbereitet wieder verkauft oder recycelt werden. Somit werden die verwendeten Rohstoffe (z. B. Gold, Nickel oder Kupfer) wieder in den Wirtschaftskreislauf gebracht. In beiden Fällen kommen die Erlöse dem NABU zugute, der das Geld für verschiedene Insektenschutzprogramme verwendet“, erklärt Matthias Merz. Die Zusammenarbeit mit dem DLR begrüßt AOK-Umwelt-Experte Merz. „Wir sehen Umweltschutz ganzheitlich als Privatpersonen, aber gerade auch als Unternehmen. Die Studienergebnisse bieten Potenzial für eine langfristige Ableitung von Versorgungsinnovationen in verschiedenen Bereichen und werden daher für die Entwicklung sinnvoller Leistungen und Angebote für Prävention Prävention bezeichnet gesundheitspolitische Strategien und Maßnahmen, die darauf abzielen,… und Vorsorge Für die medizinische Vorsorge und die Rehabilitation gilt der Grundsatz ambulant vor stationär – das… der Versicherten genutzt.“
Für eine Grippe-Erkrankung gilt jedoch nach wie vor: Hauptauslöser sind Viren, die durch günstige Bedingungen in ihrer Vermehrung und Verbreitung gefördert werden.
Fakten Box:
Die AOK Baden-Württemberg sieht sich als Gesundheitskasse in der Verantwortung zum Erhalt von Gesundheit und Wohlergehen der Menschen beizutragen. Dabei setzt die Südwestkasse auf eine nachhaltige Ausrichtung unter gleichwertiger Betrachtung ökonomischer, ökologischer und sozialer Aspekte und entwickelt Maßnahmen, um auf sich verändernde Werte in der Gesellschaft und Rahmenbedingungen in der Umwelt reagieren zu können sowie Entscheidungen auch im Hinblick auf zukünftige Generationen zu treffen. Die AOK Baden-Württemberg verfolgt als elementaren Aspekt ihrer gesellschaftlichen Verantwortung das Ziel, bis 2030 klimaneutral zu sein. Das Marktforschungsinstitut DFSI und das Wirtschaftsmagazin EURO haben die AOK Baden-Württemberg als „Deutschlands nachhaltigste Krankenkasse“ ausgezeichnet (Ausgabe 08/2022).
Mehr Informationen:
Einzelprojekte aus der Forschungspartnerschaft zwischen der AOK Baden-Württemberg und dem DLR werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.