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Wohnraumanpassung und Barrierefreiheit

Die meisten Menschen möchten möglichst lange in ihrem Zuhause wohnen bleiben. Aber häufig ist die eigene Wohnung nicht optimal auf eine Pflegesituation ausgerichtet. Erfahren Sie hier, wie Sie Wohnung oder Haus pflegegerecht verändern und wie die AOK-Pflegekasse Sie dabei unterstützt.
Eine alte Frau lässt sich von ihrer Tochter im Bett aufrichten. Die Frau kann dank einer Wohnraumanpassung zu Hause gepflegt werden.© AOK

Inhalte im Überblick

    Bestandsaufnahme: Ist die Wohnung für die Pflege geeignet?

    Mit zunehmendem Alter oder mit einer Behinderung verändern sich die Anforderungen an das Wohnen. Schmale Türen, Treppenstufen oder ein hoher Einstieg in die Badewanne werden plötzlich zu Barrieren, die Sie entweder bei der Pflege behindern oder für den Pflegebedürftigen zur Stolperfalle werden. Wenn Sie zu Hause pflegen, dann überprüfen Sie kritisch die Wohnung auf mögliche Gefahrenquellen. Dabei hilft Ihnen unsere Checkliste:

    Checkliste für eine barrierefreie Wohnung (PDF, 100 KB) 

    Sofortmaßnahmen für mehr Barrierefreiheit

    Manchmal ist für eine pflegegerechte Wohnung ein größerer Umbau notwendig. Oft helfen aber schon kleine Änderungen, um das Leben und die Pflege zu Hause zu erleichtern. Die folgenden Maßnahmen lassen sich zum Beispiel sofort umsetzen:

    • Grundsätzliches für den Wohnraum

      • Teppiche, Läufer und Fußmatten entfernen. Die Fußböden sollten rutschfest und gut begehbar sein
      • lose Kabel von Stehlampen, Fernseher oder Telefon verbergen
      • die Wege zwischen den Zimmern freiräumen; Möbel können vor allem nachts zum Hindernis werden
      • Handläufe oder Rampen an Treppen installieren
      • unwichtige Türen aushängen; das erleichtert Rollator- oder Rollstuhlnutzern den Zugang zu Zimmern
      • funktionierende Beleuchtung in allen Räumen sicherstellen, die sich durch Bewegungsmelder einschalten lässt
    • Im Badezimmer

      • leicht bedienbare Hebelarmaturen am Waschbecken anbringen
      • kleine Installationen erleichtern alltägliche Gänge ins Bad; dazu zählen:
        • Haltegriffe in Dusche und an WC
        • Duschhocker
        • Sitzerhöhung für die Toilette
        • Einstiegshilfe für die Badewanne
    • Im Schlafzimmer

      • ein freier und direkter Zugang zum Bett
      • Lichtschalter und Telefon direkt am Bett
      • Bett umrüsten, damit es höhenverstellbar ist; das erleichtert das Aufstehen

    Pflegezimmer einrichten

    Ist der Pflegebedürftige lange oder dauerhaft bettlägerig, brauchen Sie vor allem ein Zimmer, das sich für die Pflege gut eignet. Achten Sie bei der Planung auf Folgendes:

    • Stellen Sie das Bett so, dass es von mindestens zwei Seiten erreichbar ist.
    • Der Bodenbelag sollte leicht zu pflegen und rutschfest sein.
    • Stellen Sie das Zimmer nicht zu voll, Sie brauchen ausreichend Platz für die Pflege.
    • Denken Sie an verschiedene Lichtquellen, am besten bedienbar vom Bett aus: ein heller Deckenstrahler für die Grundbeleuchtung, eine Wandlampe am Bett zum Lesen, ein Nachtlicht zur Orientierung.
    • Für eine schnelle Kommunikation stellen Sie ein Telefon, eine Klingel oder ein Babyfon direkt ans Bett.
    • Ein spezielles Pflegebett ist nicht nur für den Pflegebedürftigen eine Erleichterung. Auch für Sie wird die Pflege dadurch einfacher und rückenschonender. Folgende Eigenschaften sollte ein Pflegebett haben:
       
      • verstellbares Kopf- und Fußteil
      • Höhenverstellbarkeit der gesamten Liegefläche
      • ausziehbare Fallschutzlatten an beiden Längsseiten
      • Rollen, um das Bett für bestimmte Maßnahmen bewegen zu können

    Barrierefreier Umbau der Mietwohnung – das ist zu beachten

    Ein barrierefreies Bad einrichten, Türen verbreitern oder Türschwellen abbauen: Ist für die Pflege ein großer Umbau der Wohnung nötig, brauchen Sie als Mieter die Zustimmung des Eigentümers.

    Sind auch Baumaßnahmen außerhalb der Wohnung geplant, ist unter Umständen das Eigentum anderer betroffen – zum Beispiel in einem Mehrparteienhaus mit verschiedenen Wohnungseigentümern. In so einem Fall brauchen Sie auch deren Zustimmung. Sprechen Sie also in jedem Fall mit Ihrem Vermieter, bevor Sie Ihre Wohnung umbauen.

    Vor dem Umbau beraten lassen

    Holen Sie sich vor einem Umbau eine professionelle Meinung ein. Die Pflegeberater der AOK informieren Sie umfassend zur alters- und pflegegerechten Einrichtung einer Wohnung und besprechen mit Ihnen, welche Umbaumaßnahmen möglich oder nötig sind.

    Finanzierung – so hilft die AOK

    Für notwendige Wohnraumanpassungen zahlt die AOK-Pflegekasse für Pflegebedürftige in den Pflegegraden 1 bis 5 Zuschüsse in Höhe von bis zu 4.000 Euro pro Maßnahme. Dazu zählen alle baulichen Veränderungen, etwa eine Türverbreiterung und der Umbau des Badezimmers, die zum Zeitpunkt der Zuschussgewährung zur Verbesserung des Wohnumfeldes erforderlich sind. Leben mehrere Pflegebedürftige in einer gemeinsamen Wohnung, kann jeder Pflegebedürftige den Zuschuss beantragen. Insgesamt kann eine Wohngruppe bis zu 16.000 Euro erhalten. Voraussetzung: Der Umbau ermöglicht beziehungsweise erleichtert die häusliche Pflege oder stellt die selbstständige Lebensführung wieder her. Zu den Maßnahmen zur Verbesserung des individuellen Wohnumfeldes gehören Maßnahmen, die mit einem wesentlichen Eingriff in die Bausubstanz verbunden sind wie beispielsweise Türverbreiterung oder Ein- und Umbau von Mobiliar wie Einbau einer Dusche statt einer Badewanne.

    Den Zuschuss für eine sogenannte wohnumfeldverbessernde Maßnahme beantragen Sie vor dem Umbau bei Ihrer AOK.

    Wie beantrage ich einen Zuschuss für eine Maßnahme zur Wohnraumanpassung bei meiner AOK?

    Die Antragstellung bei der AOK ist regional unterschiedlich. Einige AOKs halten spezifische Antragsformulare für Sie bereit. Indem Sie die Postleitzahl Ihres Wohnorts eingeben, können wir Ihnen die Informationen anzeigen, die Sie für einen Antrag auf einen Zuschuss für eine Maßnahme zur Wohnraumanpassung bei Ihrer AOK vor Ort benötigen.
    Aktualisiert: 11.01.2024

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