Nachricht

Gut informiert entscheiden  

29.04.2025 AOK-Bundesverband 3 Min. Lesedauer

Anlässlich des Weltgesundheitstages am 7. April hat die AOK-Gemeinschaft erneut darauf aufmerksam gemacht, dass Qualitätstransparenz in der Gesundheitsversorgung eine wichtige Rolle spielt. Mit Angeboten wie dem Gesundheits-Navigator oder der Mindestmengen-Transparenzliste unterstützt die AOK bereits seit Jahren Patientinnen und Patienten dabei, ihre Gesundheitsentscheidungen möglichst gut informiert treffen zu können.

Verschiedene Ärzte und Krankenschwestern sitzen am Tisch und diskutieren ein Thema.
Mindestmengen sichern den Qualitätsstandard eines Krankenhauses durch die regelmäßige Durchführung von Eingriffen.

Wo finde ich ein Krankenhaus Krankenhäuser sind Einrichtungen der stationären Versorgung, deren Kern die Akut- beziehungsweise… , das auf meine Beschwerden spezialisiert ist? Gibt es qualitative Unterschiede zwischen der nächstgelegenen Klinik und dem 20 Kilometer weiter entfernt liegenden Kreiskrankenhaus? Ist dort neben der medizinischen Versorgung auch die pflegerische Betreuung gut? Der AOK-Gesundheitsnavigator beantwortet diese Fragen und legt dabei besonderen Wert auf die Versorgungsqualität. So kann die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… beispielsweise für besonders häufig stattfindende Eingriffe – etwa das Einsetzen einer künstlichen Hüfte oder die Entfernung eines Blinddarms – datengestützte Aussagen dazu machen, welche Kliniken bei welchen Operationen besonders gute Ergebnisse liefern. Probleme während der OP, unerwartete Todesfälle oder Spätkomplikationen nach mehreren Monaten – das AOK-Projekt „Qualitätssicherung mit Routinedaten“ (QSR) erfasst alle diese unerwünschten Ereignisse für jedes Krankenhaus in Deutschland. Das macht keine andere Krankenkasse in Deutschland. „Indem die AOK den eigenen Datenschatz für den Gesundheitsnavigator aufbereitet, bietet sie den Patientinnen und Patienten eine wichtige Entscheidungshilfe, denn die Informationen sind für Laien gut verständlich aufbereitet. Wir wollen damit sicherstellen, dass die Patientinnen und Patienten ihre Entscheidung für einen geplanten Eingriff bestmöglich informiert treffen können. Auch für das Einholen einer ärztlichen Zweitmeinung In ausländischen Versicherungssystemen muss teilweise vor bestimmten Leistungen wie Operationen oder… sind sie damit gerüstet“, betont Katharina Grabietz, Versichertenvertreterin im Verwaltungsrat der AOK Hessen und Mitglied im Aufsichtsrat des AOK-Bundesverbandes.

„Indem die AOK den eigenen Datenschatz für den Gesundheitsnavigator laienverständlich aufbereitet, sorgt sie für maximale Transparenz.“

Portraitfoto Katharina Grabietz

Katharina Grabietz

Versichertenvertreterin im Aufsichtsrat des AOK-Bundesverbandes

Auch die Mindestmengen-Transparenzkarte der AOK-Gemeinschaft verfolgt den Ansatz maximaler Qualitätstransparenz. Mindestmengen – also fest definierte Untergrenzen, wie oft pro Jahr ein Eingriff in einem Krankenhaus mindestens durchgeführt werden muss – gelten als unverzichtbares Instrument der Qualitätssicherung a) Qualitätssicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung: Vertragsärzte, Krankenhäuser und… in der stationären Versorgung. Hintergrund der Mindestmengenregelung ist der sprichwörtliche Gedanke: Übung macht den Meister. Denn je öfter ein Ärzteteam einen Eingriff vornimmt, desto besser sind die zu erwartenden Ergebnisse. Umgekehrt zeigen Studien: In Krankenhäusern, die die Mindestmengen nicht erfüllen, ist unter anderem das Sterberisiko signifikant höher. „Der Gesetzgeber hat den Gemeinsamen Bundesausschuss deshalb damit beauftragt, für besonders anspruchsvolle und komplizierte planbare Eingriffe solche Mindestmengen zu definieren“, erklärt Dr. Susanne Wagenmann, Alternierende Vorsitzende im Aufsichtsrat des AOK-Bundesverbandes und Arbeitgebervertreterin. Kliniken, die die Mindestmengen nicht erreichen, dürfen im Folgejahr den Eingriff nicht mehr anbieten. „Unser Anspruch als Gesundheitskasse ist es, für unsere Versicherten transparent zu machen, welche Krankenhäuser diese Mindestmengen erbringen und wie oft genau in jeder einzelnen Klinik jeder der definierten Eingriffe durchgeführt wird“, so Wagenmann weiter. Mit Zugriff auf diese Informationen fänden Patientinnen und Patienten für den geplanten Eingriff dann ohne großen Aufwand die für sie passende Klinik.

„Für unsere Versicherten transparent zu machen, welche Krankenhäuser diese Mindestmengen erbringen und wie oft genau in jeder einzelnen Klinik jeder der definierten Eingriffe durchgeführt wird, ist unser Anspruch.“

Porträt: Dr. Susanne Wagenmann, alternierende Vorsitzende (Arbeitgeberseite)

Dr. Susanne Wagenmann

Alternierende Vorsitzende im Aufsichtsrat des AOK-Bundesverbandes

Eine weitere Möglichkeit, die die AOK-Gemeinschaft nutzt, um Struktur- und Qualitätsunterschiede sowie Versorgungsdefizite in der stationären Versorgung transparent zu machen, ist der Qualitätsmonitor des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO Das WIdO (Wissenschaftliches Institut der AOK) liefert als Forschungs- und Beratungsinstitut der… ). Der Qualitätsmonitor wendet sich dabei weniger an Versicherte als an die in den Ländern für die Krankenhausplanung Die Planung von Krankenhäusern steht in der Verantwortung der Bundesländer, die damit die… Verantwortlichen. Der Qualitätsmonitor bietet krankheitsspezifische Daten und Auswertungsmöglichkeiten für ausgewählte Qualitätsindikatoren stationärer Behandlungen. Die Daten können für mehrere Jahre abgerufen und pro Bundesland oder pro Klinik dargestellt werden. So zeigen zum Beispiel aktuelle Daten zu Operationen an der Speiseröhre eine Veränderung durch die Qualitätsvorgaben des Gemeinsamen Bundesausschusses: Während 2022 noch 42 Prozent der Fälle in Kliniken mit weniger als 26 Eingriffen pro Jahr behandelt wurden, waren es 2023 nur noch 23 Prozent. Damit macht auch der Qualitätsmonitor qualitative Unterschiede in der stationären Versorgung sichtbar und ist ein wichtiges Instrument für eine qualitätsorientierte Weiterentwicklung der Krankenhauslandschaft.

Bei der Abrechnung ihrer Fallpauschalen übermitteln Kliniken an die jeweilige Krankenkasse der Versicherten detaillierte Angaben über Erkrankungen und Eingriffe, Liegezeiten und Verlegungen. Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) führt die anonymisierten und pseudonymisierten Abrechnungsdaten aus stationärer und ambulanter Versorgung zusammen und wertet sie aus. Nur die AOK hat flächendeckend überall in Deutschland so viele Versicherte, dass diese Zahlen auch repräsentativ sind. Auf diese Weise erhält die AOK mit geringem Aufwand eine zuverlässige Aussage über die Qualität jeder einzelnen Klinik. Neben der Sterblichkeit werden weitere Qualitätsindikatoren ausgewertet, beispielsweise Wundinfektionen oder Folgeoperationen nach der Implantation von künstlichen Gelenken. Die Qualitätsindikatoren werden dabei nicht nur für den aktuellen Krankenhausaufenthalt ausgewiesen, sondern für einen Zeitraum von einem, drei und zwölf Monaten nach dem Eingriff. So können auch Spätkomplikationen von Operationen erfasst werden – unabhängig davon, ob die Nachbehandlung im gleichen oder einem anderen Krankenhaus vorgenommen wurde.

Schnell finden ohne langes Suchen – eine Postleitzahl genügt, und der AOK-Gesundheitsnavigator hilft Patientinnen und Patienten, geeignete Arzt- oder Zahnarztpraxen, einen Psychotherapeuten oder eine Psychotherapeutin, ein Krankenhaus oder eine Hebamme zu finden.

So lässt sich in der Arztsuche etwa gezielt nach spezialisierten Medizinern aus den verschiedenen Fachgebieten wie beispielsweise Orthopädie, Kardiologie oder Augenheilkunde suchen. Es reicht aber auch, einfache Begriffe wie Gelenk, Herz oder Haut oder alternativ konkrete Beschwerden wie Knieschmerzen oder Hautausschlag einzugeben, um Ergebnisse präsentiert zu bekommen.  

Neben der Suche nach den oben genannten Leistungserbringern bietet der Gesundheitsnavigator auch eine Hilfsmittelsuche. Damit finden Patientinnen und Patienten schnell und einfach einen Anbieter für Ihr benötigtes Hilfsmittel oder Pflegehilfsmittel.

Zusätzlich zum Gesundheitsnavigator hat die AOK den Pflegenavigator im Angebot. Dieser hilft bei der Suche nach einem geeigneten Pflegedienst, nach Einrichtungen für die Tages- und Nachtpflege, nach Pflegeheimen, nach allgemeinen Unterstützungsangeboten in der Pflege sowie nach Anlaufstellen zur Pflegeberatung. Zusätzlich stellt er umfangreiche Angaben zur Versorgungsqualität von Pflegeheimen zu Verfügung.