Hintergrund

Qualitätssicherung in der vertragsärztlichen Versorgung

Für viele Patienten ist der niedergelassene Vertragsarzt der erste Ansprechpartner, wenn es um Fragen rund um das Thema "Gesundheit" geht. Es gibt verschiedene gesetzliche Regelungen, die darauf abzielen, die Qualität der vertragsärztlichen Versorgung zu sichern und zu verbessern.

Qualitätsmanagement ist Pflicht

Das Bild zeigt, wie ein Arzt ein Baby mit einem Stethoskop untersucht. Das Baby ist auf dem Arm einer Frau.

Seit 2007 ist jede Arztpraxis verpflichtet, ein einrichtungsinternes Qualitätsmanagementsystem (QMS) zu betreiben. Im QMS stellen die Mediziner interne Verhaltensregeln für das Praxisteam auf, um die Qualität ist ein zentrales Versorgungsziel der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Im Rahmen der… von alltäglichen, organisatorischen Prozessen in der Praxis zu sichern. Oft werden im QMS beispielsweise Regeln für die Dokumentation in Patientenakten oder für die Teamarbeit aufgestellt. Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) definiert die Mindestanforderungen an QMS. Vertragsärzte können für ihre Praxis ein eigenes Konzept des Qualitätsmanagements entwickeln und ihre Systeme durch unabhängige Experten zertifizieren lassen. Es gibt aber auch Unternehmen, die den Medizinern anbieten, bereits etablierte und zertifizierte Systeme in der Praxis einzurichten.

KVen überprüfen Arztpraxen

Die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) haben den gesetzlichen Auftrag, die Qualität in der vertragsärztlichen Versorgung zu überprüfen. Hierzu gehört unter anderem die Frage, ob die Mediziner sich an die QMS-Pflicht halten. Die KVen können dazu Stichproben bei mindestens 2,5 Prozent aller Vertragsärzte vornehmen. In einer Richtlinie hat der GBA das Auswahlverfahren und den Umfang dieser Stichproben festgelegt. Einmal pro Jahr veröffentlicht die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) die Ergebnisse dieser Prüfungen in einem Bericht.

Mindestanforderungen für komplizierte Behandlungen

Die KBV und der GKV-Spitzenverband Mit dem GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz wurden die Organisationsstrukturen in der gesetzlichen… können für neue oder besonders komplizierte Behandlungen besondere Qualitätssicherungsvereinbarungen treffen. In diesen indikationsbezogenen Vereinbarungen legen sie unter anderem qualitative Mindestanforderungen fest, die ein Arzt Die ärztliche Berufsausübung, die Ausübung der Heilkunde, setzt nach der Bundesärzteordnung eine… erbringen muss, um die jeweilige Behandlung bei den Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… abrechnen zu dürfen. Es gibt aber auch betriebsstättenbezogene Anforderungen, etwa die Ausstattung der Räume oder Behandlungsgeräte. Die KVen haben den Auftrag, die Einhaltung der Vereinbarungen zu überprüfen.

Ein Beispiel: Laut Qualitätssicherungsvereinbarung für ambulantes Operieren Mit dem Gesundheitsstrukturgesetz erfolgte die Öffnung der Krankenhäuser für ambulante Operationen…  müssen Fachärzte ihrer KV Zeugnisse und Bescheinigungen aus Weiterbildungen vorlegen, bei denen sie die für den jeweiligen Eingriff nötigen Kenntnisse erworben haben. Zudem gibt es organisatorische Anforderungen, wie etwa einen obligatorischen Notfall In Notfällen gewährleistet der Rettungsdienst lebensrettende Maßnahmen und den Transport kranker und… -Plan, der im Fall eines unvorhersehbaren Zwischenfalles zum Tragen kommt. Will ein Arzt ambulant operieren, benötigt er außerdem ständig verfügbare Notfallmedikamente, einen Operationsraum sowie einen Umkleidebereich mit Waschbecken.