Pressemitteilung

Lange Fehlzeiten aufgrund von Covid-Spätfolgen in Schleswig-Holstein

28.02.2024 AOK NordWest 3 Min. Lesedauer

Mehr Frauen als Männer von Long- und Post-Covid und CFS betroffen

Das Foto zeigt einen Läufer, der sich erschöpft mit den Unterarmen auf einem Brückengeländer abstützt und den Kopf nach unten gerichtet hält.
In Schleswig-Holstein wurden seit Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 fast 56.800 erwerbstätige AOK-Versicherte aufgrund einer akuten Covid-19-Erkrankung krankgeschrieben.

Kiel. In Schleswig-Holstein wurden seit Beginn der Corona-Pandemie im März 2020 bis Dezember 2023 fast 56.800 erwerbstätige AOK-Versicherte aufgrund einer akuten Covid-19-Erkrankung mindestens einmal krankgeschrieben. Davon erhielten rund 2,3 Prozent (1.300 AOK-Versicherte) eine Folgebescheinigung wegen Spätfolgen wie Long-Covid, Post-Covid oder des chronischen Fatigue-Syndroms (CFS). Auffällig: Die Betroffenen hatten sehr lange Fehlzeiten, die mehrere Wochen andauerten. Das geht aus einer aktuellen Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) hervor. „Die Spätfolgen einer Corona-Infektion wie Long-Covid, Post-Covid oder CFS führen zu vergleichsweise langen beruflichen Ausfallzeiten. Es ist in vielen Fällen eine große Herausforderung, den Betroffenen wieder den Weg in den beruflichen Alltag zu ebnen“, sagt Tom Ackermann, Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest. Mit ihrem ‚Long-COVID-Coach‘ hilft die AOK Betroffenen in Schleswig-Holstein, die von Long-Covid oder Post-Covid betroffen sind. 

„Die Spätfolgen einer Corona-Infektion wie Long-Covid, Post-Covid oder CFS führen zu vergleichsweise langen beruflichen Ausfallzeiten.“

Tom Ackermann

Vorstandsvorsitzender der AOK NordWest

Krankmeldungen wegen Corona-Spätfolgen

Von den akut an Covid-19-erkrankten AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Versicherten in Schleswig-Holstein erhielten 1.300 Erkrankte eine weitere Krankschreibung wegen einer Corona-Spätfolge. Dazu kamen weitere 719 Erkrankte mit einer Post-Covid-Diagnose und einer CFS-Diagnose, bei denen vorab keine akute Covid-19-Erkrankung dokumentiert wurde. Damit erhielten 1,3 Prozent (2.019 Beschäftigte) aller AOK-versicherten Beschäftigten im Pandemie-Verlauf mindestens eine Krankschreibung wegen Long-Covid, Post-Covid oder wegen des chronischen Fatigue-Syndroms CFS.

Lange berufliche Ausfallzeiten

Die Dauer der Krankschreibung aufgrund von Spätfolgen einer Covid-19-Infektion ergab folgendes Bild: Bei Long-Covid-Erkrankungen betrug die durchschnittliche Dauer 40,8 Tage je AU-Fall. Bei Post-Covid-Erkrankungen waren es 31,1 und bei CFS 40,4 Tage. Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen, die 43 Tage oder länger ausgestellt wurden, wurden bei etwa einem Fünftel (22,9 Prozent) aller Long-Covid-Betroffenen, bei 11,2 Prozent aller Post-Covid-Betroffenen und bei 20,7 Prozent aller CFS-Betroffenen dokumentiert.

Gesundheitsberufe am stärksten betroffen

Die aktuelle Analyse des WIdO Das WIdO (Wissenschaftliches Institut der AOK) liefert als Forschungs- und Beratungsinstitut der… zeigt auch, dass sowohl akute Covid-19-Infektionen als auch deren Spätfolgen in Schleswig-Holstein am häufigsten unter Beschäftigten in Sozial- und Gesundheitsberufen diagnostiziert wurden. Bei den akuten Erkrankungen lagen Berufe im Rettungsdienst In Notfällen gewährleistet der Rettungsdienst lebensrettende Maßnahmen und den Transport kranker und… an der Spitze: Fast die Hälfte der Angehörigen dieser Berufsgruppe (48,8 Prozent) war zwischen März 2020 und Dezember 2023 mindestens einmal wegen einer akuten Covid-19-Infektion krankgeschrieben. Medizinische Fachangestellte folgten mit 48,5 Prozent an zweiter Stelle. Krankschreibungen wegen Spätfolgen aufgrund von Long-Covid, Post-Covid oder CFS kamen in der Kinderbetreuung und -erziehung mit 2,4 Prozent am häufigsten vor. „Die vielen sozialen Kontakte dürften der Hauptgrund für die besondere Betroffenheit der Sozial- und Gesundheitsberufe sein“, erläutert Ackermann.

Mehr Frauen als Männer betroffen

Auffällig ist, dass deutlich mehr Frauen als Männer von einer Long-Covid, Post-Covid oder CFS-Diagnose betroffen sind. So waren 1,8 Prozent aller berufstätigen, Frauen mindestens einmal aufgrund einer der Spätfolgen krankgeschrieben, während dies nur auf ein Prozent aller Männer zutraf. Die Ergebnisse des WIdO zeigen außerdem, dass ältere Beschäftigte häufiger wegen der Spätfolgen einer Covid-19-Infektion ausgefallen sind. So entfielen mehr als 40 Prozent aller Long-Covid-Fälle auf die Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen.

Hilfe für Betroffene

Mit dem ‚Long-COVID-Coach‘ im Internet unter www.aok.de/long-covid unterstützt die AOK Menschen, die von Long-Covid oder Post-Covid betroffen sind. „Das Angebot ist für alle Interessierten kostenfrei verfügbar und soll Patientinnen und Patienten aber auch deren Angehörigen beim Umgang mit der Erkrankung helfen“, sagt AOK-Chef Ackermann. Die Informationen im ‚Long-COVID-Coach‘ sind in Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten des Universitätsklinikums Heidelberg und der Rehaklinik Heidelberg-Königstuhl entwickelt worden. Darüber hinaus informiert der ‚Long-COVID-Coach‘ darüber, wo Betroffene Hilfe und eine bestmögliche Versorgung ihrer Erkrankung erhalten können.

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Pressesprecher

Jens Kuschel

AOK NordWest