Pressemitteilung

Niedersachsen: 2,5 Mio. Menschen leiden an Rückenschmerzen

22.11.2023 AOK Niedersachsen 3 Min. Lesedauer

AOK ermittelt Diagnosehäufigkeit für alle Kreise und kreisfreien Städte

Mehr als 2,5 Millionen Patientinnen und Patienten in Niedersachsen waren 2021 mit Rückenbeschwerden in ärztlicher Behandlung – und damit fast ein Drittel der Bevölkerung. Das zeigt der aktuelle Gesundheitsatlas des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO), der erstmals die regionale Verteilung von Rückenschmerzen bis auf die Ebene der Kreise und kreisfreien Städte transparent macht. AOK-Vorstandschef Dr. Jürgen Peter: „Rückenschmerzen zählen zu den häufigsten Gesundheitsproblemen in Niedersachsen. Mit einem Diagnose-Anteil von 31,4 Prozent liegen wir damit im Bundesdurchschnitt.“

Die niedrigste Prävalenz in Braunschweig, die höchste in Helmstedt

Die niedrigsten Rückenschmerz-Krankheitsraten in der Bevölkerung finden sich im landesweiten Vergleich mit 25,8 Prozent in Braunschweig, gefolgt von Oldenburg mit 26,1 Prozent und Harburg mit 27,7 Prozent. Am stärksten betroffen sind Menschen in Helmstedt mit 36,4 Prozent, im Emsland (36,1 Prozent) und Salzgitter mit ebenfalls 36,1 Prozent. In der Region Hannover liegt die Rückenschmerz-Häufigkeit bei 31,1 Prozent – das entspricht ca. 360.000 Erkrankten.

Frauen sind häufiger betroffen

Bereits Kinder und Jugendliche sind wegen Rückenschmerzen in ärztlicher Behandlung. Die Krankheitshäufigkeit steigt mit zunehmendem Alter deutlich an. Frauen sind in fast jeder Altersgruppe stärker betroffen als Männer. Die Prävalenzgipfel liegen in Niedersachsen bei Frauen in der Altersgruppe von 80 bis 84 Jahren (54 Prozent) und bei Männern in der Altersgruppe von 85 bis 89 Jahren (53 Prozent).

Regionen mit vielen adipösen Menschen stärker belastet

Auch Übergewicht ist ein Risikofaktor für die Entstehung oder Chronifizierung von Rückenschmerzen. Im Gesundheitsatlas wurden daher die Zusammenhänge zwischen ärztlich dokumentierter Adipositas und Rückenschmerzen auf regionaler Ebene untersucht. Diese Analysen bestätigen die aus der wissenschaftlichen Literatur bekannten Zusammenhänge: In Regionen mit einem höheren Anteil adipöser Personen sind auch mehr Menschen von Rückenschmerzen betroffen. Der Großteil der Kreise/kreisfreien Städte hat einen erhöhten, bzw. hohen Adipositas-Anteil. Dem niedrigsten Level sind hier Braunschweig und die Stadt Oldenburg zugeordnet.

Rückenschmerzen entgegenwirken

Die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… Niedersachsen bietet auf ihrer Website www.aok-niedersachsen.de Präventionsprogramme und Gesundheitskurse rund um einen gesunden Rücken an – u.a. zur Vorbeugung von Rückenerkrankungen, Stärkung der Rückenmuskulatur und höherer Beweglichkeit bis ins hohe Alter.

Etabliertes statistisches Verfahren liefert zuverlässige Regionaldaten

Für den Gesundheitsatlas wurde ein Hochrechnungsverfahren verwendet, das vom WIdO Das WIdO (Wissenschaftliches Institut der AOK) liefert als Forschungs- und Beratungsinstitut der… in Zusammenarbeit mit der Universität Trier entwickelt wurde. Es erlaubt auf Basis der Abrechnungsdaten der AOK-Versicherten zuverlässige Aussagen zu Krankheitshäufigkeiten in der Gesamtbevölkerung Deutschlands bis auf die regionale Ebene.

HINTERGRUND

Was sind Rückenschmerzen?

Als Rückenschmerzen werden Schmerzen von der Halswirbelsäule bis zum Steißbein bezeichnet. Unterschieden werden müssen die unspezifischen von den spezifischen Rückenschmerzen. Letzteren liegt eine nachweisbare, eindeutige und meist behandelbare Ursache unterschiedlichster Genese insbesondere an der Wirbelsäule zugrunde. Dazu zählen bspw. Frakturen (Brüche) der Wirbelsäule, Bandscheibenvorfälle, degenerative Erkrankungen („Abnutzung“) der Wirbelsäule, Infektionen der Wirbelkörper oder Bandscheiben, Osteoporose, rheumatische Erkrankungen.

Anhand der Lokalisation werden Schmerzen im Bereich der Halswirbelsäule als Nackenschmerzen bezeichnet, im Bereich der Brustwirbelsäule als Schmerzen im oberen Rücken, im Bereich der Lendenwirbelsäule als Schmerzen im unteren Rücken oder Kreuzschmerzen und im Bereich des Steißbeins als tiefe Rückenschmerzen. Wenn die Schmerzen in die Extremitäten ausstrahlen, wird je nach Lokalisation von einer Brachialgie (Ausstrahlen in die Arme) oder (Lumbo-) Ischialgie gesprochen (Schmerzen im unteren Rücken, die in die Beine ausstrahlen).

Hinweis für die Redaktionen:

Die Website des Gesundheitsatlas bietet einen systematischen Blick auf 24 Krankheiten. Mehr Informationen zu Rückenschmerzen, aber auch zu kardiovaskulären Erkrankungen, psychischen Erkrankungen, Krebserkrankungen, Diabetes Typ 2, Demenz oder Atemwegserkrankungen stehen zur Verfügung unter:

https://www.gesundheitsatlas-deutschland.de

Publikationen – AOK Gesundheitsatlas Deutschland (gesundheitsatlas-deutschland.de)

2 passende Downloads

  • Pressemitteilung als PDF

    Format: PDF | 103 KB

  • Karte_Niedersachsen_Rückenschmerzen

    Format: PNG | 749 KB | 1456 × 1516 px

    Lizenz: Dieses Angebot (Foto, MP3, PDF...) darf für private und kommerzielle nicht-werbliche Zwecke und in sozialen Medien genutzt werden. Bitte geben Sie die Quellenangabe an.

Person: Stefanie Ohlendorf, Pressesprecherin AOK Niedersachsen
Pressesprecherin

Stefanie Ohlendorf

AOK Niedersachsen