Lexikon

Einheitlicher Bewertungsmaßstab

Der Einheitliche Bewertungsmaßstab (EBM) ist seit seiner Einführung durch das Krankenversicherungs-Kostendämpfungsgesetz (KVKG) von 1977 ein Verzeichnis, nach dem nahezu alle vertragsärztlichen ambulanten Leistungen sowie die Leistungen der Psychotherapeutinnen und -therapeuten zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) abgerechnet werden. Er wird von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und dem GKV-Spitzenverband Mit dem GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz wurden die Organisationsstrukturen in der gesetzlichen…  im Bewertungsausschuss Der Bewertungsausschuss (BA), paritätisch besetzt mit jeweils drei Vertretern der Kassenärztlichen…  der Ärzte auf Bundesebene vereinbart und permanent weiterentwickelt. Zuletzt wurde er zum 1. April 2020 angepasst.

Der EBM ist damit die verbindliche Abrechnungsgrundlage für alle Vertragsärzte. Für die Leistungen der Zahnärztinnen und Zahnärzte gilt entsprechend der Bewertungsmaßstab zahnärztlicher Leistungen (BEMA), die Abrechnung privat versicherter Patienten erfolgt nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Der EBM bestimmt als Honorarordnung den Inhalt der abrechnungsfähigen Leistungen. Dabei wird der Wert der verschiedenen ärztlichen beziehungsweise psychotherapeutischen Leistungen über Punktzahlen ausgedrückt. Der Bewertungsausschuss der Ärztinnen und Ärzte und Krankenkassen Die 97 Krankenkassen (Stand: 26.01.22) in der gesetzlichen Krankenversicherung verteilen sich auf… legt für den EBM-Leistungspunkt einen bundeseinheitlichen Orientierungswert Mit der Honorarreform 2009 ist in der vertragsärztlichen Vergütung ein bundesweiter… in Cent fest, auf dessen Basis die Kassenärztlichen Vereinigungen und die Landesverbände der Krankenkassen und der Ersatzkassen Ersatzkassen waren ursprünglich privatrechtlich organisierte Versicherungsvereine auf… dann auf regionaler Ebene einen Punktwert Alle abrechnungsfähigen ärztlichen Leistungen werden im Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) nicht… in der jeweiligen  morbiditätsorientierten Euro-Gebührenordnung verhandeln. Die Mengensteuerung erfolgt auf regionaler Ebene, etwa durch Anreizmechanismen in der Euro-Gebührenordnung oder sogenannte Regelleistungsvolumina (RLV), die mengen- und praxisbezogene Preisabstaffelungen sicherstellen sollen. 

Während einige Leistungen im EBM von allen Ärztinnen und Ärzten abgerechnet werden können, gibt es auch arztgruppenspezifische Leistungen, bei denen für Haus- und Fachärzte unterschiedliche Kriterien gelten. Um den Unterschieden der hausärztlichen und fachärztlichen Versorgung Rechnung tragen, werden hausärztliche Leistungen mit Versichertenpauschalen vergütet, während Fachärztinnen und Fachärzte arztgruppenspezifische Grund- und Zusatzpauschalen sowie spezifische Vergütungen für hoch spezialisierte Leistungen erhalten. Mit dem GKV-VStG hat der Gesetzgeber zudem 2012 die  ambulante spezialfachärztliche Versorgung Das am 1. Januar 2012 in Kraft getretene GKV-Versorgungsstrukturgesetz (GKV-VStG) ersetzt die im… eingeführt, an der Vertragsärzte und Krankenhäuser teilnehmen können. Die Vergütung Die Leistungserbringer im Gesundheitswesen werden nach unterschiedlichen Systemen vergütet. Die… dieser Leistungen wird auf der Basis des EBM zwischen der KBV, dem GKV-Spitzenverband und der Deutschen Krankenhausgesellschaft vereinbart.

Mit verschiedenen Maßnahmen hat der Gesetzgeber in der Vergangenheit versucht, die hausärztliche Grundversorgung durch finanzielle Anreize im EBM zu stärken. Mit dem Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) erhielten die Verhandlungspartner der Selbstverwaltung zuletzt 2019 den Auftrag, die Bewertung von Leistungen in der sprechenden Medizin aufzuwerten und Leistungen mit einem hohen technischen Leistungsanteil gleichzeitig entsprechend abzuwerten.

§§ 87, 87 a, 87 b, 87 c, 87 d SGB V

morbiditätsbedingte Gesamtvergütung Jede Krankenkasse zahlt an die Kassen(zahn)ärztlichen Vereinigungen für die vertrags(zahn)ärztliche… , Punktwert