Update

Wissenschaftsbündnis fordert Präventionswende

05.02.2025 2:30 Min. Lesedauer

Die Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten (DANK) fordert in einem Sechs-Punkte-Plan von der kommenden Bundesregierung mehr Prävention und Gesundheitsschutz. „Wir können es uns nicht mehr leisten, untätig zu bleiben und auf wirkungslose Maßnahmen der Selbstverpflichtung oder wohlwollende Appelle an die Eigenverantwortung zu setzen“, sagte heute Barbara Bitzer, DANK-Sprecherin und Geschäftsführerin der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG).

„Die neue Bundesregierung muss endlich eine Präventionswende einleiten und weitreichende Maßnahmen verabschieden, die alle Menschen in Deutschland erreichen“, sagte Bitzer. 80 Prozent der vorzeitigen Todesfälle in Europa gingen auf nichtübertragbare Krankheiten, wie Herz-Kreislauf-Leiden, Krebs oder Diabetes, zurück. 

Das Bündnis aus 22 medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften, Verbänden und Organisationen schlägt vor, steuerliche Instrumente wirksam auszugestalten. So könne etwa eine Limo-Abgabe nach britischem Modell eingeführt werden. Hier müssen die Unternehmen 24 Pence pro Liter zahlen, wenn ein Getränk acht Gramm Zucker pro 100 Milliliter (oder mehr) enthalte. Weiterhin sollte Werbung und Marketing für ungesunde Nahrungsmittel und gesundheitsschädliche Produkte eingedämmt werden, um Kinder und Jugendliche wirksam zu schützen. Zudem sollten Einweg-E-Zigaretten sowie Aromen verboten und die Standardsder Deutschen Gesellschaft für Ernährung für die Schulernährung bundesweit eingeführt werden.

Für eine transparente und fundierte Verbraucherentscheidung verlangt das Bündnis die Einführung eines verbindlichen, gut lesbaren Nutri-Scores, der regelmäßig an neue wissenschaftliche Standards angepasst wird. Außerdem soll eine Stunde Bewegung pro Tag in Kita und Schule Pflicht werden.  Der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) begrüßte die Maßnahmen. „Prävention ist ein zentrales Element für mehr Gesundheitsgerechtigkeit – sie darf nicht vom individuellen Wissen oder finanziellen Möglichkeiten abhängen“, betonte VDBD-Geschäftsführerin Gottlobe Fabisch.

Dass einkommensschwache Familien vor allem beim Einkauf gesunder, ausgewogener und dann häufig auch teurerer Lebensmittel sparen, zeigt eine neue Studie von „Save the Children“ unter 1.005 Eltern minderjähriger Kinder in Deutschland. Demnach sagte fast ein Viertel (23 Prozent) der Eltern mit einem Haushaltsnettoeinkommen von unter 3.000 Euro, sie würden sich häufig bei gesundem Essen einschränken. „Die nächste Bundesregierung muss sicherstellen, dass sich alle Familien eine ausgewogene Ernährung leisten können“, betonte Eric Großhaus, Experte für Kinderarmut bei Save the Children. (bhu)

Pflichtfelder sind gekennzeichnet.

Beitrag kommentieren

Alle Felder sind Pflichtfelder.

Datenschutzhinweis

Ihr Beitrag wird vor der Veröffentlichung von der Redaktion auf anstößige Inhalte überprüft. Wir verarbeiten und nutzen Ihren Namen und Ihren Kommentar ausschließlich für die Anzeige Ihres Beitrags. Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht, sondern lediglich für eventuelle Rückfragen an Sie im Rahmen der Freischaltung Ihres Kommentars verwendet. Die E-Mail-Adresse wird nach 60 Tagen gelöscht und maximal vier Wochen später aus dem Backup entfernt.

Allgemeine Informationen zur Datenverarbeitung und zu Ihren Betroffenenrechten und Beschwerdemöglichkeiten finden Sie unter https://www.aok.de/pp/datenschutzrechte. Bei Fragen wenden Sie sich an den AOK-Bundesverband, Rosenthaler Str. 31, 10178 Berlin oder an unseren Datenschutzbeauftragten über das Kontaktformular.