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Corona-Pandemie vernichtete ein Jahrzehnt Fortschritt bei globaler Lebenserwartung

24.05.2024 2 Min. Lesedauer

Die Corona-Pandemie hat weltweit ein Jahrzehnt Fortschritt bei der Lebenserwartung zunichte gemacht. Laut der heute veröffentlichten Gesundheitsstatistik 2024 der Weltgesundheitsorganisation WHO in Genf sank zwischen 2019 und 2021 die Lebenserwartung um 1,8 Jahre auf 71,4 Jahre. Damit fiel sie zurück auf das Niveau von 2012. Die Lebensdauer bei guter Gesundheit (healthspan) sank im gleichen Zeitraum weltweit um 1,5 Jahre. Deutschland gehört bei der Lebenserwartung trotz hoher Gesundheitsausgaben zu den Schlusslichtern in Westeuropa.

Corona-Infektionen waren der WHO zufolge 2020 weltweit die dritthäufigste und 2021 die zweithäufigste Todesursache. Insgesamt starben in diesem Zeitraum fast 13 Millionen Menschen an der Viruserkrankung. Nichtübertragbare Krankheiten wie Krebs, Herzkrankheiten, Diabetes und Demenz bleiben laut WHO die Haupttodesursachen. Die Organisation wies auf das Problem der doppelten Belastung durch Mangelernährung und Übergewicht hin. Im Jahr 2022 war laut Statistik über eine Milliarde Menschen ab fünf Jahren fettleibig, während mehr als eine halbe Milliarde untergewichtig war.
 
Bei der Lebenserwartung weitet sich die Kluft zwischen Deutschland und anderen Ländern Westeuropas. Wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (Bib) und das Max-Planck-Institut für demografische Forschung in dieser Woche mitteilten, betrug der Rückstand Deutschlands auf die durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt gegenüber Westeuropa im Jahr 2000 rund 0,7 Jahre. Dieser Abstand habe sich bis 2022 auf 1,7 Jahre vergrößert. Lediglich im ersten Pandemiejahr 2020 habe es eine kurzfristige Annäherung an den westeuropäischen Durchschnitt gegeben, weil in Deutschland zunächst deutlich weniger Menschen an Corona starben. Die Forscher sehen Handlungsbedarf bei der Prävention und Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, aber auch bei Tabak- und Alkoholprävention und gesunder Ernährung. (at)

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