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Weltlungenkrebstag: Bündnis fordert mehr Maßnahmen gegen das Rauchen

01.08.2025 3 Min. Lesedauer

Mehr Anstrengungen im Kampf gegen das Rauchen und gezielte Präventions- und Entwöhnungsmaßnahmen fordert ein Bündnis aus Bundesdrogenbeauftragtem, Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) und Deutscher Krebshilfe zum heutigen Weltlungenkrebstag. „Rauchen und seine gesundheitlichen Auswirkungen stellen in Deutschland weiterhin ein großes Problem dar. (…) Umso wichtiger ist es, junge Menschen frühzeitig vor dem Einstieg zu schützen und Aufklärung und Entwöhnung auf Augenhöhe zu stärken“, sagte der Bundesdrogenbeauftragte und CDU-Bundestagsabgeordnete Hendrik Streeck. Ein bloßer Produktwechsel hin zu neuen Trends wie Vapes, Tabakerhitzern und Pouches sei gesundheitspolitisch kein Fortschritt. Franz Kohlhuber, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe, erklärte, dass ein Rauchstopp das Risiko für mindestens 14 weitere Krebsarten senke. Rund 80 Prozent aller Lungenkrebsfälle seien durch Rauchen verursacht – ähnliches gelte für Rachen- und Kehlkopfkrebs.

Lungenkrebs zählt noch immer zu den prognostisch ungünstigen Tumoren, da er häufig sehr spät erkannt wird. Mitte Juni hatte der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) beschlossen, eine neue Früherkennungsuntersuchung auf Lungenkrebs einzuführen. Voraussichtlich ab April 2026 soll es für aktive und ehemalige starke Raucherinnen und Raucher im Alter von 50 bis 75 Jahren, die mehr als 25 Jahre geraucht haben, ein Früherkennungsangebot geben. Sie sollen ihre Lunge dann alle zwölf Monate mittels Niedrigdosis-Computertomografie untersuchen lassen können.

Das geplante Screening bezeichnete Felix Nensa, Facharzt für Radiologie an der Universitätsmedizin Essen, gegenüber G+G als „überfälligen Schritt“. Er sieht „ein großes Potenzial in der Kombination moderner Bildgebung mit Künstlicher Intelligenz, um die Detektionsrate zu erhöhen, Überdiagnosen zu vermeiden und die ohnehin knappen Ressourcen gezielt einzusetzen“. Auf neue Immuntherapien und zielgerichtete Medikamente verwies Carl-Peter Criée, Vorsitzender der Deutschen Atemwegsliga. Diese könnten auf individuelle genetische Merkmale des Tumors abgestimmt werden und führten dazu, dass die Krankheit häufiger über längere Zeit stabilisiert werden könne.

In Deutschland erkranken laut Zentrum für Krebsregisterdaten jährlich etwa 57.000 Menschen an einem Lungenkarzinom, 44.000 sterben daran. Mehr als 21.000 Menschen haben in diesem Jahr an der Aktion „Rauchfrei im Mai“ – ein Angebot von BIÖG und Deutscher Krebshilfe – teilgenommen. 3.349 von ihnen blieben den gesamten Mai über rauchfrei. (ts)

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