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Viele ziehen schnellen Termin der freien Arztwahl vor

26.05.2025 2:30 Min. Lesedauer

Für einen schnelleren Termin bei einem Facharzt würden laut einer Umfrage mehr als zwei Drittel der gesetzlich Krankenversicherten auf die freie Wahl des Arztes verzichten. Das ergab eine heute veröffentlichte repräsentative Forsa-Erhebung im Auftrag des AOK-Bundesverbandes. Nur knapp 30 Prozent ist die Wahlfreiheit demnach so wichtig, dass sie dafür längere Wartezeiten in Kauf nähmen. Die AOK-Gemeinschaft fordert daher die zügige Umsetzung der Pläne zur Primärversorgung wie im schwarz-roten Koalitionsvertrag vereinbart. Danach soll vorrangig der Hausarzt oder die Hausärztin erste Anlaufstelle für Patienten sein und über die Weitervermittlung zum passenden Facharzt entscheiden.

Die Umfrage-Ergebnisse „sollten der neuen Regierung Mut machen, das Primärversorgungssystem durch echte Strukturreformen konsequent umzusetzen. Damit könnten einige der drängendsten Probleme in der ambulanten Versorgung gelöst werden“, sagte die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Carola Reimann. Patientenorientierung sowie Zugang zur Versorgung würden verbessert. Es helfe, die angespannte Situation hinsichtlich der Terminvergabe für gesetzlich Versicherte in den Griff zu bekommen. Außerdem trage ein Primärarztsystem dazu bei, überflüssige Doppeluntersuchungen zu vermeiden.

Eine Frau sitzt an ihrem Arbeitsplatz und schaut sich Unterlagen an.
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16.04.2025Tina Stähler3 Min

Eine Benachteiligung bei der Vergabe von Arztterminen gegenüber Privatpatienten beklagten mehr als die Hälfte der Befragten. Ganz „klar gegen alle Spielregeln“ verstoße, dass 17 Prozent der GKV-Versicherten nur bei zusätzlicher oder alternativer Buchung einer Igel-Leistung einen Termin bekommen hätten, monierte Reimann. Es könne nicht sein, dass sich für gesetzlich Versicherte die Beitragsspirale immer weiter nach oben drehe, gleichzeitig aber Termine bevorzugt an Privatversicherte vergeben oder Terminkapazitäten, die für gesetzlich Krankenversicherte vorgesehen seien, an vermeintlich freiwillige Zuzahlungen gebunden würden.

Um sicherzustellen, dass sich die Terminvergabe künftig ausschließlich am medizinischen Behandlungsbedarf bemisst und danach, wie dringend der Patient eine ärztliche Versorgung benötige, spricht sich die AOK-Gemeinschaft begleitend zur Primärversorgung für ein verbindliches, standardisiertes Ersteinschätzungsverfahren aus. Es gelte, die Terminvermittlungsstellen der Kassenärztlichen Vereinigungen auszubauen und eine verpflichtende Meldung freier Termine durch Vertragsärzte einzuführen. Das erhöht laut Reimann die Transparenz hinsichtlich freier Kapazitäten. (imo)

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